Was ist das für ein ꝏ? (Wieder eine Bitte um Lesehilfe)

Die ist ein Ausschnitt der Seite:

Matricula aus Fürstenfeldbruck

diesmal aus dem Bayerischen. Es geht um den Nachnamen des Adam vom 2. Mai 1650, das Zeichen, dass mich irritiert kommt auch nach einmal zwei Zeilen weiter darunter im Ortsnamen. Eine Ligatur?

Danke Euch!

Hallo,

x=ch würde ich sagen.

Grüße
Bärbel (Rehse)

Hallo,
ich tippe auf ein doppeltes t. Dann kommt die Braut aus Oberndorf bei Rottenburg am Nevkar in Württemberg, in heutiger Schreibweise.
Gruß

Heiner Grimm

-----Ursprüngliche Mitteilung-----

auch ich lese ch

Gruß

Herbert (Kuba)

Hallo,

beim Ort lese ich leider nicht (wäre zu schön) Rottenburg.
Da seh ich am Anfang ein ‚K‘ und am Ende ‚berg‘ und nicht ‚burg‘, ich seh zumindest keinen Strich wie bei Biburg.
Kann sich aber durchaus trotzdem um Rottenburg handeln, wer weiß was der Pfarrer gehört/verstanden hat.

Beim Nachnamen da hab ich mit dem Anfangsbuchstaben mein Problem, ‚_ücher‘?.

Grüße
Bärbel

Wenn die Barbara Hofmayrin heißt, dann sollte der Adam doch wohl Hütter heißen? Vielleicht findet sich der Name ja im Kirchenbuch noch irgendwo anders. Aus welchem Kirchenbuch stammt denn die Seite? Vielleicht findet man den Ort ja im Historischen Atlas von Bayern https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?lang=de&topic=vwas&bgLayer=historisch&catalogNodes=11,122,1224,12240&layers=f226e7fb-0d91-4dab-8cb4-3179bd50d5e3

Hallo Bärbel,

bei mir in den Kirchenbüchern aus Volkmarsen, Hessen ist das x ebenfalls eine Abkürzung für das ch und ggf. noch weitere Buchstaben, die sich logisch ergeben.

Beispiel für x in Christoph:


oder als Link: Taufbuch - 2-01 | Volkmarsen, St. Marien | Fulda, r.k. Bistum | Deutschland | Matricula Online

Um die zwei Worte mit x ohne Vorwissen zu transkribieren wäre mein Vorschlag:
Büchen oder vieleicht auch Büchsen
und beim Ort würde ich hier Kecheberg lesen. Einen solchen Ort kann ich jedoch nicht finden.
Ist der Ortsname ggf. nach der Aussprache in Mundart aufgeschrieben worden? Im Falle dass hier südhessischer Einfluß mitspielt, könnte Keche… ja auch für die Kirche stehen und der Name wäre dann Kirchberg? Das gäbe es zumindest in Bayern (zwischen München und Landshut).
Alternativ gäbe es Kocherburg (ich finde eine Kocherburgruine in Google Maps südöstlich von Aalen), Kehrenberg (nordwestlich von Nürnberg) oder Hexenberg (nördlich von Regensburg). Denn das x könnte in diesem Fall ja auch tatsächlich ein x sein.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Suche!

Gruß
Ralf (Schmand)

Guten Morgen Ralf,

die Fragestellung stammt von @hermann-ludwig, ich hab da auch nur meinen Senf dazu gegeben :wink:

Grüße
Bärbel

Vielen Dank für die zahlreichen ehrenwerte Entschlüsselungsversuche. Allzu oft kommt das wohl nicht vor, so dass wir auf Raten verfallen müssen. Diese beiden Stellen sind die einzigen im Text dieses Buches, sind mir an keiner anderen Stelle untergekommen, was sie noch rätselhafter macht.

