WASt / Wer kann mir die Antwort erklären?

Hallo an die Liste,

ich hatte eine Suchanfrage an die WASt gestellt und von dort eine Antwort erhalten, mit der ich so schlau bin wie zuvor...

Es heisst dort:

"...ist hier letztmalig mit seiner Meldung vom 25. September 1943 als Angeh�riger der Einheit 1. (Grenadier)/Ersatz-Regiment Hermann G�ring, 2. (Grenadier) Kompanie erfasst.
Eine Vermisst- oder Todmeldung liegt nicht vor.
Er war Tr�ger der Erkennungsmarke ....
...
Nach Angaben des Antragstellers gab er seine letzte Nachricht im Januar 1945 als Angeh�riger der Einheit mit der Feldpost-Nr. ...
...
Verlustmeldung liegt in diesem Regiment f�r 1945 nicht vor. Die Einheit meldet Januar 1945 aus dem Raum s�dl. Turen/Ostpreu�en."

Meine Fragen:
- was sagt mir dieser Brief?
- warum gibt es vom ganzen Regiment keine Verlustmeldung?
- was ist mit meinem Ahnen vermutlich passier?
- wo liegt er?
- gibt es Hoffnung, jemals verbindliche Auskunft zu bekommen?

Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, dass ich der erste mit dieser Frage bin, konnte ich im Nachrichtenarchiv leider nichts passendes finden.

Vielen Dank f�r Eure Hilfe

Henry Kobsch

Hallo Henry,

Leider bedeutet die Antwort (dieselbe habe ich auch für meinen Großvater
erhalten) das er während der Kämpfe vermisst wurde bzw. gefallen ist
oder in Kriegsgefangenschaft gekommen ist und über sein genaues Schiksal
nichts bekannt ist.

Ich habe mich mit den Daten von der Wast an den Suchdienst des DRK in
München gewandt.Von dort erhielt ich die Todeserklärung per Ende1945
(diese wurde von meinem Onkel in den 70ger Jahren veranlasst.Zusätzlich
bekam ich noch den Suchverlauf mit Frontbericht/Frontlage der
betreffenden Einheit.

Mein letzter Versuch war das Suchreferat Moskau - von dort erhielt ich
nach 4 Monaten Post das in den russ. Archiven nichts über eine
Kriegsgefangenschaft meines Opas bekannt ist. Also ist er in der Nähe
von Bobruisk unbemerkt gefallen ob nun durch die Großoffensive der
Russen oder Partisanen.

Vielleicht liegt beim suchdienst des DRK -Berichte von Angehörigen des
Truppenteils wo dein Opa war ,wovon abzuleiten ist was mit ihm passiert
ist.
Versuche es halt mal.

Gruß aus der Oberpfalz
Wolfhard FRIEBE

Henry:

Hallo an die Liste,

ich hatte eine Suchanfrage an die WASt gestellt und von dort eine
Antwort erhalten, mit der ich so schlau bin wie zuvor...

Es heisst dort:

"...ist hier letztmalig mit seiner Meldung vom 25. September 1943 als
Angehöriger der Einheit 1. (Grenadier)/Ersatz-Regiment Hermann Göring,
2. (Grenadier) Kompanie erfasst.

Im Datenbestand der WASt taucht er mindestes einmal auf am 25.9.1943
zu diesem Zeitpunkt war er Soldat in der 2 Kompanie des 1. Grenader Ersatz-Regiments Hermann Goering. Dies war eine <Luftwaffen> Ersatz und Ausbildungseinheit fuer den Erdkampf <Fallschirmjaeger> sie lag "in der Heimat"

Eine Vermisst- oder Todmeldung liegt nicht vor.

Die Einheiten meldeten Todesfaelle und Vermisste an die Wehrmachtauskunftstelle. Bedingungen
Die Einheiten bestandennoch, hatten auch Postverbindung .

Er war Träger der Erkennungsmarke ....

Hier duerfte eine aehnliche Abkuerzung auftauchen, wie bei der o.a. Einheit. Er ist damit wohl zu diesem Zeitpunkt ersdtmalig <oder

Soldat geworden, weikl die Erkennubngmarken einmal beim

<individuellen> Kriegseintritt ausgegeben wurden.

...
Nach Angaben des Antragstellers gab er seine letzte Nachricht im Januar
1945 als Angehöriger der Einheit mit der Feldpost-Nr. ...

Dies ist entweder DEINE Anfrage, oder es lag schon eine Anfrage aus frueherer Zeit vor < das ist dann
gewoehnlich die Ehefrau> <nach dem Kriege in Zusammenhang mit Versorgung/Rente aber auch

Mit der Feldpostnummer kann man die letzte FELD-

Einheit ermitteln.

...
Verlustmeldung liegt in diesem Regiment für 1945 nicht vor. Die Einheit
meldet Januar 1945 aus dem Raum südl. Turen/Ostpreußen."

