Welchen Weg sind meine Vorfahren gewandert

Liebe Forscher,

es gibt bestimmt einige unter Euch, die die Genealogieforschung �ber vorhandenes Schrifttum f�r die einzig wahre Ahnenforschung.
Angesichts der Tatsache, dass gerade die ehemaligen deutschen Gebiete im Osten durch die Kriege viele wertvolle Dokumente hierf�r verloren haben, habe ich mich dazu entschlossen, doch eine DNA-Analyse durchzuf�hren. Dabei gehe ich auch das Risiko ein, dass ich herausfinden k�nnte, dass es bei meinen weiblichen Vorfahren einen Seitensprung oder noch schlimmer eine Vergewaltigung gab, die verheimlicht wurde.

Mich interessieren beide Linien, die durch die Kirche legitimierte Linie und die genetische Linie.

Den Test habe ich beim Genographics-Projekt von National Geographic durchgef�hrt. F�r einige z.Z. noch ein Manko: die Inhalte sind derzeit nur in Englisch verf�gbar. Sollen aber auch in einiger Zeit auf der deutschen National Geographic Seite verf�gbar sein.

Derzeit habe ich die agnetische Linie (paternal line) untersuchen lassen.

Das Ergebnis:
Meine Vorfahren kommen aus dem Uralgebiet (Sibirien) vor ca. 10000 Jahren und sind dann nach Finnland und sp�ter wohl nach Litauen und dann in die Kreise Tilsit, Ragnit und Insterburg gewandert.
Meine sogenannte Haplogruppe ist N3a

Ich erhoffe mir, �ber diesen Weg weitere Linien meiner Vorfahren zu finden.

Wer mehr dar�ber wissen m�chte, kann mich gerne kontaktieren.

Herzliche Gr��e,

    Fritz (Loseries aus Lorsch, v�terliche Vorfahren aus Insterburg, m�tterliche Vorfahren aus Soldau-Land, Kreis Neidenburg)

Hallo Fritz!
So spannend das klingt: ganz verstehe ich das nicht. Was sind die Grundlagen
für diese Forschung? DNS, klar, aber wie funktioniert das? Was ist das
Vergleichsmaterial? Was musstest Du tun? Wie genau sind die Ergebnisse oder
steckt diese Analyse noch in den Kinderschuhen? Hast Du vielleicht einen
Link?
Das klingt sehr interessant, aber mir fehlen noch ein paar Infos, so dass
ich mir ein Bild machen könnte.
Danke für Deine Mühen!
Myriam

Hallo Myriam,

nun, es braucht seine Zeit, das Ganze zu verstehen.
Es gibt einige deutsche Literatur hierzu, ich werde diese noch zusammenstellen.
Allerdings ist es leider so, dass wir in Deutschland und Europa in diesem Bereich der Forschung noch sehr weit zur�ckliegen.
Interessante Informationen findest Du z.B. https://www3.nationalgeographic.com/genographic/ oder http://www.dnaheritage.com/
Aber in den U.S.A. gibt es noch viele weitere Anbieter.
Warnen m�chte ich in jedem Fall vor Diet Pill, Sexual Health and Fitness Supplements Advice - SMGF

Dear Fritz, Thank you for your email

It is free to participate in the project. On the pedigree chart we need
you, your 2 parents, your 4 grandparents, and your 8 great grandparents.
There are a couple of exceptions. You will not need the full 4
generations if you or the 2nd and 3rd generation were born in the 1800's
and or outside the United States. Hope this helps, if you have any
other questions contact us at any time.

Sorenson Molecular Genealogy Foundation
2480 S Main Ste 200
Salt Lake City, Utah 84115

Hier stecken sehr zahlungskr�ftige Sponsoren dahinter und man beabsichtigt anscheinend den Personenstandschutz zu umgehen und das ganz gro�e Geld zu machen. Jedenfalls erh�lt man f�r die Teilnahme keinerlei Informationen zur�ck. Kein Wunder das es kostenlos ist. Die wollen nur die ganzen eigenen Recherchen f�r sich nutzen und sp�ter teuer verkaufen.