Bärbel_Rehse und Herbert Kuba vermuten ein „x“ als Einsatz für „ch“ – allerdings sehen die „x“ 1650 handschriftlich deutlich anders aus, diese Zeichen hier entsprechen eher dem Omega wie in der liegenden 8 bei zeitgenössischen Zahlen, aber Ralf Schmand vermutet ebenfalls ein „x“ wie in der Abkürzung für „Christ“ in „Xian“ = „Christian“

Heinrich Grimm tippt auf ein doppeltes „tt“ und Rottenburg am Neckar. Das wäre für 1650 weit weg vom bayerischen Ort knapp westlich von München, allerdings fände sich auch ein „Oberndorf am Neckar“, wobei es fast überall Oberdörfer oder Oberndörfer gibt.

Heinz Keizer kommt von Barbara Hofmayr auf Adam Hütter, ich verstehe aber nicht ganz mit welcher Logik? Das Kirchenbuch ist aus „CB366 Pfaffing-Biburg-St. Stephan - 1600-2005“, wie gesagt, diesmal im katholischen Bayern unterwegs.

Ist der Anfangsbuchstabe ein „H“ (siehe darüber „Hans“) wäre der Name
Hütter / Hücher / beide bisher dort noch nicht untergekommen
der Ort:
Kottnberg / Kochnberg / Rottenberg / Rochnberg
„Oberdorf bey K/Ro[??]nberg am Apscher[Abscher?] in Münchberg“

Auf jeden Fall möchte ich mich für die inspirierenden Vorschläge herzlich bedanken
Hermann Ludwig

Hallo,

als allgemeiner Tipp für Abbreviationen https://archive.org/details/LexiconAbbreviaturarum/page/n217/mode/2up

Grüße
Bärbel

Danke Bärbel, die Seite kannte ich noch nicht. Sehr umfangreich und aufschlussreich!

Hallo,

der Bezugsort ist sehr wahrscheinlich Oberndorf am Necker. Das Ende lese ich als

von Oberndorf bey ?o…nberg am Nekhar[=Necker] in würdeberg[=Württemberg]. Testes …

Aus dem Eintrag zu Oberndorf/Necker bei Wikipedia geht hervor, dass der Ort auch früher schon eine gewisse überregionale Bedeutung als Verwaltungssitz hatte, daher wäre es logisch, dass dieser Ort als geographischer Orientierungspunkt verwendet wird. Daher wäre meine Vermutung, dass die Ortsangaben vertauscht worden sind, es also heißen müsste „…nberg bei Oberndorf…“, somit der gesuchte Ort in der Nähe von Oberndorf/Neckar zu finden sein müsste.
Ob der Ort „Ko…“ oder „Ro…“ heißt, kann ich nicht eindeutig belegen. Im darüberstehenden Eintrag ist eine „Roßina“ erwähnt, hier eindeutig ein „R“, auf der Folgeseite taucht der Buchstabe erneut auf. Ich tendiere eher zu „K“, als zu „R“, aber sicher bin ich nicht.
In dem darüberstehenden Eintrag taucht auch das „x“ in leicht anderer Schreibweise auf, siehe in der ersten Zeile „… Wolfgangus Hauß…“. Auf der linken Seite dieser Kirchenbuchdoppelseite im Eintrag unter „Augustus“ taucht der Buchstabe ebenfalls auf; kann ich aber dennoch nicht deuten. Daher würde ich empfehlen, auch mal auf den späteren Einträgen nach diesem Zeichen zu suchen.
Da die Herkunft des Adams aus Biburg klar ist, könnte man in den betreffenden Kirchenbüchern nach den infrage kommenden Namensvarianten suchen; damit könnte sich auch die Bedeutung des „x“ klären lassen.