Zu diesem Zeitpunkt wurde Ostpreussen abgeschlossen und die Postversorgung kam zum Erliegen.
Es kann auch sein, dass er danach noch auf einem Fluechtlingsschiff war, das unterging.
Turen/Ostpreussen war der der WAst bekannte letzte Standort.

Meine Fragen:
- was sagt mir dieser Brief?
- warum gibt es vom ganzen Regiment keine Verlustmeldung?
- was ist mit meinem Ahnen vermutlich passier?

er ist entweder gefallen <70%> oder in russische Gefangenschaft gekommen <30%>

- wo liegt er?

vermutlich in Ostpreussen..... Ueber die Feldpostnummer kann man noch versuchen die letzten Wege der Einheit zu rekonstruieren. <Nicht ganz einfach, aber machbar> und man kann auch ueber die
Suchdienstblaetter der Einheit <Feldpostnummer> beim DRK Suchdienst noch etwas mehr ueber die letzten Tage der Einheit erfahren. Gelegentlich werden auch neue noch Soldatengraeber mit Erkennungsmarken gefunden. Hier sind die Chancen allerdings sehr gering. Auch die Russen moegen noch Gefangenakten ueber ihn haben. Diese werden beim DRK gesammelt und ausgewertet und es weird gewoehnlich auch versucht, noch Angehoerige zu finden... <Ist bei den haeufigen Umzuegen ein grosses Problem>

- gibt es Hoffnung, jemals verbindliche Auskunft zu bekommen?

Es gibt solche Faelle.

Ernst

genealogy@berliner-rand.de schrieb:

Hallo an die Liste,

ich hatte eine Suchanfrage an die WASt gestellt und von dort eine Antwort erhalten, mit der ich so schlau bin wie zuvor...

Es heisst dort:

"...ist hier letztmalig mit seiner Meldung vom 25. September 1943 als Angeh�riger der Einheit 1. (Grenadier)/Ersatz-Regiment Hermann G�ring, 2. (Grenadier) Kompanie erfasst.
Eine Vermisst- oder Todmeldung liegt nicht vor.
Er war Tr�ger der Erkennungsmarke ....
...

Das bedeutet, da� ihr Angeh�riger vor dem 25.9.1943 zum 1.Gre-
nadier-Ersatzregiment
1. versetzt wurde,
2. oder erkrankte
3. oder von diesem zu einem anderen Verband versetzt wurde.

Die WASt hat die t�glichen St�rkemeldungen der meldepflichtigen
Einheiten erfasst und f�r die t�gliche Lage im Oberkommando der
Wehrmacht (OKW) aufbereitet.
Bei Erkrankung von Soldaten wurde nur die Anzahl der erkrankten Soldaten
angef�hrt. Somit scheidet Punkt 2. aus.
Wurde der Soldat zu einem anderen Verband versetzt, wurde dieser bei der
neuen aufnehmenden Einheit registriert und bei der n�chsten t�glichen
Meldung an die vorgesetzte Einheit - im weiteren Verlauf des Meldeweges
dann auch an die WASt - ber�cksichtigt. Da er bei keiner weiteren
Einheit erscheint ist davon auszugehen, da� er nicht versetzt wurde.
Punkt 3. scheidet damit (mit gro�er Wahrscheinlichkeit) auch aus.
Bleibt noch Punkt 1.
Ihr Angeh�riger wurde demnach vor dem 25.9.1943 zum 1.
Grenadier-Ersatzregiment, 1. (Grenadier)Kompanie, versetzt und an diesem
Tag erstmals von dieser Einheit auf dem Meldeweg der WASt zur Kenntnis
gebracht.
Soweit hat dies alles seinen geregelten Gang.
Zu diesem Zeitraum war an der Ostfront alles in Bewegung. Die Rote Armee
dr�ngte heftigst nach Westen und hat dabei viele Einheiten der deutschen
Wehrmacht regelrecht aufgerieben. Das was am Vortag gemeldet wurde war
einen Tag sp�ter nichtmehr g�ltig. Die Regimenter und Divisionen
existierten nichtmehr (was Hitler nicht wahr haben wollte). Was
nichtmehr existiert, kann auch keine Meldung absetzen.
Eine M�glichkeit f�r Sie besteht noch, beim Milit�rgeschichtlichen
Forschungsamt �ber das Schicksal des 1. Grenadier-Ersatz-Regiment
nachzufragen. Anschrift:

Milit�rgeschichtliches Forschungsamt (MGFA)
Zeppelinstr. 127/128
D-14471 Potsdam

http://www.mgfa.de
mgfa-potsdam@t-online.de

Dort kann man Ihnen Auskunft geben �ber den letzten bekannten
Einsatzraum des Regiments.
Sie sollten auch (soweit noch nicht geschehen) eine Anfrage beim
Volksbund deutsche Kriegsgr�berf�rsorge machen. Hier die Homepage:

http://www.volksbund.de

Ich w�nsche Ihnen viel Erfolg bei der Suche.