In Deutschland kenne ich nur einen einzigen Anbieter: dna-genealogie.de
(auf diese Seite bin ich �ber http://www.dna-genealogie.de/ gestossen, wo man eine schnelle Einf�hrung erh�lt)
- Im �brigen, wen es interessiert und nicht auf meine Liste der deutschen Literatur warten m�chte, kann �ber diese beiden Links die Literaturhinweise auch finden.
Leider ist das Angebot im Kosten-Nutzen-Verh�ltnis viel zu teuer. Im Vergleich zu dem Institut, wo ich meine Analysen habe machen lassen, ist das Kosten-Nutzen-Verh�ltnis 1:4. Also viermal teurer.
Nat�rlich w�re es mir lieber, wenn dies in Deutschland angeboten werden w�rde. Aber hier stimmen auch die wirtschaftlichen und politischen Verh�ltnisse noch nicht so ganz. Aber darauf m�chte ich mich in keine Diskussion einlassen.

So, nun zum Punkt, wie das funktioniert.
Dies beschreibe ich nur ganz kurz, da dies �ber Links genauer nachgelesen werden kann.

Man gibt einen Speicheltest ab, der auf bestimmte Abschnitte in der "DNA" untersucht wird.
Bei der v�terlichen Linie ist das Y-Chromosom, das Chromosom, welches untersucht wird.
Bei der m�tterlichen Lnie sind es die Mytochondrien.
M�nner k�nnen beide Linie analysieren lassen, Frauen nur die m�tterliche Linie.

Das verwandtschaftliche Verh�ltnis mit anderen l�sst sich �ber sogenannte Marker aus dem Y-Chromosom feststellen.
Diese Marker haben die Eigenschaft, das es Abschnitte im Y-Chromosom sind, die nicht f�r die Entwicklung des Inidividuums von Bedeutung sind und somit nicht einem Evolutionsdruck unterliegen. Was bedeutet das. Nun diese Abschnitte �ndern sich im Laufe der Generationen durch Mutationen nur sehr langsam. Das hei�t, dass unter mehreren Br�dern oftmals gar keine Mutation entsteht. Dies ist statistisch bereits nachgewiesen. Dabei sind dies schon sehr umfangreiche Statistiken.

Um zu erfahren, welchen Weg die Vorfahren aus Afrika genommen haben, untersucht man die Haplogruppe.
Hier gibt es wieder bestimmte Abschnitte in der DNA, wo sich im Laufe der Jahrhunderte einzelne Basen ge�ndert haben und weitervererbt wurden.
Es gibt vier Basen: Thymin, Guanin, Adenin und Cytosin.
Details hier zu erl�utern, f�hrt zu weit. Entscheidend ist, dass in einer Kette von Basen ein Basenelement z.B. Adenin durch Thymin getauscht wurde.

Aufgrund von DNA-Analysen von arch�ologischen Leichenfunden (z.B. �tzi oder �gyptische Pharaonen) hat man Anhaltspunkte, in welchen Regionen der Erde sich bestimmte Gruppen befunden haben und in welcher Zeit. Dieser Forschung widmet sich das Projekt Genographic. Es ist also nicht nur eine individuelle Geschichte, sondern die der gesamten Menschheit.

Ich hoffe, dass ich allen Interessierten hiermit noch einige n�tzliche Zusatzinformationen geben konnte.

Herzliche Gr��e,

    Fritz

M. Haab schrieb:

Vielen Dank für die Infos! Ich werde mich kundig machen!
Danke nochmals!
Myriam

Guten Abend Herr Loseries,

und Chapeau vor Ihrer Initiative, anzufangen, Ihre "inneren Kirchenb�cher" lesen zu lassen !

Sie haben die Punkte genannt:
Kirchenb�cher und andere Dokumente gehen verloren, k�nnen verbrennen oder werden von intellektuell sub-obtimal ausgestatteten Individuen abgegriffen und bei eBay verscherbelt...

