Was bedeuted das Wort "valder" hier?

Allen,

Eine Erwähnung der Urkunde 147 vom 23. Juni 1453 im Verenigte Westfälische
Adelsarchiv handelt laut Beschreibung von (ich zitiere) "Die Aussteller
geben den freien Kirchenkamp genannt der Opferkamp (auf Niederländisch:
[slacht?]offerkamp), der im Dorf Fliesteden liegt an dem valder (...)".

Was bedeuted das Wort "valder" hier?

Mit freundlichen Grüßen aus den Niederlanden, Jk.

Hallo John,

Dörfer waren oft von Schutzhecken etc umgebenen und die Durchgangs“pforten“ hießen Falder.

Gruß

Frank

Frank, u.a.,

Unten habe ich ein wenig mehr Text der Beschreibung hinzugefügt (ich zitiere):

"Dederich Kelner und Kirstiaen Aessenmecher, Kirchmeister der Kirche zu Fliesteden (Vlysteden), und die dortigen Kirchspielsleute nehmen mit Zustimmung ihres Junkers Dress vam Roede, Herrn zu Fliesteden, einen Tausch zum Nutzen der Kirche vor.

Die Aussteller geben den freien Kirchenkamp genannt der Opferkamp (auf Niederländisch: [slacht?]offerkamp), der im Dorf Fliesteden liegt an dem valder, da man uszgeit zo Mansteden (Manstedten) wert tuschen jonckher Johan Kytz zo allen syden. (...)"

Mit anderen Worten, das freie Kirchenkamp genannt der [Schlacht-] Opferkamp (das Lager kann daher etwas mit einem Kampf oder einem Krieg zu tun haben) befand sich im Dorf Fliesteden in der Nähe des Tores, das man benutzt, wenn man nach Manstedten fährt, heute entlang der Straße L187.

Richtig?

Mit freundlichen Grüßen aus den Niederlanden, Jk.

Hallo in der Runde,

im ausgehenden Mittelalter handelt es sich bei dem Begriff "freien Kirchenkamp genannt der Opferkamp (auf Niederländisch: [slacht?]offerkamp)" wohl um eingehegtes Stück Land (Feld, Weide), einen Kamp im Allodialbesitz der Kirche, dessen Einnahmen von der Kirche für das „offergelt“ (Messopfergeld) oder zum Ankauf von Wachskerzen zur Beleuchtung genutzt wurde.

Mit freundlichen Grüßen

Bodo Stratmann

Frank, u.a.,

Könnte es sein, dass das Wort "valder" statt "Falder", im Sinne von "Tor", wie bereits von jemanden vorgeschlagen, Felder bedeutete?

Mit anderen Worten, dass der Teil des Textes, der das Wort "valder" enthält, von einem Gebiet handelte, das sich in oder in der Nähe der Felder befindet, die man (hin-)ausgeht, wenn man von Fliesteden auf dem Weg nach Manstedten geht, und die von allen Seiten Johan Kytz gehörte?

Mit freundlichen Grüßen, Jk.

Hallo John,

zur Klarstellung: Bei dem Kirchenkamp könnte es sich um ein mit "Knicken" eingefriedetes Feldstück mit dem Namen Opferkamp gehandelt haben, dessen Zu- oder Abgang durch ein "Valder" ermöglicht wurde.

Eine mögliche Version findet sich hier im Bild:

http://wiki-de.genealogy.net/Heck

Mit freundlichen Grüßen

Bodo Stratmann

Elisabeth, Bodo,

Vielen Dank für die Links zu den beiden Wörterbüchern.

Die Möglichkeit, dass das Wort "valder" ein Tor oder einen Zaun bedeutet, wurde bereits in einer früheren E-Mail erwähnt. Die Seite auf GenWiki sagt aber auch, dass das Wort im 18. Jahrhundert auf diese Weise verwendet wurde. Die Urkunde, in der ich sie gefunden habe, stammt aus dem 15. Jahrhundert, also aus etwa 300 Jahren zuvor.

Könnte das einen Unterschied machen?

Außerdem habe ich einige Personen in meinen Daten mit den Nachnamen Schlaghecke und Schlaghek.

Wurde der Zaun auf dem Bild auf GenWiki auch durch dieses Wort angezeigt?

Mit freundlichen Grüßen, Jk.

Hallo John,
nein, diese Durchgangspforten hiessen früher auch schon so.
Gruss
Frank

Elisabeth, Bodo, Frank, u.a.,

Ich danke ihnen für die Antworten auf diese Frage.

Mit freundlichen Grüßen, Jk.