Tag des Offenen Denkmals
in St. Wendel in der Magdalenenkapelle
am Sonntag, 11. September 2011
Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts kam es durch die Versteigerung
verstaatlichter Besitzungen des Adels und der Kirche zu weitreichenden
Umschichtungen. Davon war auch die der heiligen Maria Magdalena geweihte Kapelle
betroffen, die 1318 erstmals urkundlich erwähnt ist. Die Franzosen hatten die
Kapelle 1795 zu einem Hafermagazin umfunktioniert. Die Stadt St. Wendel
erwarb sie 1802 und baute sie zur Schule um. Nach weiteren Umbauten 1816/17
diente das Bauwerk verschiedenen Zwecken, so als Oberbürgermeistereiamt,
Kaserne, Schule und als Wohn- und Geschäftshaus, in der „Braunen Zeit“ als
Parteizentrale, nach dem Zweiten Weltkrieg als Bücherei und Caritas-Zentrale.
Heute wird das Haus nach einer Sanierung der 1980er Jahre als Gast- und
Wohnhaus genutzt. Die Südseite mit ihren Strebepfeilern und die heute für
gastronomische Zwecke genutzte Krypta bewahren in weiten Teilen die Bausubstanz
der gotischen Kapelle, während die im spätbarocken Stil gestaltete Fassade
stadtbildprägend wirkt. Die Magdalenenkapelle steht somit für viele Bauten,
die im Gefolge der Säkularisation im 19. Jahrhundert tiefgreifende Umbauten
und Umnutzungen erfahren haben.
Die Veranstaltung zum Tag des Offenen Denkmals findet im Restaurant „
Weintreff Magdalenenkapelle“ in der ehemaligen Krypta (heute Weinkeller) statt.
Jeweils um 11 Uhr morgens und um 17 Uhr nachmittags gibt es Vorträge zur
Geschichte des Hauses.
Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.