So wichtig auch die schriftliche Niederlage in diesen Dokumenten ist ..., in den n�chsten Jahrzehnten wird das Lesen der DNA (nicht unbedingt in den "kodierenden Bereichen" [die sind mittlerweile sequenziert], sondern vor allem in den nicht-kodierenden Bereichen (auch abf�llig junk DNA [=Abfall-DNA] genannt) uns aufregende neue erkenntnisse bringen (s.u.).
Und das Beste : Diese Informationen ist in jedem von uns milliardenfach enthalten (in jeder einzelnen K�rperzelle), und erlaubt konkrete R�ckschl�sse auf die schon lange verschwundenen Ahnen.

Das Genographic Project (l�uft noch bis 2010) ist meiner Meinung nach eine phantastische M�glichkeit f�r jeden, in diese Materie einzusteigen und es wird zeigen, ob die bisher bekannten Wanderwege des homo sapiens (bisher �ber Sprach- und Kulturverbreitung belegt) verfeinert dargestellt werden k�nnen.

Die Amerikaner sind �brigens nicht "weiter" als die Forschung in Deutschland (in der Charit� in Berlin ist eines der gr�ssten Zentren in Europa), aber der Durchschnittsamerikaner ist wohl experimentierfreudiger und "angstfreier" als sein germanischer Bruder .... (man sehe sich auch die Handhabung der zug�nglichen Personendaten an...).

Im letzten "Archiv Ostdeutscher Familienforscher" (16. Bd., 2006, 13/14) erschien meines Wissens nach die erste Stammlinien-Analyse mit (teilweisem) Beleg der Vaterlinie durch Y-Haplotyp-Analyse (man k�nnte dies auch "Vater-Signatur" nennen).
Diese Analyse erlaubt es bei entfernten, aber erwiesenermassen (durch Kirchenb�cher etc.) verwandten M�nnern, den Y-Haplotyp des gemeinsamen (m�nnlichen) Ahnen EINDEUTIG festzulegen (und das auch noch nach ca. 15 -25 Generationen, d.h. etwa 400 bis 600 Jahren. Da st�sst man wohl schon an die Grenze der geschriebenen Information, aber da "legt die DNA erst richtig los!" (entschuldigen Sie die saloppe Ausdrucksweise...)).
....Und das, obwohl von diesem Herrn (dem gemeinsamen m�nnl. Ahnen) nat�rlich kein eigentliches "biologisches Material" mehr vorliegt (ausser in den Nachkommen).

Da sich diese Methode (bzw. deren Resultate ... Abfolge von Zifferngruppen) auch ideal eignet, um datenbankm�ssig erfasst zu werden, und da bei gr�sserem Interesse (gr�sserer Anzahl interessierter Personen) die Preise f�r diese Art der Ahnenforschung weiter sinken werden, wird es in Zukunft m�glich sein, in retrospectum die Eintr�ge in Kirchen-, Tauf- und Sterbeb�chern zu validieren (... und auch diese oder jene �berraschung zu finden! Ich weise nur auf den Bericht von Herrn Zierdt hin; ein Einstig: Computergenealogie/2003/06 – GenWiki).

Noch weiter gedacht:
Hat man z.B. ein 'vaterloses' Kn�blein in einem Dorf (von dessen m�nnlichen Nachkommen man den Y-Haplotyp kennt !) und kennt man (durch Kirchenbuchverkartung) die Familiennamen der 'm�nnlichen Belegschaft' dieses Dorfes zu dieser Zeit und haben eifrige Familienforscher
auch schon Y-Haplotyp-Linien dieser Herrensippen erarbeitet, d�rfte es nur noch eine Frage der Zeit sein, den wirklichen Vater (oder wenigsten seine m�nnliche Sippe) ausfindig zu machen, die dort vor Jahrzehnten/Jahrhunderten einen 'lebendigen genetischen Ahnenpass' (das Kn�blein) hinterlassen hat...
Wenn das nicht der Traum jedes Genealogen ist ...!