Ihr

"...ist hier letztmalig mit seiner Meldung vom 25. September 1943 als Angeh�riger der Einheit 1. (Grenadier)/Ersatz-Regiment Hermann G�ring, 2. (Grenadier) Kompanie erfasst.

Nach Angaben des Antragstellers gab er seine letzte Nachricht im
Januar >1945 als Angeh�riger der Einheit mit der Feldpost-Nr

Hallo Henry,

kaum eine andere Einheit der Wehrmacht hatte einen vergleichbare
Entwicklung vollzogen. Im Februar 1933 als Polizeiabteilung z.b.V. Wecke
gegr�ndet und als Fallschirmpanzerkorps 'Hermann G�ring' geendet.

Dein Vorfahre geh�rte zum Ersatz und Ausbildungs- Regiment 'Hermann
G�ring', das sich 09/1943 in Utrecht/Holland befand. Ende 1942 befehligt
von Oberst Schulz, die 2. Kompanie von Oberleutnant Wenzel.
Ein kleines Bild der Kaserne von Utrecht (besseres habe ich nicht)
findet sich hier:

12/13 Januar 1945 begann der russische Angriff auf Ostpreu�en, wo sich
das Fallschirmpanzerkorps HG befand. Eine Karte, welche den entspr.
Abschnitt der Einheit zeigt, findet sich hier:

Die Truppe hatte riesige Verluste und konnte schlie�lich aus dem sog.
Kessel von Heiligenbeil am 25. M�rz evakuiert werden. Von 24 000 Mann
kamen kaum 6 000 heraus. Aufgel�st hat sich das Korps schlie�lich im
Raum G�rlitz-Bautzen-n�rdl. von Dresden.

Wie lautet denn die Feldpostnummer?

Mit freundlichem Gru�
Klaus Liwowsky

Hallo, Henry

ich wuerde auch empfehlen, dass du einen Suchantrag beim
Krankenbuchlager in Berlin stellst. Gebuehren gibt es, aber nur wenn
dort etwas fuer dich vorhanden ist.

http://www.berlin.de/sengessozv/lageso/kbl.html

Ich habe mehrmals Unterkunft von dieser Stelle bekommen - in 2 Faellen
waren die Unterkuenfte sogar sehr wichtig, denn daraus konnte ich
feststellen, dass ein Grossonkel von mir (dessen Familie ich damals
suchte) den Krieg ueberlebt hat. Laut der WASt war er vermisst.

In deinem Fall wird das wohl nicht so ausfallen, denn es scheint
hoechstwahrscheinlich so zu sein, dass dein Opa unter den vielen
Tausenden war die damals in Ostpreussen verschollen sind. Trotzdem
kann es sein, dass du durch das Krankenbuchlager eine Ergaenzung zu
seiner Geschichte bekommst.

Viele Gruesse aus Australien

Christine

Hallo Klaus,

ich staune welche Informationen sich noch zus�tzlich ergeben und der Hinweis auf das Gebiet G�rlitz-Bautzen hat mich nun doch zu dieser mail bewogen, auch wenn es nicht direkt mit meinenm Gro�vater zu tun hat, der ebenfalls verschollen ist und sp�ter f�r tot erkl�rt wurde.

Klaus Liwowsky wrote:

Die Truppe hatte riesige Verluste und konnte schlie�lich aus dem sog.
Kessel von Heiligenbeil am 25. M�rz evakuiert werden. Von 24 000 Mann
kamen kaum 6 000 heraus. Aufgel�st hat sich das Korps schlie�lich im
Raum G�rlitz-Bautzen-n�rdl. von Dresden.

Folgende Angaben habe ich zu meinem Gro�vater PAUL HERBERG von der WASt bekommen:

II.WK: Feldpostnummer 02590;
letzte Meldung: 23.02.1945 (Datum der Einberufung des 2.letzten Aufgebotes) als Angeh�riger der Einheit 2.Kompanie Volkssturm Bataillon 27/33;
Erkennungsmarke: -130- 27/33/2 D.V.;

Eine Nachfrage beim Krankenbuchlager hat nichts erbracht.

Ein letztes Lebenszeichen (als Info aus der Familie) gab es am 19.4.1945.

K�nnen Sie mir ggf. zu der oben genannten Kompanie und deren Verbleib mehr sagen?

Sch�ne Gr��e
Sven

Hallo, Sven

Klaus kann dir vielleicht helfen, aber ich moechte dich auch auf die
Seite "Lexikon der Wehrmacht" aufmerksam machen.
(www.lexikonderwehrmacht.de) ...Wenn du Englisch kannst, so ist die
Seite www.feldgrau.net auch super. Dann gibt es auch ein
fantastisches Forum wo viele sehr hilfsbereite Leute Fragen
beantworten. Dazu gibt es auch noch eine militaerische List von
Genealogy.net. Ich habe auf dieser Weise viele zusaetzliche
Informationen zu meinen Suchen bekommen. Es ist auch gut mal bei
Amazon fuer Buecher zu stoebern. Am Ende kann man sich auch durch das
Literatur informieren.

M f G aus Australien

Christine