WAST in Berlin

Liebe Mitforscher,
  es geschehen manchmal Zeichen und Zeiten und Wunder. Nach über zwei Jahren
des Wartens erhielt ich heute von der WAST Berlin *endlich* einen "Mini-Bescheid"
mit Gebühreneinforderung von 23,50 €. Andere Gebühren für Kopien folgen und sind
bekannt gegeben worden. Ich kann es nicht fassen und hatte schon aufgegeben,
weiterhin nach dem Schicksal meines Cousins zu forschen, der "von den eigenen
Reihen" erschossen wurde - er war erst 21 Jahre alt.
Jetzt kann ich Antworten bewirken und seinem noch lebenden Bruder (88 Jahre alt)
vielleicht eine Erklärung für den Irrsinn jedes Krieges geben !?

Liebe Grüße --- Gisela

Hi Gisela,

auf meine Anfragen hin, bei der WAST bekam ich nach 3 Monaten einen mehrseitigen Bescheid und zwar über meinen Großvater SCHULZ, der seit 1932 (!) bereits NSDAP-Mitglied war (als Unternehmer) alldieweil er schon zweimal mit seinem Unternehmen
im DR (Deutschen Reich) bankrott wurde (Wirtschaftstkrisen) und er erhoffte sich hierbei damals mit dieser Partei einen neuen Aufschwung ...

Ich hatte alle Unterlagen von ihm bekommen, sogar mit einem Foto von ihm ! Er war unbelastet ...
.. und das wollte ich wissen !

Es freut mich, dass es bei Dir nun auch "gefunzt" hat.

In diesem Sinne

Lg nach Fischbach aus Pforze

Fritz

-----Original-Nachricht-----

Hallo Gisela,

2 Jahre sind schon eine heftige, aber auch sehr ungewöhnlich lange
Wartezeit. Aber wie heißt es so schön: lieber spät als nie!
Glückwunsch zu dem unverhofften Erfolg!

Viele Grüße
Thilo

Hallo,
Es ist vielleicht eine sehr häufige frage, deshalb bitte ich schon mal um Entschuldigung. Aber was hast du oder musst du alles angeben, um alle Informationen von der WAST zu eine bestimmten Person zu bekommen?

MfG Jan Menge

Hallo zusammen,

ich habe mit der WAST eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht und längstens 5 Monate gewartet.
Mit den Auskünften kann man gut arbeiten. Ich habe jedoch nie Ablichtungen von den zugrunde liegenden Unterlagen erhalten, sondern stets nur eine Text-Zusammenfassung derer.

Schönes Wochenende!
Gruß Daniel

Hallo in der Liste,

ich kann das nur bestätigen was Daniel schreibt und habe die gleichen Erfahrungen gemacht.
Logisch, dass es keine Ablichtungen gibt, sondern nur eine Liste über die dort vorliegenden Dienstzeiten.
Oftmals wurden die aktuellen Einsätze, Dienstgrade etc. ab 1944 nicht mehr gemeldet. Also nicht enttäuscht sein, wenn Beförderungen, Verlegungen, Truppenzugehörigkeiten ab 1944 nicht bekannt sind.
In meinem Fall war es auch so.
Die Leute bei der WASt erklären das sehr geduldig und höflich.

Viele Grüße

Bernd (Burghardt)

Hier nochmal mein Hinweis zur Frage der Arbeit der WASt, den ich schon vor
einiger Zeit in die Liste gestelllt habe:

