Was alte Kirchenbücher erzählen

Hallo,

heute mal keine Daten sondern etwas "atmosph�risches"
aus meiner Arbeit mit alten Kirchenb�chern.

Ich besch�ftige mich inzwischen seit ungef�hr drei
Jahren ganz intensiv mit dem im Kreis Elchniederung
gelegenen Kirchspiel Inse, das insbesondere die drei
direkt am Kurischen Haff gelegenen Haffd�rfer Inse,
Tawe und Loye umfa�t.

Ich bin dabei die Kirchenb�cher komplett zu erfassen.
Geschafft habe ich bisher den Zeitraum ca. 1840 bis
1874 komplett mit Geburten, Heiraten und Todesf�llen
sowie teilweise die Geburten zur�ck bis 1798.
Insgesamt rund 11.000 Datens�tze.

Aber die Kirchenb�cher liefern nicht nur dr�ge Daten,
sondern auch viele bemerkenswerte Details, lustige wie
frustrierende, die einen kleinen Einblick in die Zeit
und das Leben der Menschen erm�glichen.

Zu den aus meiner Sicht interessantesten Fundst�cken
geh�rt der �Kampf� des wohl aus der Stadt (vermutlich
K�nigsberg) stammenden Pfarrers Karl Leopold Friedrich
Neiss mit der Moral seiner �Sch�fchen� in den
Haffd�rfern Inse, Loye, Tawe und vorallem in den auch
zum Kirchspiel geh�renden abgelegenen Ansiedlungen
Aukstutt, Kumzoge und L�ckerort. Im Jahr 1852 findet
man folgenden Heiratseintrag:
�Der Eigenk�tner Friedrich Heydeck aus Kumzoge mit
seiner Braut mit welcher er 30 Jahre im Koncubinate
gelebt Gertrude Nienke aus Kumzoge�.
Als ob dieses noch nicht ausreichte, seine Emp�rung
auszudr�cken, hat Pfarrer Neiss zus�tzlich noch
vermerkt, da� das Paar �vor der Trauung 30 (drei�ig)
Jahre in wilder Ehe gelebt� habe. Der Br�utigams war
zu dem Zeitpunkt �brigens 60 Jahre, die Braut sogar 68
Jahre alt.

Nicht erwartet h�tte ich, da� ich in den
Kirchenb�chern auch mehrfach Hinweise auf Scheidungen
gefunden habe. Welche Gr�nde um 1850-1870 zu einer
Scheidung f�hrten, bleibt zumindestens im Moment im
Dunklen.

Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Personen machen
mir manchmal die in Orten oft anzutreffenden
Familiennamen wie Besmen, Szikszneit, Gaigals,
Knurbien, besonders dann, wenn sie mit h�ufig
verwendeten Vornamen (z.B. Ancas, Jurgis, Maryke)
kombiniert werden.

�berhaupt geht die Schreibweise der Namen
durcheinander und auch der Gebrauch der
unterschiedlichen Formen eines Vornamen f�hrt immer
wieder zur Verwirrung und Unklarheit. Ein und dieselbe
(eindeutig identifizierbare) Person wird �ber die
Jahre in den verschiedensten Schreibweisen aufgef�hrt
(z.B. Ancas Besmen - Hans Besmens - Johann Besmehn
oder Jurras Gaigal - Jurgis Gaigals - George Gaigall).

Was l��t sich aus den Kirchenb�chern alles noch heraus
lesen?

Die S�uglings- und Kleinkindsterblichkeit ist hoch.
Viele Kinder �berleben die ersten Monate nicht.
Dramatisch wurde es, wenn Infektionskrankheiten
w�teten. Zum Beispiel sind im November und Dezember
1867 in Inse und Tawe mindestens 37 Kinder an Masern
gestorben, die meisten unter 3 Jahren. �hnlich
dramatische Folgen hatte die Pocken im Sommer 1871,
wobei an den Pocken auch �ltere Kinder und einige
Erwachsene gestorben sind. Im Jahr 1848 w�tete erst
Typhus (mindestens 25 Tote) und am Jahresende Cholera
(10 Tote) und auch das Jahr 1855 verzeichnet mit 151
Toten im Vergleich zu �normalen� Jahren eine mehr als
doppelte Anzahl von Sterbef�llen (Cholera 27 Tote).

