Währung in Mecklenburg

Hallo in die Runde,

wenn man unter

nach den in Mecklenburg gültigen Währungen (Münzgeld) sieht dann findet man,
dass der Gulden schon im 17. Jahrhundert zugunsten des Talers abgeschafft
wurde. Weiterhin kann man entnehmen, dass 1 Taler zu 2 Gulden gehandelt
wurde. Die Untereinheit war Schilling. 24 Schillinge waren 1 Gulden und
entsprechend 48 Schillinge 1 Taler.

Nun finde ich aber in alten Dokumenten von Neukalen das Bürgergeld noch um
1770 mit Gulden (Abkürzung fl.) angegeben. Teilweise wird dann auch mit
Taler gerechnet. War denn der Gulden in Mecklenburg noch bis weit ins 18.
Jahrhundert gültig? Das geht aber aus o. a. Website nicht hervor.

Kennt sich jemand in den damaligen Währungen speziell für Mecklenburg näher
aus?

Beste Grüße

Bernd (Görtz)

Hallo Bernd,

in "Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert" v. Gerhard Schön wird für
Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Strehlitz
keine Gulden-Münze aufgeführt.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas (Meininger)

Hallo Bernd,

in "Grosser Deutscher Münzkatalog von 1800 bis heute" v. Arnold - Küthmann
- Steinhilber (1991) steht:
"Da in der alten Reichswährung 60 Kreuzer einen Gulden oder Guldentaler
bildeten, wurde der Zweidritteltaler
auch Gulden genannt." ... "Ab 1789 wurden die Gulden oder 2/3 Taler im
Leipziger Fuß, 12 Taler oder 18 Gulden
auf die feine Mark, ausgebracht."

Diese Seite Sende ich dir separat.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas (Meininger)

Hallo Andreas,
vielen Dank.
Aber dann weiß ich nicht weshalb um 1770 noch mit Gulden bezahlt bzw.
gerechnet wurde.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)

Moin,

ich kann das Buch "Das M�nzwesen in Mecklenburg-Schwerin" von Hellmuth W�hler empfehlen: <Das Münzwesen in Mecklenburg-Schwerin: Ein Beitrag zur beabsichtigten Münz ... - Hellmuth Woehler - Google Books;
Es sollte etwas klarer werden, warum es so ein Wirrwarr an M�nzen in Mecklenburg gab. �ber viele Jahre hat Mecklenburg sich haupts�chlich an ausl�ndische M�nzsorten und -kursen orientiert oder Systeme quasi kopiert. Wobei mit Ausland hier Hamburg, Brandenburg und Sachsen gemeint ist.

Sch�nes Wochenende,
Sebastian

Hallo Sebastian,bei meiner Beschäftigung mit dem Bützower Bürgerbuch ergab sich, dass von den Stadtsekretären die Höhe des Bürgergeldes lage Zeit - im Falle Bützows bis 1720 - unabhängig von der Währung mit dem Kürzel fl = Floren bezeichnet wurde. Erst ab 1721 erfolgte hier die Währungsangabe durchgängig in Reichstalern. Vielleicht ist in beiden Orten das Kürzel fl nur aus Gewohnheit beibehalten worden? Eine Auflösung dieses "Rätsels" könnte nur erfolgen, wenn auf die Anzahl der Schillinge zurückgegriffen werden könnte.
Ps. Falls Du etwas über das Schulwesen im Amt Neukalen suchst, könnte ich Dich unterstützen.
Besten GrußWolfgang (Schmidtbauer)

Hallo Andreas,
vielen Dank.
Aber dann weiß ich nicht weshalb um 1770 noch mit Gulden bezahlt bzw.
gerechnet wurde.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)

Von: mecklenburg-l-bounces@genealogy.net
[mailto:mecklenburg-l-bounces@genealogy.net] Im Auftrag von Andreas
Meininger
Gesendet: Freitag, 20. September 2019 14:33
An: 'Mecklenburg-L'
Betreff: Re: [M-L] Währung in Mecklenburg

Hallo Bernd,

in "Deutscher Münzkatalog 18. Jahrhundert" v. Gerhard Schön wird für
Mecklenburg-Schwerin bzw. Mecklenburg-Strehlitz
keine Gulden-Münze aufgeführt.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas (Meininger)