Weil oft Klage über mangelnde Auskünfte durch die WASt geführt wird, hier
ein Hinweis wie die WASt arbeitet und funktioniert. Eine ganz allgemeine
Beschreibung. Allgemeines: Im Frieden und während kriegerischer
Auseinandersetzungen werden durch die Truppenteile tägliche, wöchentliche
und monatliche Berichte erstellt, die über die Lage über Personal,
Material, Ausrüstung, Bewaffnung, Munitionsverbrauch ectr. den nächst
höheren Truppenteilen, Verbänden und Dienststellen Auskunft geben. Die
WASt: Bei der WASt wurden bis zum Ende des II. Weltkrieges Meldungen über
die Personallage erfasst. Diese Meldungen wurden nach Truppenteil und Namen
in Karteien sortiert abgelegt. Dabei ist es durchaus möglich, dass zum
Beispiel ein "Josef Schmitz aus Köln" nicht nur 10-mal, sondern
hundertemale erfasst ist. Diese Erfassung verteilt sich auf mehrere
Truppenteile. Wurde nun einer dieser Josef Schmitz von einem Regiment zum
anderen versetzt, wurde dies über die monatliche Personallagemeldung auch
der WASt mitgeteilt (auf dem Dienstweg). In Friedenszeiten kein Problem. Im
Einsatz wurde es aber ein Problem. Bis Ende 1944 funktionierte der
Meldeweg, wenn auch manchmal mit Erschwernissen, aber er funktionierte. Je
näher aber die Front an die Grenzen des Deutschen Reiches heran rückte,
umso schwerer wurde es geregelte Meldungen abzugeben bzw. zu empfangen. Die
Umstände sind ja hinreichend bekannt. Da die WASt aber nur das erfassen
konnte, was ihr an Meldungen überlassen und übergeben wurde, war die Folge,
dass die Erfassungen zum Ende des Krieges immer lückenhafter wurden. Ganze
Regimenter und Divisionen, die zur Meldung verpflichtet waren, existierten
von heute auf morgen nicht mehr. Daraus resultierend bekam die WASt auch
keine Informationen über deren Personalstand. Dieses Desaster betraf nicht
nur das Feldheer, sondern auch Luftwaffe und Kriegsmarine. Auch SS-Verbände
und Landsturm/Volkssturm waren davon betroffen. Geschwader wurden
aufgelöst, Schiffe gingen verloren, U-Boote wurden versenkt. In den letzten
Kriegswochen war das reine Chaos was die Meldewege, die Meldungen bzw.
deren Auswertungsmöglichkeit betraf. Als Berlin und die umliegenden Städte
von der Roten Armee überrannt und erobert und am 8. Mai 1945 jegliche
Kampfhandlungen eingestellt wurden, hatte kein Stab der noch existierenden
Verbände Zeit und Muse Meldungen über die Personallage an die
Wehrmachtsführung abzugeben; allenfalls über die tatsächliche
"Truppenstärke" und deren Bedarf an Verpflegung und Munition. Die Archive
der Wehrmacht gingen bei der Eroberung von Berlin teils in Flammen auf,
teils wurden sie von sowjetischen und amerikanischen Behörden später
beschlagnahmt. Was gerettet werden konnte war nur ein Bruchteil der
tatsächlichen Bestände. Die WASt war in der glücklichen Lage fast den
kompletten Bestand zu retten. Da dieser Bestand aber nach Truppenteilen und
Namen sortiert und dieser noch nicht elektronisch erfasst ist, ist es
ungemein schwierig neben ihren eigentlichen Aufgaben auch noch Hilfe bei
der Familienforschung zu leisten. Eine große Erleichterung wäre für die
WASt, wenn bei Anfragen - die bei tausenden pro Tag liegen - zur gesuchten
Person

   1. Familienname und a l l e Vornamen (unbedingt notwendig)
   2. Geburtsdatum (unbedingt notwendig)
   3. Geburtsort (unbedingt notwendig)
   4. der aufnehmende Truppenteil, also jener, zu dem der Gesuchte zum
   Wehrdienst einberufen wurde (möglichst)
   5. Datum der Einberufung (möglichst)
   6. der letzte bekannte Truppenteil (möglichst)