Das, was man heute �Patchwork�-Familien nennt, war
h�ufig anzutreffen, nat�rlich aus anderen Gr�nden als
heutzutage. Verstarb ein Ehegatte, hat der andere
oftmals schnell wieder geheiratet. Eine verwitwete
Frau sicherlich um einen �Ern�hrer� f�r sich und ihre
Kinder zu haben, ein verwitweter Mann hatte h�ufig
noch minderj�hrige Kinder, die versorgt werden mu�ten.
Bei den weiteren Ehen waren erhebliche
Altersunterschiede zwischen den Ehepartnern nicht
selten. Es waren nicht nur die Witwer, die eine viel
j�ngere zweite oder dritte Ehefrau hatten, sondern ich
habe es auch mehrmals gesehen, da� eine Witwe um die
Vierzig mit mehreren minderj�hrigen Kindern einen
jungen Mann knapp �ber Zwanzig geheiratet hat.

Da� die Lebenserwartung im 19. Jahrhundert erheblich
niedriger als heute war, ist bekannt. Aber es war doch
erschreckend, bereits bei 55- oder 60j�hrigen als
Todesursache den Eintrag �Altersschw�che� zu lesen.
Andererseits gab es auch schon damals immer mal wieder
Personen, die erst jenseits der siebzig oder achtzig
Jahre verstarben.

Die verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der
Orte waren nat�rlich eng. Bei den Bewohnern von Tawe
f�llt allerdings auf, da� diese, wahrscheinlich
aufgrund der Lage und der Wegeverbindungen,
vielf�ltige verwandtschaftliche Beziehungen in den
Kreis Labiau, besonders nach Nemonien (Elchwerder) und
Gilge hatten. Immer wieder stammt ein Ehepartner aus
einem dieser Orte, immer wieder ist zu sehen, da�
Paare in Gilge heiraten, obwohl sie in Tawe wohnen und
da� Kinder aus Tawe in Gilge getauft werden.

Die Kirchenb�cher erz�hlen auch viele traurige
Familiengeschichten, die sich aus der zeitlichen
Entfernung erst nach und nach enth�llen, wenn man die
getrennt aufgezeichneten Heiraten, Geburten und
Sterbef�lle in einen Zusammenhang stellt. Hier ein
Beispiel von vielen:

Der aus Nemonien stammende Jurgis Wingerninks,
�ltester Sohn des dortigen Fischerschulzen, ist 30
Jahre alt, als er 1863 die aus Gro� Inse stammende
25j�hrige Urte Gaigalike heiratet. Das Paar lebt in
Gro� Inse und in den n�chsten 10 Jahren werden 5
Kinder geboren, von denen bis 1873 zwei verstorben
sind. Zwei Monate vor der Geburt des j�ngsten Sohn
Miks im April 1873 ist der Vater im Alter von nur 40
Jahren an Lungenentz�ndung gestorben. Die Witwe mit
drei kleinen Kindern heiratet ein knappes Jahr nach
dem Tod ihres Mannes ein zweites Mal. Nun wird es
tragisch: keine zwei Wochen nach der erneuten Heirat
stirbt Urte Gaigalike an �hitzigem Fieber�. Was aus
den Kindern wird, ergibt sich nicht aus den
Kirchenb�chern, aber ich wei�, da� der j�ngste Sohn in
Tawe gelebt hat und hoch betagt um 1960 verstorben
ist.

