Hallo Heide,
1. macht es Sinn, zunächst die Daten in ein kostenloses GEDCOM Programm
einzugeben, damit sie erst mal ordentlich erfaßt sind und sie dann
Ich verwende auch einen zweistufigen Prozess. Meine Daten sammle ich in
einem Programm, das möglichst saubere GEDCOM-Dateien erzeugt. Die
verarbeite ich dann mit anderen Programmen weiter.
2. später in das endgültige Programm zu überführen? Das heißt, können
alle Genealogieprogramm letztlich GEDCOM Dateien, z.B. PAF 5 von FamilySearch
lesen?
Das ist ein Problem.
Nicht alle Möglichkeiten können mit Gedcom dargestellt werden. Wenn also
ein Programm Funktionen anbietet, die durch den Gedcomstandard nicht
abgedeckt sind, können diese Daten nicht in ein anderes Progamm
überführt werden.
Leider. 
Auch beherrscht nicht jedes Porgamm den vollen Gedcomumfang (gibt es
überhaupt eines?).
Mein Lieblingsprogramm GEDitCOM (für Apple Macintosh) behautptet genau
dieses zu tun.
Es versteht sich weniger als Genealogie-Programm,
sondern eher als ein GEDCOM-Editor.
Der Haken dabei: die Bedienung ist nicht ganz so komfortabel wie bei
einigen Edel-Genealogie-Programmen. Und es können halt nur Daten erfasst
werden, die im GEDCOM-Standard abgedeckt sind. Sonst bleiben nur
Einträge in das Kommentarfeld...
Der große Vorteil: Da GEDitCOM direkt mit GEDCOM-Dateien arbeitet,
gibt's keine Konvertierungsprobleme beim Export. Es sind saubere Daten,
die von anderen Programmen für Ausdrucke leicht übernommen werden
können. (Wobei diese den GEDCOM-Standard beim Import gerne etwas
eigenwillig interpretieren.)
Wer mal seinen GEDCOM-Import testen will:
http://geditcom.com/gedcom.html
Keine Ahnung, wie das in der Windows-Welt aussieht...
Aber so wie du deine Pläne beschreibst, würde ich eine andere
Vorgehensweise empfehlen. Entscheide dich von Anfang an für _ein_
Programm und lebe mit den jeweiligen Macken. Welches Programm du nimmst,
ist Geschmackssache.
Ich würde mir im Vorfeld in Ruhe einige Programme angucken, mit
Import/Export rumspielen, mal einen größeren Haufen Daten von Hand
eingeben und überarbeiten, den Support bzw. den Entwickler mit Fragen
nerven, Mailinglisten lesen, usw.
Wenn ihr zu mehreren an den gleichen Daten arbeiten wollt, würde ich
dringend empfehlen, dass ihr euch alle auf _ein_ Programm einigt. Dann
dürfte der Datenaustausch noch am ehesten klappen.
Das würde ich beim Vergleich ausführlich testen. Wie verhält sich das
Programm, wenn du von Heinz-Peter-Karl 5000 Datensätze kriegst, die sich
nur an 50 Stellen von deinen Daten unterscheiden? Erkennt das Programm
Duplikate? Wie geht es damit um, wenn du eine Quellenangabe überarbeitet
hast und Heinz-Peter-Karl den Geburtsort ergänzt hat? Kann das Programm
die beiden Änderungen zusammenführen?
Datenaustausch bei der gemeinsamen Datenpflege ist wohl die größte
Fehlerquelle. Da die Datenpflege der wertvolle und zeitaufwändige Teil
eurer Arbeit ist, würde ich hier keine Kompromisse eingehen. Der
Datenaustausch muss einfach funktionieren.
Die optische Qualität der Ausdrucke finde ich für die Datenpflege eher
unwichtig. Das Programm sollte ein paar Berichte beherrschen, die einem
bei der Fehlersuche helfen und einen Überblick über die Daten
ermöglichen. Mehr nicht.
Schönheit spielt erst bei der Redaktion der Familienchronik eine Rolle.
Da lohnt sich meines Erachtens die Kombination aus Spezialprogrammen für
die vorläufige Berichterstellung und nachträglicher Handarbeit in der
Textverarbeitung. Letzere ist auch wieder Geschmackssache.
Ich habe
schon Bücher in MS Word produziert, würde aber mittlerweile das
bedeutend stabilere (und kostenlose!) OpenOffice.org empfehlen. Und wenn
du für den Buchsatz einen schönen (und kostenlosen) genealogischen
Zeichensatz suchst, kann ich dir gerne helfen. Aber das ist schon wieder
eine andere Geschichte... 
Hope this helps,
Harald