angegeben werden. Eine Suche nach (beispielsweise) "Josef Schmitz, geboren
in Köln" stellt die WASt vor eine unlösbare Aufgabe. Die Mittel der WASt
sind auch begrenzt und man kann bei solchen oder ähnlichen Anfragen auch
keine Antwort erwarten. Es liegt also nicht an der WASt und deren
Mitarbeitern, sondern an der Fragestellung und den Angaben zur gesuchten
Person, wenn keine Auskunft erteilt werden kann.Weil oft Klage über
mangelnde Auskünfte durch die WASt geführt wird, hier ein Hinweis wie die
WASt arbeitet und funktioniert. Eine ganz allgemeine Beschreibung.
Allgemeines: Im Frieden und während kriegerischer Auseinandersetzungen
werden durch die Truppenteile tägliche, wöchentliche und monatliche
Berichte erstellt, die über die Lage über Personal, Material, Ausrüstung,
Bewaffnung, Munitionsverbrauch ectr. den nächst höheren Truppenteilen,
Verbänden und Dienststellen Auskunft geben. Die WASt: Bei der WASt wurden
bis zum Ende des II. Weltkrieges Meldungen über die Personallage erfasst.
Diese Meldungen wurden nach Truppenteil und Namen in Karteien sortiert
abgelegt. Dabei ist es durchaus möglich, dass zum Beispiel ein "Josef
Schmitz aus Köln" nicht nur 10-mal, sondern hundertemale erfasst ist. Diese
Erfassung verteilt sich auf mehrere Truppenteile. Wurde nun einer dieser
Josef Schmitz von einem Regiment zum anderen versetzt, wurde dies über die
monatliche Personallagemeldung auch der WASt mitgeteilt (auf dem
Dienstweg). In Friedenszeiten kein Problem. Im Einsatz wurde es aber ein
Problem. Bis Ende 1944 funktionierte der Meldeweg, wenn auch manchmal mit
Erschwernissen, aber er funktionierte. Je näher aber die Front an die
Grenzen des Deutschen Reiches heran rückte, umso schwerer wurde es
geregelte Meldungen abzugeben bzw. zu empfangen. Die Umstände sind ja
hinreichend bekannt. Da die WASt aber nur das erfassen konnte, was ihr an
Meldungen überlassen und übergeben wurde, war die Folge, dass die
Erfassungen zum Ende des Krieges immer lückenhafter wurden. Ganze
Regimenter und Divisionen, die zur Meldung verpflichtet waren, existierten
von heute auf morgen nicht mehr. Daraus resultierend bekam die WASt auch
keine Informationen über deren Personalstand. Dieses Desaster betraf nicht
nur das Feldheer, sondern auch Luftwaffe und Kriegsmarine. Auch SS-Verbände
und Landsturm/Volkssturm waren davon betroffen. Geschwader wurden
aufgelöst, Schiffe gingen verloren, U-Boote wurden versenkt. In den letzten
Kriegswochen war das reine Chaos was die Meldewege, die Meldungen bzw.
deren Auswertungsmöglichkeit betraf. Als Berlin und die umliegenden Städte
von der Roten Armee überrannt und erobert und am 8. Mai 1945 jegliche
Kampfhandlungen eingestellt wurden, hatte kein Stab der noch existierenden
Verbände Zeit und Muse Meldungen über die Personallage an die
Wehrmachtsführung abzugeben; allenfalls über die tatsächliche
"Truppenstärke" und deren Bedarf an Verpflegung und Munition. Die Archive
der Wehrmacht gingen bei der Eroberung von Berlin teils in Flammen auf,
teils wurden sie von sowjetischen und amerikanischen Behörden später
beschlagnahmt. Was gerettet werden konnte war nur ein Bruchteil der
tatsächlichen Bestände. Die WASt war in der glücklichen Lage fast den
kompletten Bestand zu retten. Da dieser Bestand aber nach Truppenteilen und
Namen sortiert und dieser noch nicht elektronisch erfasst ist, ist es
ungemein schwierig neben ihren eigentlichen Aufgaben auch noch Hilfe bei
der Familienforschung zu leisten. Eine große Erleichterung wäre für die
WASt, wenn bei Anfragen - die bei tausenden pro Tag liegen - zur gesuchten
Person

   1. Familienname und a l l e Vornamen (unbedingt notwendig)
   2. Geburtsdatum (unbedingt notwendig)
   3. Geburtsort (unbedingt notwendig)
   4. der aufnehmende Truppenteil, also jener, zu dem der Gesuchte zum
   Wehrdienst einberufen wurde (möglichst)
   5. Datum der Einberufung (möglichst)
   6. der letzte bekannte Truppenteil (möglichst)

angegeben werden. Eine Suche nach (beispielsweise) "Josef Schmitz, geboren
in Köln" stellt die WASt vor eine unlösbare Aufgabe. Die Mittel der WASt
sind auch begrenzt und man kann bei solchen oder ähnlichen Anfragen auch
keine Antwort erwarten. Es liegt also nicht an der WASt und deren
Mitarbeitern, sondern an der Fragestellung und den Angaben zur gesuchten
Person, wenn keine Auskunft erteilt werden kann.

Hallo Jan,

Hier der Link:

http://www.dd-wast.de/frame.htm

Dort links “Suchantrag” wählen. Dort halt alles eingeben, was Du an Infos
hast.

Ich selbst hatte bisher auch nur gute Erfahrung mit der WAST gemacht.
Antworten dauerten zwischen 3-12 Monate; manchmal wurden sie abgelehnt, weil
es direkte Nachfahren gibt, von denen wir entweder nicht wußten oder keinen
Kontakt haben, somit also keine Einwilligung einholen konnten. Schade, aber
verständlich.

Dort anzurufen kam mir bisher nicht in den Sinn, weil ich stets davon
ausging, dass alle Leute dort schwer beschäftigt sind und kaum Zeit für
Telefonate haben werden. Was der Bernd beschrieb klingt jedoch
zuversichtlich.

In diesem Sinne allen Suchenden viel Erfolg bei der WAST!

Viele Grüße

Thilo