Nat�rlich geben die Eintragungen in den Kirchenb�chern
auch Auskunft �ber die gesellschaftliche Stellung der
einzelnen Personen: Grundst�cksbesitzer (Wirth) oder
Losmann, die �rtlichen Honoratioren (Pfarrer,
Ortsvorsteher wohl aber auch der k�nigliche
Revierf�rster), Handwerker. Auch hier gibt es manches
Interessante

Viele Gr��e aus Kiel
Katharina (Schroeter)

Ich forsche im Kirchspiel Inse, Kreis(Elch-)Niederung mit dem Ziel der Erstellung eines Ortsfamilienbuches. Ich freue mich �ber Informationen zu den Orten INSE, TAWE, LOYE, PAIT und gebe sofern m�glich gerne auch Auskunft

Sehr geehrte Frau Schroeter,

ich habe Ihre Informationen mit Freude gelesen. Sie waren sehr
interessant und stimmten mit den Dingen überein, die man aus den KB
Engelstein (Kr. Angerburg) herauslesen konnte.
Ein Kuriosum sei hier noch angefügt:

Auf der Suche nach den OBITZ konnte ich unsere Familie bis 1819
zurückverfolgen. (Es gibt sicher noch frühere Angaben, nur, soweit bin
ich einfach noch nicht!)

Alle OBITZ wurden - mit Ausnahme der von Ihnen genannten hohen
Kindersterblichkeit - mathematisch fast exakt etwa 70 Jahre alt!!!???

Selbst mein Opa wurde 71.

Auch hier fand ich immer den Eintrag "Altersschwäche".

Und dennoch: Das ist vielleicht auch ein Beweis oder doch wenigstens
eine naheliegende Vermutung, das unser Alter irgendwo in den Genen fest
verankert ist und weiter vererbt wird.

Eine andere Frage: Sie schrieben, dass Sie sukzessive die KB komplett
erfassen. Ich will jetzt nicht fragen, wie Sie das machen, und auch
nicht nach der dafür benötigten Zeit fragen, aber:

Welchen Quellenzugriff haben Sie denn?

Ich muss immer ins Staatsarchiv und mir die Rollen ausleihen. Nach Hause
nehmen kann ich sie nicht, es würde auch wenig nutzen, denn wie sollte
ich die Filme lesen?

Meine Frage nicht ohne Grund: Ich würde das Gleiche auch mit den KB
Engelstein machen, da die ganzen OBITZ hier sowieso miteinander mit den
anderen Einwohnern irgendwie kreuz und quer verwandt sind (Hier wieder
eine Paralelle zu Ihren Schilderungen.)

Schöne Pfingsten an Sie und an alle Listenteilnehmer!

MfG

Dirk Hanschke
Pfeffingerstr. 26
04277 Leipzig
Tel.: 0177-6 83 50 00
Fax: 01212-5 11 65 38 28
Mail: dhanschke@web.de
Web: http://www.hanschke.privat.t-online.de

Hallo Katharina,

vielen Dank f�r deinen interessanten Beitrag. Mir ist
auch in einem Kirchenbuch der Geburten aufgefallen,
dass �ber den Namen der unehelich geborenen Kinder ein
dickes Kreuz stand. Es war sofort ersichtlich.
Auch in alten Adressb�chern gibt es viel Interessantes
zu finden, z.B. �ber alte Berufe.

Gru�,
Marita

--- Katharina Schroeter <ks_katharina@yahoo.de>
schrieb:

Hallo Katharina,

obwohl ich nicht in dieser Gegend forsche, finde ich den Bericht hochinteressant.

Helga (Heigl)

