War: vermisst um 1915 Jauer

Liebe Listenmitglieder, Familien- und Schlesienforscher und -innen,

im Dezember hat ich in der Liste um Tipps bez�glich meines Urgro�vaters gebeten, der um ca. 1915 in Jauer als vermisst galt. So besagte es eine "Familienlegende". Sogar vom M�rder Denke war die Rede.
Jetzt hat die Sache eine unverhoffte Wendung genommen. Ich hatte das Standesamt in Jauer angeschrieben und um Urkunden meines Gro�vaters gebeten, in der Hoffnung, da� auf den Urkunden m�glicherweise handschriftliche Nachtr�ge neue Spuren ergeben. Nebenbei hatte ich das Standesamt gefragt, ob die Mitarbeiter w��ten, ob und wo eventuell Vermi�tenakten o.�. noch zu finden seien. Was haben die Standesbamten in Jauer gemacht? Die haben mir doch glatt die Sterbeurkunde des gesuchten (vermissten) Urgro�vaters rausgesucht und geschickt. An dieser Stelle mal ein gro�es Lob an die polnischen Beh�rden (auch wenn es daf�r eine "stolze" Rechnung gab). Die Sache mit dem "vermisst" stellt sich nun in einem ganz anderen Licht dar. Laut dieser Urkunde war mein Urgro�vater beim 2.Ersatz-Bataillon des Landwehr Infanterie Regimentes 37 und ist 1917 an den Folgen einer Blinddarmoperation (Hauptverbandplatz der Sanit�tskompanie 107) gestorben. Die Sterbeurkunde wurde auf die Meldung des Infanterie Regimentes hin ausgestellt. Obwohl die Sterbeurkunde ein halber Stammbaum (Angabe der Ehefrau, des Wohnortes in Jauer, der Eltern, Alter und Geburtsort) ist, stellt sich f�r mich nun die Frage: Sollte es wirklich so sein, da� seine Frau nichts davon gewu�t hat? Kann es sein, da� das Regiment und/oder das Standesamt die Angeh�rigen nicht informiert hat? Warum sollte man sonst die "Story" mit der Vermi�tengeschichte erfinden?

Wenn ich bei Google nicht auf den Holzweg geraten bin, dann war das Landwehr Infanterie Regiment 37 in Gravosa stationirt, das soll ein Stadtteil Dubrovnik sein, Laut Wikipedia bestand das Regiment aus 82% Serben und Kroaten. Das k�nnte wieder ein Anzeichen sein, da� er wirklich zu Hause abgehauen ist und zur Armee gegangen. Dann w�re das vielleicht ein Grund, da� man es bei der Vermi�tensache belies und den Tod dem Rest der Familie einfach verschwieg.

Gestorben ist er am Hauptverbandplatz der Sanit�tskompanie 107 "Nuzel" . Kennt isch jemand mit dem 1. Weltkrieg aus oder hat einen Tipp an welche Liste man sich wenden k�nnte? Mich w�rde interessieren, ob ich zum einen mit dem 37. Regiment in Jugoslawien richtig liegen un dzum anderen, wo der Hauptverbandsplatz liegen k�nnte. Das "Nuzel" k�nnte auch anders hei�en, wobei lediglich das "u" unklar ist. Aber Google bringt mich nicht weiter.

Tipps, Ratschl�ge oder gar L�sungen sind reichlich willkommen.

Danke schonmal und ein sch�nes Wochenende an alle

Holger Noritzsch

Holger,

das Landwehr Inf.Regt. 37 wurde am Tage der Mobilmachung aufgestellt und
zwar in Posen.

von 08.1914 - 12.1916 an der Ostfront (3. Ldw.Div.)
ab 02.1917 - 11.1918 ebenfalls Osten, u. a. Schlacht bei Kovel u. am
Styr-Stochod (91. Inf.Div. / Div. Clausius)

Es gibt eine Regimentsgeschichte siehe www.Military-Books.de.vu Best.Nr. 107
auf CD, kostet 5,00 Euro.

Viele Gr��e aus Barsinghausen

Harald (Kemm)

Liebe Listenmitglieder, Familien- und Schlesienforscher und -innen,

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Sehr geehrter Herr Holger Noritzsch,
auch wenn ich nichts zu Ihrem Sucherfolg beitragen konnte, möchte ich Ihnen
zu diesem Sucherfolg gratulieren und mich bedanken, daß Sie uns an Ihrer
Freude teilhaben lassen.
Gruß aus Wuppertal
Werner (Wicke)

Hallo Harald,

Laut seinem Militaerpass, war mein Grossvater im 1. Weltkrieg auch in der
Kovel und Styr-Stochod Gegend. Leider komme ich mit den Regiment-Angaben
garnicht richtig zurecht.

1914 ist er in Habelschwerdt in den Landsturm einbezogen worden
(Eisenbahntruppe, Kriegsersatzgeschäft).

1915 ist er fuer einen Monat im I Battalion/Landwehr Infantrie Regiment 84
(Perleberg/Brandenburg Gegend). Danach wird er von der 1 Komp. E/Inf Fr 18
zu der 13 Komp LI R 84 versetzt. Mit denen war er in der Lomsha–Osowiec
Gegend, Narew-Bobr und Grodno, usw. 1916 in Riga, Ketkau, Pripetsuempfen,
Kowel. 1917 in Styr – Stochod.

1918 ist er an der western Front (Belgien) und zur 3 KOMP IBFR 38 versetzt.

Kannst Du mir da helfen? Wo finde ich, ob es diese Regimentgeschichter
gibt?

Mfg,

Karin (Smith)

Guten Morgen Karin,

ich m�chte Dir gern helfen dazu w�re es aber sch�n wenn Du mir die Seiten des Milit�rpasses eingescannt schicken k�nntest. Aufgrund der Daten k�nnte ich versuchen einen Kalender �ber den Einsatzzeitraum zu erstellen und ggf. die dazugeh�renden Regimentsgeschichten heraussuchen.

Wichtig ist auch ob aus der Einberufung hervor geht zu welchem Landsturm er geh�rt hat, Landsturm I. oder II.

Der Einsatz in Belgien >Westfront< kam durch den Waffenstillstand im Osten, dadurch wurden truppen frei die dann in den gro�en Abwehrschlachten in Flandern und in Frankreich ben�tigt wurden. Es wurde alles was schie�en konnte bis wenige Truppenteile (Grenzschutz) alles abgezogen und in den Westen transportiert.

Viele Gr��e aus dem st�rmischen Barsinghausen

  Harald (Kemm)