unter einem Vorwerk verstehe ich so eine Art
Aussenstelle von einem Gut, Rittergut.
Ein Rittergut lag meistens mitten in einem
Dorf. Vielleicht, wenn es sich aus irgendwelchen
Gründen vergrößern wollte, richtete man "Vorwerke "
ein ? Z.B. um außerhalb vom Routinebetrieb eine
besondere Viehsorte zu züchten und zu pflegen,
z.B. Kälber aufziehen. Dazu brauchte man Personal,
das hier vor Ort wohnte, meist altgediente Mitarbeiter,
die hier ihren Lebensabend verbrachten und dabei noch
nützliche Arbeit verrichteten ?
So weit meine Vorstellung.
Gibt es irgendwo eine klare Definition was Vorwerke
waren ?
mfG. Joachim K.
Hallo Joachim,
"Vorwerk, in der Landwirtschaft ein vom Hauptgut abgetrennter
Teil des Gutes mit eignen Wirtschaftsgeb�uden und eigner,
wenngleich in Abh�ngigkeit von dem Hauptgut stehender
Betriebsleitung. Bei guter Arrondierung, und wenn der Hof in der
Mitte des Ackerareals steht, wird die Errichtung eines Vorwerks
erst bei einem Gesamtareal von 600 Hektar erforderlich." Der
Begriff stammt eigentlich aus dem Festungsbau (Werk = Festung,
Vorwerk = abgetrennter Festungsteil); Rittergutsbesitzer waren
ja h�ufig Offiziere.
Siehe auch: Boehm-Chronik -- Vorwerk
Herzliche Gr�sse aus Upstate New York,
Guenter Boehm (*1939 Friedland, Kreis Waldenburg in Schlesien)
Vorwerk:
In der Ldwirtsch. ein zur Verk�rzung von Transportstrecken vom Hpt-Gut abgetrennter, vorgelagerter Wirtsch.-Hof (Vieh, Agrarprodukte) mit eignen Wirtsch.-Geb�uden u. eigner, wenngleich in Abh�ngigkeit von dem Hpt-Gut stehender Betriebsleitung. Bei guter Arrondierung, u. wenn der Hof in der Mitte des Ackerareals steht, wird die Errichtung eines Vorwerkes erst bei einem Gesamtareal von 600 ha forderlich. - Im Fest.-Bau soviel wie �vorgeschobenes Werk�.
Quellennachweis:
Meyers Konvers.-Lexikon, Bd. 17 (Turkos-Zz), 5. Aufl. (1897), Ed. Bibliograph. Inst., Leipzig u. Wien, Seite 419
Gruss
H.V.J.Kolbe
Hallo Schlesier!
Eine weitere Deutung für das "Vorwerk" kann ich für die Städte bieten. So
waren Sägewerke, Gerbereien, Gießereien u. a. außerhalb der Stadtmauern, wie
es im Lied so schön heißt "vor dem Tore", gelegen. Sie nannte man auch
Vorwerk. Beispiel für Leipzig, das Pfaffendorfer Vorwerk.
Grüße aus Leipzig
Wolfgang Leistritz *1938 im Eulengebirge
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