Parallel-Thema:
Im Land der (fast) unbegrenzten M�glichkeiten gibt es bereits seit Jahren Ans�tze, sich nicht nur den genetischen Fingerabdruck (ein relativ eindeutiger aber 'nichtssagender' Strichcode) von gewaltt�tigen Gesetzes�bertretern (zu > 90 % M�nner ...) anzusehen, sondern auch den Y-Haplotyp zu bestimmen ....
DENN: Wenn man zeigen kann, dass z.B. ein am Tatort gefundener Y-Haplotyp in hoher Frequenz bei einer M�nnersippe (z.B. McColby) auftritt, und wenn man dann auch noch weiss, dass schr�g gegen�ber von Tatort ein McColby wohnt .... kann man SEHR viel Zeit und Geld sparen ....

Aber das wohl Wichtigste wird sein, dass wir in 30 - 40 Jahren die Wanderungen der Menschen mit den Resultaten dieser Methoden nachvollziehen werden k�nnen ... und dann vielleicht endlich (!!) kapieren, dass wir alle aus der gleichen Sippe entstammen und man vielleicht etwas 'famili�rer' miteinander umgehen sollte, anstatt sich zu bekriegen ... denn am anderen Endes des Gewehrlaufes k�nnte ja ein Cousin 13. Grades stehen....

Es bleibt/wird (sehr) spannend !
Hanno (V.J.Kolbe)

Lieber Hanno, liebe Listenmitglieder,

vielen Dank f�r Deinen Beitrag. Er gibt f�r alle Interessierten einen weiteren Einblick in die M�glichkeiten der DNA-Genealogie.

In einem Punkt m�chte ich Dir jedoch widersprechen, um die Diskussion vielleicht auch anzuheizen.

Die Amerikaner sind �brigens nicht "weiter" als die Forschung in Deutschland (in der Charit� in Berlin ist eines der gr�ssten Zentren in Europa), aber der Durchschnittsamerikaner ist wohl experimentierfreudiger und "angstfreier" als sein germanischer Bruder .... (man sehe sich auch die Handhabung der zug�nglichen Personendaten an...).

Du beziehst Dich mit Sicherheit auf Berichte von 2003, u.a. Computergenealogie, Heft 2, Artikel "Es ist uns nicht entgangen ..." von Renate Ell, S.5ff
Dort wird auf die Y-STR-Datenbank der Gerichtsmedizin hingewiesen. Nun damals war die Charit� mit an forderster Front - wohl auch heute noch - aber was die DNA-Genealogie betrifft sind die Deutschen und die Europ�er leider wirklich zur�ckgeblieben.

Die neue URL der Datenbank ist im �brigen http:/www.ystr.org (nur auf Englisch). Zur Bestimmung der Haplotypen werden f�r Gerichtszwecke 8 Marker des Y-Chromosoms verwendet, die auch von anderen Instituten in Deutschland getestet werden.
Die Charit� sammelt die Daten aus aller Welt, sind also ein Teil des gro�en Ganzen. Das ist schon mal gut.
Und es gibt mittlerweile auch schon knapp 42000 Haplotyp-Eintr�ge (2003 waren es erst 13000). Dies ist zwar immer noch eine geringe Anzahl, aber es ist abzusehen, dass die Steigerungsrate sehr rasch zunimmt.

Eine andere Datenbank http://www.ybase.org hat zwar noch nicht den Umfang, wie ystr.org, ist daf�r aber sehr viel umfangreicher und f�r genealogische Zwecke schon eher geeignet. Hier kann man von einem Beginn von DNA-Stammb�umen sprechen. In diesem Bereich sind mit Sicherheit auch die deutschen Forscher involviert und informiert, nur die Erfahrung und vor allem der wirtschaftliche Aspekt tritt in Deutschland nicht in den Vordergrund.

Das ist es, was ich "moniere".