Hallo Katharina,

ganz herzlichen Dank f�r diesen sch�nen Bericht.
Er best�tigt meine eigene Erfahrung - n�mlich, da� es eigentlich NUR SO geht. Erst wenn man sich intensiv mit einem Kirchenbuch besch�ftigt lernt man die Eigenheiten der Pastoren bez�glich ihrer Schrift und der Informationen kennen, die sie "zwischen die Zeilen" schreiben. Sich einfach nur Notizen zu machen gen�gt nicht.
F�r mich war dies Anlass, es mit den Kirchenb�chern von Germau, Samland zu versuchen. Dort h�nge ich seit Jahren fest bei dem Schmied/Schmiedemeister Carl Ludwig Gronau, dessen Name offiziell in Gronert ge�ndert wurde. Anfangs habe ich mir wegen der hohen Fahrtkosten viele Fotokopien gemacht, die ich dann zu Hause ausgewertet habe. Das f�hrte aber nicht ganz zum Ziel. Deshalb habe ich vor einiger Zeit in Leipzig die dort verf�gbaren Filme gekauft - k�mpfe aber derzeit noch immer mit dem technischen Problem, sie auf den Computermonitor zu bringen. Das Problem, wie ich die Daten m�glichst originalgetreu in einem Genealogieprogramm erfasse (um sie entsprechend ausgeben zu k�nnen) habe ich inzwischen mit PAF gel�st. Solche Programme bieten einem viele M�glichkeiten die Daten so zu ordnen/auszugeben, da� es leichter f�llt zu erkennen wie die Leute miteinander verwandt sind oder, wie es bei Dir der Fall war, welche verschiedenen Namen ein und derselben Person haben kann. F�r mich nahezu unfassbar variabel sind sie in den Matrikeln der Umgebung von Sompolno, Polen.
�ber ein "Konkubinat" bin ich auch schon gestolpert. Besonders anr�hrend fand ich aber die Karriere der unehelichen Tochter des Schulmeistersohnes Sievert und der Tochter des Schmieds Gemm. Das M�dchen wurde vom "Hurenkind" (Gott beh�te die Mutter und be�re das Kind) zur "Organistentochter" (Patin bei einer "Organistentaufe" in Thierenberg) und bei ihrer Heirat wieder zu einem "Hurenkind". Interessant, wenn auch nicht allzu schwierig war es auch, den Unterschied zu finden zwischen "Jgfr", "Weib" und "Witw".

Es w�nscht Dir weiterhin viel Erfolg,

Reiner (Kerp)

Hallo Rainer Kerp,

ich lese gerade, da� Sie sich intensiv mit den Kb von Germau besch�ftigt
haben. Vielleicht k�nnen Sie mir helfen.

Ein entfernter Verwandter von mir hat sich um 1938 wohl aus Kanada
zur�chgekommen mit seiner Frau als Landwirt in Germau niedergelassen.
Sein Name ist Richard Salomon, geb. am 13.10.1905 in Truchsen im Kreis
Rastenburg. Der Name seiner Frau war Franziska, Nachname und weitere Daten
leider unbekannt. Sie sollen 5 Kinder gehabt haben: Ferdinand, Alrun,
Bernhild, Regine und einen Sohn, dessen Name nicht bekannt ist. Richard
Salomon hat den Polenfeldzug mitgemacht, wurde schwer verwundet und war dann
k�rperbehindert d. h. nicht mehr wehrtauglich. Vor dem 2. Einfall der Russen
in das Samland soll er 1945 (?) mit seiner Frau und den 5 Kindern Selbstmord
begangen haben.

Meine Frage sind die Geburten der Kinder und eventuell die Bestattung der
ganzen Familie im Kirchenbuch vermerkt?

Mit freundlichen Gr��en aus dem Siegerland

Helmut Salomon

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo, Katharina !

Danke für die Beschreibung , die genau die Gründe wiedergibt, warum wir so
gerne unserem Hobby nachgehen.

Ich nehme an, Du kennst den Artikel im "Altpreußische Geschlechterkunde"
Band 30 Seite 79:
                 Taufen, Trauungen und Beerdigungen im Kirchspiel Inse und
Kallninken 1690 von Wolfgang Strade ?

Viel Erfolg beim Erfassen der Kirchenbücher weiterhin

und noch einen schönen Feiertag

Sieglinde (Fremder)

Liebe Forscherfreunde,
auf meine Antwort an die Liste wegen o.a. Betreff habe ich so viele mails privat bekommen, da� ich sie nicht alle einzeln beantworten m�chte. Deshalb hier �ber die Liste eine "Sammelantwort".