Bei dem gesuchten Ort handelt es sich vielleicht um einen Wohnplatz, der nicht mehr existiert. Wenn dann noch mundartliche Bezeichnungen hinzukommen, läßt sich das ohne nähere Ortskenntnisse kaum klären. Daher wäre es sicherlich sinnvoll, diese Anfrage in ein Forum/Kategorie/Liste einzustellen, bei dem ein näherer Ortsbezug zu Bayern bzw. Württemberg gegeben ist, als hier in Westfalen.

Viele Grüße
Jan

Hallo Jan,

da geh ich voll mit dir, so hab ich es auch gelesen und interpretiert.
Ich hab das jetzt nochmal nachgeschlagen, sowohl Oberndorf a. Neckar als auch Biburg
waren vorderösterreichisch, das könnte das Verbindungsglied sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Territorien_in_Vorder%C3%B6sterreich#B

Obwohl ich in der ‚Nähe‘ lebe sagt mir dieser Ort bisher nichts. Auch über den Nachnamen der Braut bin ich bisher nicht fündig geworden.
Durchaus möglich, daß dies abgegangener Wohnplatz ist.

Grüße
Bärbel

Hallo,

[Baerbel_R] Baerbel_R https://discourse.genealogy.net/u/baerbel_r
2. Januar

Durchaus möglich, daß dies abgegangener Wohnplatz ist.

Hat schon mal jemand im GOV nach dem Ort geschaut? Man kann dort auch
mit Wildcards im Namen suchen, wenn man sich nicht sicher ist, was da
geschrieben wurde.

Schöne Grüße,
Renate

Hallo Renate,

hatte weder bei Meyersgaz, Leo-BW noch im GOV was gefunden.

Grüße
Bärbel

Sehr geehrter Herr Hermann-Ludwig,

Wie bekommen Sie die Seite aus dem DFG-Viewer so scharf? Bei mir ist die Ansicht komplett unscharf.
Was mache ich falsch?

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Einen schönen Abend wünscht nebst allzeit viel Forschererfolg

Mit freundlichen Grüßen

Alexander Peren

Lieber Alexander,

vermutlich machst du gar nichts falsch: die Qualität der Abbildung hängt in erster Linie vom Erhaltungszustand der Kirchenbuchseite ab - wo nichts ist kann Unsereins wenig holen.
Hier habe ich auf den Ausschnitt herangezoomt und dann vom Bildschirm einen Screensave gemacht, den ich im Bildbearbeitungsprogramm gnadenlos auf Kontrast und Intensität gepusht habe. Sieht ja auch nicht schön aus, ist dem Zweck geopfert. Eine komplette Seite im DFG-Viewer gespeichert wird immer weniger Details zeigen. In der Hoffnung, dass Matricula ewig erhalten bleibt speichere ich auch lieber den Link als die Seite, ob ich damit richtig liege bleibt abzuwarten.

herzlich
Hermann

Hallo ihr Lieben,

merkwürdig, alle eure Mails gehen (auch) an mich.

Warum weiß ich nicht.

Liebe Grüße

Eva (Holtkamp)
e.holtkamp@gmx.de

Hallo Herr Ludwig,
für jeden Zweifler empfehle ich das Buch: Lesehilfe vom Starke Verlag für 14, 50 Euro. Dort steht z.B. für das Doppel-t: „tt zeigt besonders im 17. Jahrhundert wunderliche Formen“. Da hilft auch kein vertauschen der Bezugsorte, das Bidorf im Vorderösterreichischen ist ein anderes und das X steht nicht für ch sondern für Chris, das steht z.B. vor Xtoph, Xtina und sogar xliche (Hausfrau) ist schon vorgekommen. Zu meinem Oberndorf gibt es einen Wikipedia-Artikel: Oberndorf (Rottenburg).

Viele Grüße
Heiner (Grimm)

-----Ursprüngliche Mitteilung-----

Danke Herr Grimm, würde ich mich gerne weiter fortbilden, kann dieses empfohlene Buch jedoch nicht finden. Gibt es eine ISB-Nummer?
Danke
Hermann Ludwig