Im letzten "Archiv Ostdeutscher Familienforscher" (16. Bd., 2006, 13/14) erschien meines Wissens nach die erste Stammlinien-Analyse mit (teilweisem) Beleg der Vaterlinie durch Y-Haplotyp-Analyse (man k�nnte dies auch "Vater-Signatur" nennen).
Diese Analyse erlaubt es bei entfernten, aber erwiesenermassen (durch Kirchenb�cher etc.) verwandten M�nnern, den Y-Haplotyp des gemeinsamen (m�nnlichen) Ahnen EINDEUTIG festzulegen (und das auch noch nach ca. 15 -25 Generationen, d.h. etwa 400 bis 600 Jahren. Da st�sst man wohl schon an die Grenze der geschriebenen Information, aber da "legt die DNA erst richtig los!" (entschuldigen Sie die saloppe Ausdrucksweise...)).
....Und das, obwohl von diesem Herrn (dem gemeinsamen m�nnl. Ahnen) nat�rlich kein eigentliches "biologisches Material" mehr vorliegt (ausser in den Nachkommen).

Ja, dieser Band hat mich selbst auch sehr interessiert und ich habe meine Daten mit diesen verglichen. Dabei stellte ich fest, dass ich ganz weit weg von diesen liege. Es sind absolut keine verwandtschaftlichen Verh�ltnisse vorhanden.

Da sich diese Methode (bzw. deren Resultate ... Abfolge von Zifferngruppen) auch ideal eignet, um datenbankm�ssig erfasst zu werden, und da bei gr�sserem Interesse (gr�sserer Anzahl interessierter Personen) die Preise f�r diese Art der Ahnenforschung weiter sinken werden, wird es in Zukunft m�glich sein, in retrospectum die Eintr�ge in Kirchen-, Tauf- und Sterbeb�chern zu validieren (... und auch diese oder jene �berraschung zu finden! Ich weise nur auf den Bericht von Herrn Zierdt hin; ein Einstig: Computergenealogie/2003/06 – GenWiki).

Ja, wenn das Interesse in Deutschland und Europa gesteigert w�rde, dann wird sich bestimmt auch in Deutschland jemand finden, der es so kosteng�nstig wie in USA macht. Das w�rde noch mehr Interessenten auf den Plan rufen. Z.B. solche, die einen (berechtigten) Vorbehalt haben, Ihre pers�nlichen Daten in die H�nde einer Supermacht zu geben, oder die der englischen Sprache nicht m�chtig genug sind, um die Berichte zu lesen.

Es bleibt/wird (sehr) spannend !
Hanno (V.J.Kolbe)

Es wird erst noch so richtig spannend !

Fritz (Loseries)

Hallo Fritz (Loseries),

die Analyse mittels DNA mag ja recht interessant sein. Hier geht es doch nun wirklich nicht darum, ob Auswertungen in Englisch durchgef�hrt werden oder nicht (wer die Sprache nicht beherrrscht, k�nnte sich den Text ja �bersetzen lassen) oder ob jemand Angst hat, seine Daten einer Supermacht (welcher eigentlich bei DNA Analyse) zu geben. Auch stellt sich doch �berhaupt nicht die Frage, k � n n t e ich mit irgendjemanden verwandt sein, und habe es bisher nicht gewusst!

Nein, bisher haben Sie mich absolut nicht �berzeugt. Was haben Sie denn schon erfahren. In meinen Augen alles ein bi�chen mager. Ich wei� ja nicht, warum Sie Ahnenforschung betreiben. Ich allerdings nehme f�r mich sehr bewusst die Erkenntnisse H�ppchenweise entgegen. Die eigene Geschichte nach hinten aufzurollen, ist doch wahnsinnig interessant und aufregend. Ich bin zwar erst seit einigen Monaten dabei und bin auch erst bei 1750 angekommen - na und?

Vielleicht sind Sie so freundlich und informieren mal dar�ber (nicht ob die Analyse Geld kostet und wieviel), sondern wie lange hat bei Ihnen konkret die Analyse gedauert, wo haben Sie diese durchf�hren lassen und was fangen Sie nun mit den Ergebnissen (die ja noch lange nicht belegt sind) an?

