Vororte in den Breslauer Adressbüchern - war: ... im Adressbuch des Kreises Breslau - Alt Schliesa

Hallo Bernd,

  vielen Dank für die ergänzenden Informationen.

  Nachfolgend versuche ich mal etwas Licht zu dem Thema Vororte in
Breslauer Adreßbücher zu bringen.

  Mit der Bibliographie des AGOFF "Schlesische Adressbücher" ist wohl
Band 2 der Schriftenreihe Quellen und Darstellungen zur
Personengeschichte des östlichen Europa von Klaus Liwowsky gemeint.
gemeint. "Bibliographie und Standortnachweis für Stadt-, Kreis-,
Beamten-, Gewerbe- und Güteradressbücher ..."

  siehe AGoFF - Fehlermeldung 404 [1]

  Mir ist jedoch nicht bekannt inwieweit Klaus Liwowsky auf das Thema
der Vororte eingegangen ist und ob er die Vororte namentlich erwähnt,
die in Breslauer Adreßbüchern enthalten sind.

  Eine Übersicht über die Breslauer Adreßbücher findet man auf

  Kategorie:Adressbuch für Breslau – GenWiki
[2]

  Leider sind die dort auf den Unterseiten angegebenen Titel nicht
immer richtig. Insbesondere für den Zeitraum 1930 bis 1943 werden
alle bis auf 1930, 1935 und 1941 als "Adreßbuch für Breslau und
Umgebung" angegeben. Das mag wohl daran liegen, daß bei Erstellung
der Seiten immer der gleiche Titel kopiert wurde. Die drei
vorgenannten sind inzwischen korrigiert. Aber auch die anderen
(1930-1943) hießen höchst wahrscheinlich nur "Breslauer Adreßbuch",
denn die mir bekannten erhielten den Zusatz "und Umgebung" nicht.

  Für den angefragten Zeitraum von 1930-1945 konnte ich keine Orte
außerhalb der Stadt Breslau feststellen.

  Im "Breslauer Adreßbuch für das Jahr 1930", "... 1934", "... 1937"
und "... 1941" sind keine Dörfer aus dem Landkreis Breslau
aufgeführt.

  Lediglich im Jahr 1930 wird erwähnt:

  "... von Breslau und den eingemeindeten Vororten: Althofnaß,
Bartheln, Bischofswalde, Carlowitz, Cawallen, Cosel, Deutsch Lissa,
Klein Gandau, Goldschmieden, Grüneiche, Hartlieb, Herrnprotsch,
Hundsfeld, Krietern, Lilienthal, Maria-Höfchen, Groß Masselwitz,
Klein Masselwitz, Klein Mochbern, Neuhaus, Neukirch, Oltaschin,
Oswitz, Ottwitz, Pilsnitz, Pirscham, Rathen-Klein Heidau, Rosenthal,
Schmiedefeld, Schottwitz, Schwoitsch, Stabelwitz, Groß Tschansch,
Klein Tschansch, Wilhelmsruh, Woischwitz, Zedlitz, Zimpel Gutsbezirk."

  Die Dörfer Althofnaß, Oltaschin (ab 1937 Herzogshufen), Schottwitz
(ab 1937 Burgweide), Woischwitz (ab 1937 Hoinstein) sind jedoch nicht
komplett eingemeindet worden sondern nur Teilgebiete, da sie weiterhin
zum Landkreis Breslau gehörten und im Einwohnerbuch 1936 aufgeführt
sind.

  Es ist richtig, dass in den Adreßbüchern vor 1930, also
wahrscheinlich vor der großen Eingemeindung 1928, auch Vororte
enthalten sind.

  Im "Adreßbuch für Breslau und Umgebung 1926" sind diese im II. Teil
aufgeführt:

  "Straßen und Häuser von Breslau und den Vororten Bischofswalde,
Brockau, Carlowitz, Deutsch Lissa, Grüneiche, Hundsfeld, Klettendorf,
Krietern, Neukirch, Oswitz, Rosenthal und Klein Tschansch." - Hiervon
sind Brockau und Klettendorf später nicht eingemeindet worden und
gehörten weiterhin zum Landkreis Breslau.

  Im "Adreßbuch für Breslau und Umgebung 1923" sind im V. Teil 28
Vororte aufgeführt. Diese sind:

  Bischofswalde, Brockau, Carlowitz, Cosel, Deutsch Lissa, Klein
Gandau, Goldschmieden, Grüneiche, Hartlieb, Klein Heidau, Hundsfeld,
Klettendorf, Krietern, Groß Mochbern, Klein Mochbern, Neukirch,
Oltaschin, Opperau, Oswitz, Pilsnitz, Pirscham, Rosenthal,
Schmiedefeld, Schwentnig, Groß Tschansch, Klein Tschansch,
Wilhelmsruh, Woischwitz. - Hiervon sind Brockau, Klettendorf und
Opperau später nicht eingemeindet worden sowie Oltaschin und
Woischwitz nur teilweise und gehörten bis 1945 zum Landkreis Breslau.

  Im "Adreß- und Geschäfts-Handbuch der königlichen Haupt- und
Residenzstadt Breslau für das Jahr 1903" sind im Nebentitel folgende
Orte aufgeführt. "Nebst Anhang, enthaltend die Ortschaften Brockau,
Carlowitz, Cosel, Dürrgoy, Kl. Gandau, Goldschmieden, Gräbschen,
Grüneiche, Herdain, Hundsfeld, Klettendorf, Krietern, Kundschütz,
Dt.-Lissa, Maria-Höfchen, Gr.- u. Kl.-Mochbern, Morgenau, Oltaschin,
Opperau, Oswitz, Pilsnitz, Pirscham, Rosenthal, Schmiedefeld, Gr.- und
Kl.-Tschansch, Wilhelmsruh, Woischwitz. Hiervon sind Brockau,
Klettendorf, Kundschütz und Opperau später nicht eingemeindet worden
sowie Oltaschin und Woischwitz nur teilweise und gehörten bis 1945
zum Landkreis Breslau.

  Der Landkreis Breslau hatte nach der Kreisreform 1932, bei der Orte
aus den Kreisen Neumarkt, Nimptsch und Schweidnitz zum Landkreis
kamen, ca. 180 Orte. Hiervon sind somit lediglich Brockau (1903, 1923,
1926), Klettendorf (1903, 1923, 1926), Kundschütz (1903), Opperau
(1903, 1923) sowie Oltaschin (1903, 1923) und Woischwitz (1903, 1923)
die teilweise eingemeindet worden in Breslauer Adreßbüchern
enthalten.

  Es wäre schön wenn dies mit den Jahrgängen ergänzt werden
könnte, die oben nicht aufgeführt sind.

  Viele Grüße

  Norbert Bohrmann