Filme kann man in Leipzig unter der Bedingung kaufen, da� man ein Ortsfamilienbuch erstellt und dem Archiv ein Belegexemplar schickt. Die Filme werden wohl mit einem entsprechenden Ger�t von "Mutterfilmen" kopiert. Die Preise sind im Vergleich zu den mich pers�nlich sehr interessierenden CD�s der Archivalien des Personenstandsarchivs Br�hl angemessen bis g�nstig. Ob andere Archive auch Filme verkaufen ist mir nicht bekannt. Filme, die Daten aus der Zeit enthalten, die noch dem Datenschutz unterliegen sind in Deutschland gesperrt. Wenn man Ausk�nfte aus dieser Zeit haben m�chte, muss man sich an das Archiv selber wenden. Das evangelische Zentralarchiv erteilt solche Ausk�nfte zu den �blichen Geb�hren. In den Heimatbriefen/-B�chern der Kreisgemeinschaften wird man aber auch oft ebenso f�ndig (besondere Schicksale) wie in den oft noch archivierten Zeitungen/Amtsbl�ttern.

Von einer gehbehinderten Forscherin wei� ich, da� sie mit dem verwahrenden Archiv und den Mormonen eine �bereinkunft getroffen hat, damit sie Filme bei sich zu Hause an ihrem eigenen Sichtger�t lesen kann. Sie hat mehrere Millionen Datens�tze in Exceltabellen erfasst.

Sch�ne Stammb�ume sind mir nicht so wichtig. Die Datenerfassung aber geht bei mir mit PAF 5.2 sehr gut, nachdem ich f�r die Paten, Zeugen und abweichende Namensschreibweisen (das eigentlich auch ungeeignete GEDCOM-tag "_aka" wird beim Verschmelzen in PAF nicht �bernommen) entsprechende eigene Ereignisse definiert habe.

Um meine Filme auf den Bildschirm zu bringen arbeite ich derzeit an einer L�sung (Durchlichtkiste) mit meiner Digitalkamera. Mit dem Reader-Printer bei den Mormonen angefertigte DIN A 4 Fotokopien sind nach dem Einscannen mit einer Aufl�sung von ca. 3,5 Mpixel an meinem Monitor besser zu lesen als an einem Sichtger�t bei den Mormonen. Bei 5 Mpixel Aufl�sung erwarte ich noch bessere Ergebnisse.

Die "alten Schriften" muss man jedes Mal neu lesen lernen. Wenn man aber die Schrift erst einmal "intus" hat k�nnte man eigentlich auch die Urkunden auswerten, die nicht die eigene Verwandtschaft betreffen. Wenn ein neuer Pfarrer anders schreibt, kennt man viele der Namen und Verwandschaftsbeziehungen schon von vorher und kann entsprechende Schl�sse ziehen. Familien gleichen Namens die im selben Dorf wohnen sind meistens verwandt/verschw�gert. �hnliches gilt f�r Patenschaften.

Gru�,

Reiner

Lieber Helmut Salomon,

Ein entfernter Verwandter von mir ......

leider kann ich Ihnen nicht selber helfen. Wenden Sie sich wegen eventuell noch erhaltener Kirchenb�cher doch bitte an das Evangelische Zentralarchiv in Berlin:

Bethaniendamm 29
10997 Berlin

Tel. 030 22 50 45 0 (Zentrale)
www.ezab.de
mail: archiv@ezab.de

Man wird Ihnen sicher gerne helfen. Eine weitere M�glichkeit ist der

Kirchliche Suchdienst
HOK-Zentrum Stuttgart
Rosenbergstr. 50
D-70176 Stuttgart
Tel.: +49 (0711) 6 36 80 04
Fax: +49 (0711) 6 36 80 07
mailto:ksd-stuttgart@kirchlicher-suchdienst.de
www.kirchlicher-suchdienst.de

Au�erdem gibt es noch die Kreisgemeinschaft Fischhausen:

http://www.kreis-fischhausen.de

Gru�,

Reiner (Kerp)

hat sich um 1938 wohl aus Kanada

Hallo Herr Salomon!

