Hallo Margaret Mikulska,
W�rdest Du mir bitte eine Kurzbeschreibung oder die beiden Zitate aus dem
"Wielki Slownik Jezyka Polskiego" (in 13 B�nden) zuschicken, aus dem Du
eben zitiert hast (oder 2 Scanns der beiden Beschreibungen), ich selbst
besitze leider nur die kleinere Version in 3 B�nden, mich w�rde die
Entwicklung der Bedeutung dieses Wortes sehr interessieren?
Es ist halt ganz generell so, da� alle lebendigen Sprachen eine
eigendynamische Entwicklung haben, deshalb kommt's h�ufiger vor, da� man
z.B. in die deutsche Sprache des 19 Jhds einige Lehnw�rter aus der
franz�sischen Sprache �bernommen hat (wie man's heute mit der englischen
Sprachen ganz flei�ig und t�glich weiterhin tut), deren Bedeutung inzwischen
im franz�sischen Mutterland sich entweder deutlich ver�ndert hat, oder diese
Worte gelten dort sogar als veraltet, was nat�rlich keinen in Deutschland
zu interessieren braucht, weil diese Lehnworte in der deutschen Sprache
schon lange eingedeutscht sind und deshalb ein Eigenleben f�hren. Es ist nur
ausgesprochen ung�nstig, wenn man heute versuchen w�rde, in Frankreich diese
Worte aktiv zu benutzen - mit dem "koscielnik" im heutigen Polen ist es
�hnlich.
Genau das selbe k�nnen wir bei vielen alten germanischen und slawischen
Ausdr�cken beobachten, viele Ausdr�cke aus dem Altkirchenslawisch f�hren in
den verschiedenen heutigen slawischen Sprachen (polnisch, tschechisch,
slowakisch, ukrainisch u.s.w., u.s.f., es gibt da noch einige andere mehr)
ihr Eigenleben und am meisten verwirrend sind sie dann, wenn sie sehr
�hnlich klingen, aber in der jeweils anderen modernen nationalen Sprache
entweder etwas v�llig anderes bedeuten, oder aber �berhaupt keine Bedeutung
mehr besitzen.
Das einzige, was uns weiterhelfen kann, ist die unmittelbaren
Textzusammenh�nge ganz unbedingt beachten, weil z.B. das Wort:
koscielny = K�ster bedeutet, aber diese 2 Worte zusammen:
dziad koscielny = bereits der Bettler, der in der Kirche bettelt, bedeuten.
Eine solche Verschiebung der Bedeutung ist keine Ausnahme.
Mit freundlichen Gr��en,
Richard Czarnecki