Von: mecklenburg-l-bounces@genealogy.net
<mecklenburg-l-bounces@genealogy.net> Im Auftrag von Bernd Görtz
Gesendet: Freitag, 20. September 2019 12:19
An: Mecklenburg-L <Mecklenburg-L@genealogy.net>
Betreff: [M-L] Währung in Mecklenburg

Hallo in die Runde,

wenn man unter

eMecklenburg - Genealogie und Mecklenburg: Von A - Z

nach den in Mecklenburg gültigen Währungen (Münzgeld) sieht dann findet man,
dass der Gulden schon im 17. Jahrhundert zugunsten des Talers abgeschafft
wurde. Weiterhin kann man entnehmen, dass 1 Taler zu 2 Gulden gehandelt
wurde. Die Untereinheit war Schilling. 24 Schillinge waren 1 Gulden und
entsprechend 48 Schillinge 1 Taler.

Nun finde ich aber in alten Dokumenten von Neukalen das Bürgergeld noch um
1770 mit Gulden (Abkürzung fl.) angegeben. Teilweise wird dann auch mit
Taler gerechnet. War denn der Gulden in Mecklenburg noch bis weit ins 18.
Jahrhundert gültig? Das geht aber aus o. a. Website nicht hervor.

Kennt sich jemand in den damaligen Währungen speziell für Mecklenburg näher
aus?

Moin,

ich kann das Buch "Das Münzwesen in Mecklenburg-Schwerin" von Hellmuth
Wöhler empfehlen: <Das Münzwesen in Mecklenburg-Schwerin: Ein Beitrag zur beabsichtigten Münz ... - Hellmuth Woehler - Google Books;
Es sollte etwas klarer werden, warum es so ein Wirrwarr an Münzen in
Mecklenburg gab. Über viele Jahre hat Mecklenburg sich hauptsächlich an
ausländische Münzsorten und -kursen orientiert oder Systeme quasi
kopiert. Wobei mit Ausland hier Hamburg, Brandenburg und Sachsen gemeint
ist.

Schönes Wochenende,
Sebastian

Hallo Wolfgang und Sebastian,
zunächst herzlichen Dank für Eure interessanten Beiträge. Bützow hat also
bereits 1721 auf den Taler umgestellt. Ich habe mir das mal in Neukalen
genauer angesehen. Dort erfolgte die Umstellung auch, aber etwas später und
"stotterhaft". 1648 bis 1755 wurde nur in Gulden bezahlt, wobei 1 Gulden 24
Schillinge wert war. Von 1755 bis 1761 findet man Taler und Gulden gemischt.
Erst ab 1762 werden nur noch Taler und Schilling angeführt. Soweit ich das
vergleichen konnte wurde der Taler mit 48 Schilling verrechnet.
Bürgeraufnahmen gab es in Neukalen nicht umsonst.
Bürgersöhne zahlten 24 Schilling bzw. 1 Gulden.
Externe zahlten bis zu 10 Gulden.
Externe, die Bürgertöchter heirateten, zahlten 2 Taler oder 4 Gulden.
Ab 1756 verrechnete man auch eine Schreibgebühr zwischen 4 und 8 Schillinge.

Es kann sein bzw. es ist wahrscheinlich, dass diese erhobenen Bürgergelder
von Stadt zu Stadt variierten.
Ist das Bützower Bürgerbuch auch von Schubert veröffentlicht worden?
Das Schulwesen in Neukalen ab 1750 wäre für mich sehr interessant. Ich weiß
nämlich nicht, wann mein Vorfahr Johann Joachim Gertz (Gerds, Gierz) nach
Neukalen kam. Er wurde dort 1776 Bürger und hatte vorher seine Frau
Catharina Ilsabe Hasse geheiratet. Da diese eine Tochter des Zieglers Jürgen
Hasse war musste er "nur" 2 Taler bei der Einbürgerung bezahlen. Sein Sohn
Friedrich besuchte dort die Schule und hat um 1800 von der Armenkasse
Schulgeld bekommen.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)

Hallo Bernd,

ja, das BürgerB ist von SCHUBERT ediert worden:
http://gso.gbv.de/CMD?ACT=SRCHA&TRM=ISB+3893643842

Gruß, Peter Starsy