Sch�ne Gr��e,

Ursula

Hallo,

ich vermisse in der bisherigen DNA Diskussion die Nennung des Buches von
Bryan Sykes "Die sieben Töchter Evas". Kann ich in dem Zusammenhang nur
jedem Genealogen zu lesen empfehlen der sich mit dem Thema näher
beschäftigen möchte. In dem Buch wird in für Jedermann sehr
verständlicher populär - wissenschaftlicher Art sehr spannend
beschrieben was man mit den Ergebnissen der DNA Untersuchungen beweisen
oder nicht beweisen kann. Näheres zum Inhalt des Buches hier

Gruss

Walter Fleischauer

Hallo Ursula,

endlich mal ein richtig sch�ner Kontrapunkt in der Diskussion. Darauf habe ich schon gewartet.

Es w�re wirklich trist, wenn wir alle gleich denken w�rden.
Und vor allem die Frauen. Das ist nicht diskriminierend gemeint, um das vorweg zu nehmen. Nein. Frauen k�nnen mittels der DNA-Analyse wesentlich weniger Unterst�tzung (als Hilfsmittel) erhoffen, als M�nner, da sie ja traditionsgem�� bis vor kurzem immer ihren Geburtsnamen aufgeben mussten.
Aber zu diesen Punkten komme ich noch weiter unten.

Zun�chst einmal meine Hochachtung, dass Du nach einigen Monaten schon bei 1750 angekommen bist. Viele w�nschten sich, dass sie das in Jahrzehnten schaffen. Ich wei� ja nicht, welche Linie das ist, von der Du sprichst, aus welcher Gegend sie kommen und was die Ausgangsbasis f�r Deine Forschung gewesen ist.
Voller Stolz m�chte ich darum hier einmal verk�nden, dass ich es in 2 Monaten (August und September) geschafft habe, ausgehend von dem Punkt, dass ich den Namen der Urgro�mutter (Pischon) meiner Frau und den Wohnort Dortmund bei der Geburt ihrer Kinder (1897-1901) kannte und von der Erz�hlung der Tante meiner Frau wu�te, dass sie von Berlin nach Dortmund kam, es geschafft habe bis vor 1580 zur�ckzukommen. Aber das ist noch nicht alles. In dieser Zeit habe ich in der Familie des Urahns Bichon einige anregen k�nnen, sich f�r ihre Vorfahren zu interessieren und sogar f�r die Ahnensuche (zum Teil wieder) zu begeistern. Einmal habe ich sogar ein tiefen Dank von Kousine und Ehefrau eines Mannes erhalten, der immer weniger Lust am Leben empfand und sehr depressiv wurde. Sie sagten, durch meine Begeisterung und Informationen, w�re er wieder richtig aufgebl�ht und spr�he nur so von Lebenslust. Auch das Interesse an einem gro�en Familientreffen erwacht bei einigen.
Einschr�nkend m�chte ich aber auch sagen, dass ich es mit dieser Linie relativ leicht hatte, da sie Hugenotten sind. Und die haben Ihre Daten weit gestreut und gut dokumentiert. Zwar an vielen Orten, aber man kann sie immerhin recht gut ausfindig machen.
Da sind wir Ostpreu�en-Forscher doch sehr frustriert, wenn es so z�gig geht.

Und in der v�terlichen Linie meiner Frau, so habe ich heute erfahren, komme ich, ohne gro�artiges eigenes Zutun, vermutlich sogar bis vielleicht 1525.
Wau, das ist toll. Toll deswegen, weil ich noch tausend andere Linien bis 1600 zur�ckzuverfolgen habe und ich mich auch darum k�mmern kann, was sonst noch so um die einzelnen Personen eventuell bekannt ist. Ja, das habe ich auch noch in den letzten zwei Monaten gemacht.

Au�erdem habe ich in den letzten zwei Monaten auch die Linie der Loseries sehr stark erweitert. Aber dar�ber habe ich ja schon berichtet.