Ich klick mich mal ein.
Die Kirchenb�cher von Germau sind bis 1944 vorhanden. Von 45 existiert da
nichts amtliches mehr aber ich denke Auskunft k�nnten Sie zum Beispiel von
heute noch lebenden Germauern erhalten. Wenn Sie m�chten schicke ich Ihnen
gerne ein paar Adressen zu. Oder aus den Einwohnerlisten Stand 1939. Liegen
im Bundesarchiv in Bayreuth Abteilung Lastenausgleich.

Gru� Heidrun

Hallo Heidrun Meller,

Wenn Sie mir Adressen von noch lebenden Germauern �bermitteln w�rden, die
die Geschehnisse w�hrend des Krieges noch bewu�t miterlebt haben, w�re ich
Ihnen sehr dankbar. An das Lastenausgleichsamt zu schreiben, erscheint mir
wenig hilfreich, denn die Kinder sind erst nach 1938 geboren und Antr�ge auf
Lastenausgleich hat wahrscheinlich auch niemand gestellt, denn von der
Familie hat ja niemand �berlebt.

Vielen Dank f�r Ihre M�he!

Herzliche Gr��e

Helmut Salomon

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

Hallo Katharina,

zu Scheidungen in Ostpreu�en habe ich im Kirchspiel Passenheim (Staatsarchiv
Allenstein) um 1830 drei Gerichtsurteile gefunden. Die Gr�nde sind auch
heute noch aktuell:
Einmal ist der Ehemann fremdgegangen, bei der zweiten Scheidung ist die Frau
fremdgegangen und die dritte Scheidung war wegen h�uslicher Gewalt. Der
Ehemann hat die Frau auf einen Stuhl gefesselt und mit seinem Lederg�rtel
krankenhausreif geschlagen, weil "sie ein l�sterhaftes Maul" hatte. Die
Kosten gingen in zwei F�llen zu Lasten des Ex-Mannes.

F�r die verschiedenartigen Namen benutzen wir innerhalb der GeAGNO eine
Sortiernamen-Tabelle, in der alle Varianten eines Namens aufgelistet werden.
Damit z.B. Datens�tze eines Rubel mit denen eines Rubelowski und auch eines
Luberowski zusammengef�hrt werden k�nnen.

Mit den besten Gr��en,

Marc Plessa

Hallo Herr Salomon!

W�rden Sie mir bitte Ihre private Mailadresse schreiben? Ich m�chte die
Germauer Adressen nicht unbedingt �ber die Liste schicken.
Zu den Einwohnerlisten. Diese Listen sind nach dem Krieg erstellt und
enthalten Angaben zu den Einwohnern die 1939 dort gelebt haben zum Teil halt
auch mit Angaben �ber die Todesart ( Freitod. Verhungert usw.) Diese Listen
haben direkt nichts mit dem Lastenausgleich zu tun. K�nnen aber wertvolle
Angaben zur Suche nach Familien enthalten.

Gru� Heidrun

Hallo liebe Liste !

Kann mir jemand die Adresse oder E- Mail Adresse von Herrn Wolfgang Strade nennen ? Herr Strade hat ein Familienbuch über den Ort Baranowen Kreis Sensburg verfasst . Möchte gern Kontakt auf nehmen . Vielen dank im voraus !
Mit freundlichen Grüssen
Peter Plischewski

"siemafre" <siemafre@yahoo.de> schrieb:

Hallo Herr Salomon!

Aus unserem Archiv habe ich noch folgende Daten f�r Sie.
Richard Salomon hatte in Germau 16 ha Land.
Seine Frau hie� Margarethe Holstamm, 5 Kinder . Am 2.2.1945 in Germau sich
und seine Familie erschossen. Gemeldet wurde das Geschehen von einem Gustav
W�lk * 9.6.1884.

Gru� Heidrun

Hallo Frau Heidrun Meller,

Ihre Antwort ist ja mehr als ich erwarten konnte. Freue mich riesig wieder
eine L�cke in meiner Salomon-Chronik schlie�en zu k�nnen. Bitte schreiben
Sie mir doch noch, was sich hinter "unserem Archiv" verbirgt.

