Hallo zur Begriffbestimmung hier ein Zitat aus dem
Krünitz Wörterbuch=
Häusler=
Die Häusler und Einlieger besitzen zwar keine besondere, in zu bewirthschaftenden Grundstücken bestehende, eigene Nahrung, noch auch eine herrschaftliche Wohnung, sondern wohnen nur bey den Bauern und andern Einwohnern des Dorfes, unter der Bedingung, ihnen in ihren häuslichen Geschäften vorzüglich auf mancherley Art zur Hand zu gehen, zur Miethe; dem ungeachtet bringt es in vielen Ländern und Provinzen die Gewohnheit mit sich, und in einigen, wie z. B. in der Neumark, ist auch durch öffentliche Landesgesetze verordnet, daß solche Personen der Herrschaft des Ortes gewisse Dienste leisten müssen. An einigen Orten wird solchen Leuten, sich eine eigene Wohnung auf dem herrschaftlichen Grund und Boden auf ihre eigene Kosten zu erbauen, erlaubet; alsdenn aber wird bloß ein jährlicher Grundzins, ohne sich zu gewissen Diensten verbindlich zu machen, erleget. Gehören hingegen die Häuser, worin dergleichen Personen wohnen, der Herrschaft oder andern Einwohnern des Dorfes, so sind sie dafür gewisse Dienste zu leisten verbunden.
Cristine L Orzel
"I think the purpose of life is to be useful, to be responsible, to be
honorable, to be compassionate. It is, after all, to matter: to count, to
stand for something, to have made some difference that you lived at all." -
Leo Rosten
Hallo Dietmar,
ein Häusler ist der Besitzer eines Hauses, besitzt aber keinen eigenen Acker oder Wiese. Er bewirtschaftet lediglich ein Stück Land um sein Haus. Er steht auf der sozialen Leiter in einem Dorf ganz unten und muss zur Erhaltung seiner Familie beim Gutsherren oder reichen Bauern durch zusätzliche Dienste Einkünfte erzielen.
Kraft ist ein Mensch (manpower). Also in Deinem Fall ein Dienstmann oder
Dienstmädchen. Jemand, der hilft oder Dienst tut, ein Angestellter oder auch
Arbeiter. Ein sehr allgemeiner Begriff.
Bei dem Kutscher könnte der Unterschied darin bestehen, dass der
geschäftliche eine Kutsche besitzt, der Dienstkutscher nur angestellt ist.
Der Häusler (Kleinbauer, regional auch Keuschler genannt) war der Kleinbauer oder Häusler, lateinisch Casarius (Casa = Haus, Hütte) genannt. Dieser Besaß ein Haus, meist ein kleineres als ein Vollbauer (Rusticus), hatte einen Hausgarten für Obst u. Gemüse, einige wenige Felder u. Wisen, Eine Kuh oder einige Ziegen, 1-2 Schweine und Geflügel.
Er konnte mit seiner Familie von dieser Wirtschaft nicht leben und mußte daher auswärtz dazuverdienen.Das konnte als Tagelöhner bei einer Herrschaft oder großem Bauern sein, oder auch durch Ausübung eines einfachen Handwerks wie Schuster oder Weber. Auch die Große Gruppe der Hausindustrie bzw. Hausarbeit Treibenden gehört dazu. Die Häusler nützten ihre Grundstücke meist optimal aus und mähten auch die Wegraine, Straßenränder und Bachufer um ihre Tiere zu ernähren zu können. Sie sammelten auch PIlze, Beeren und Kräuter, was Vollbauern nur selten taten.
Sie waren die ärmste Form des Bauernstandes, standen aber als Hausbesitzer deutlich über den Innleuten, dem besitzlosen Gesinde (Knechte, Mägdte, den Wanderhändlern, wanderden Handwerkern und dem Bettelvolk.
Aus Kaiser, König, Edelmann ..... von Günther Ofner, Dez. 2004