Nun gehe ich auf Deine eigentlichen Fragen ein.
Vorab, es ist nicht meine Intention irgendjemand zu etwas zu �berzeugen, wovon er/sie wom�glich von vornherein eine gewisse Ablehnung oder Zweifel hegt. So eine Meinungs�nderung kann wachsen oder im Sand versickern.Und vor allem, jeder muss sich seine eigenen Gedanken machen, ob das etwas ihn/sie ist. Diesen Weg sollten eventuell nur die eingehen, die gerne kommunizieren und auf andere Menschen zugehen, um diese zu �berzeugen, bei der Suche m�glicher gemeinsamer Vorfahren gemeinsame Sache zu machen. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Gen-Analyse. Darum z.B. auch die Nachnamen-Projekte.

Wie lange eine Analyse dauert, h�ngt von dem Individuum ab und vom Institut (wie sehr sie mit Arbeit zugesch�ttet sind) - nun das ist bei allem so.
I.d.R. dauert es 4 Wochen ab dem Zeitpunkt, wo die Speichelprobe beim Institut eingetroffen ist.
In meinem besonderen Fall hat es 10 Wochen gedauert, da ich anscheinend eine besondere Spezies bin. :wink:
Nun ja, man k�nnte auch ironisch sagen, vom Aussterben bedroht.
Ich falle nicht in den gro�en Durchschnitt der R1b-Haplogruppe und �hnliche. Da mu�te schon mehr Aufwand betrieben werden.
Die Analyse habe ich bei DNA-Heritage durchf�hren lassen, da sie f�r mich im Kosten-Nutzen-Verh�ltnis-Check die g�nstigsten waren. Ein Manko bei dem Anbieter ist, dass er keine mtDNA-Analyse - also die weibliche Linie - anbietet. Zus�tzlich interessiert mich das Genographic-Projekt, aus welchem Grund ich dort eine zweite Analyse habe machen lassen - zum Nutzen der Forschung.

Nun die Ergebnisse sind belegt. Oder was meinst Du mit dieser Anmerkung, sie seien noch lange nicht belegt ?

Ich bin ein Vorreiter in Sachen "Stammen die Loseries alle von einem Urahnen ab ?"
Meine n�chsten Schritte - und viel aufw�ndigeren - sind, die anderen Loseries-Linien davon zu �berzeugen, bei dem Projekt mitzumachen.

Hinsichtlich der Sicherheit der Aussagen, in welcher Generation verschiedene Linien zusammentreffen k�nnen, gibt es statistische Daten. Nat�rlich ist es so, dass es keine 100%-Sicherheit gibt. Aber die gibt es auch nicht mit den Dokumenten. Wer daran glaubt, l�sst sich sehr leicht blenden.
Es gab in letzter Zeit hierzu einige Beitr�ge in unserer Runde. Da sind weit mehr als 10% Kuckuckskinder. Hier sind die Frauen mit ihrer maternalen Linie wieder einmal eindeutig im Vorteil. Da gibt es keine Zweifel.

Wer wei�, wom�glich bin ich gar kein Loseries, sondern erst aus dem 10. Kuckucksei meiner Vorfahren entstanden.
Es bleibt weiterhin spannend (f�r mich).

Herzliche Gr��e,

    Fritz

*//*
Ursula Barsch schrieb:

Hallo Fritz,

das ist ja toll, was du so alles in 2 Monaten geschafft hast. Mein Kompliment. Ich suche �stlich von Warschau und Babskie Budy. Gar nicht so einfach. Fast alle KB, die ich ben�tige, sind zum Teil schon imersten Weltkrieg, ein weiterer Teil dann im II WK vernichtet worden. Trotzdem gibt es immer wieder ein "Aha-Effekt". Aber ich besch�ftige mich insgesamt mit Genealogie erst seit M�rz 2006.

Ja, vielleicht sollte man doch dazu �bergehen, die Ahnen der M�tter als Grundlage der Forschungen zu nehmen. Wie du schreibst, nur hier kann man sich sicher sein, das die verwandschaftliche Linie stimmt (jetzt lasse ich Pflegekinder und Adoption mal au�en vor).

Aber dennoch: ich danke dir f�r deine umfangreichen Informationen. Sie haben mich gedanklich schon wieder ein St�ck weiter gebracht.

Sch�nen Sonntag,
Ursula