Meine private email ist: hsalomon@cityweb.de

Nochmals vielen Dank und herzliche Gr��e

Helmut Salomon

-----Urspr�ngliche Nachricht-----

<Filme kann man in Leipzig unter der Bedingung kaufen, da� man ein
<Ortsfamilienbuch erstellt und dem Archiv ein Belegexemplar schickt. Die
<Filme werden wohl mit einem entsprechenden Ger�t von "Mutterfilmen"
<kopiert. Die Preise sind im Vergleich zu den mich pers�nlich sehr
<interessierenden CD�s der Archivalien des Personenstandsarchivs Br�hl
<angemessen bis g�nstig. Ob andere Archive auch Filme verkaufen ist mir
<nicht bekannt. Filme, die Daten aus der Zeit enthalten, die noch dem
<Datenschutz unterliegen sind in Deutschland gesperrt. Wenn man
<Ausk�nfte aus dieser Zeit haben m�chte, muss man sich an das Archiv
<selber wenden. Das evangelische Zentralarchiv erteilt solche Ausk�nfte
<zu den �blichen Geb�hren. In den Heimatbriefen/-B�chern der
<Kreisgemeinschaften wird man aber auch oft ebenso f�ndig (besondere
<Schicksale) wie in den oft noch archivierten Zeitungen/Amtsbl�ttern.

Hier muss ich nochmal nachhaken!!! Man kann in Leipzig Filme kaufen, wenn
man
ein Ortsfamilienbuch erstellt??? Wirklich?
Ich schreibe gerade eines (allerdings f�r ein Dorf in Bayern), aber bisher
habe
ich mir m�hselig im Di�zesanarchiv Augsburg immer einzelne Kopien schicken
lassen.
Ich komme gerade (wegen meinem kleinen Sohn) nicht so gut in Archive. Leider
darf man die Filme dieses Archivs in Europa bei den Mormomen gar nicht
einsehen.
Wie kann ich erfahren, ob von diesem Dorf ein Film in Leipzig ist und ob ich
den
bekommen kann (event. w�rde die Gemeinde den Film kaufen)???
Wei� das jemand??

Da w�re ich sehr sehr dankbar!!

Liebe Gr��e
Manuela (Siewert)

Liebe Manuela (Siewert),
Besitz bedeutet Macht. Das Di�zesanarchiv Augsburg hat die Verfilmung der B�cher "organisiert" und bestimmt, was damit geschieht :o((((.
M�glicherweise kann noch nicht einmal die Gemeinde frei entscheiden, was mit den B�chern angestellt werden darf.
Mir geht es mit meiner pers�nlichen Forschung �hnlich. Zum Gl�ck kann ich die Filme in unser Stadtarchiv ausleihen (f�r zwei Wochen - eine Verl�ngerung ist teurer als eine erneute Ausleihe - man fasst sich an den Kopf und kann es nicht glauben).

Wie kann ich erfahren, ob von diesem Dorf ein Film in Leipzig
ist und ob ich den bekommen kann (event. w�rde die Gemeinde
den Film kaufen)???

Leipzig wird den Film kaum haben, wenn er in Augsburg ist. Ger�chteweise haben es aber Gemeinden (ob hier bei uns kann ich nicht sagen) geschafft, von den Mormonen Filme ihrer eigenen B�cher zu bekommen. Dazu muss man sehr diskret - am Di�zesanarchiv vorbei - verhandeln.

Sch�ne Gr��e aus Landsberg am Lech,

Reiner (Kerp)

Liebe Mitforscher,

aus den Aufgeboten von Passenheim - auch so etwas kann passieren:

"Dom. Rogate 1741:

Ist aufgeboten der ehrbare J�ngling Martin Lasinsky des ehrbaren Jacob
Lasinsky B�rger und Grobschmied allhier eheleiblicher Sohn.

Mit der ehrbaren Witwe Maria des seel. Mich. Freystadts gewesener Reuters
... hochl�blichen Go�lerischen Regiment nachgelassener Witwe.

Daraus ist nichts geworden."

Mit den besten Gr��en,

Marc Plessa