Erdmann-Rommerskirchen schrieb:
Hallo liebe GenWinker/innen,
Hallo,
ich möchte einmal das Thema der o.g. Volkszählungen mit euch breittreten.
Nach meinen Funden im südöstlichen Münsterland und jetzt auch hier im
Rheinland
konnte ich eine Reihe von Kontrollisten dazu ausfindig machen.
Ein paar kurze Hinweise habe ich mal hier eingegeben:
--->
Königreich Preußen/Volkszählungen – GenWiki
Das Problem bei der Auswertung liegt m.E. bei der häufig sehr ungenauen
Eingabe zu den Haushaltsvorständen.
Ob es nun der rhein. Schludrian war - oder woran es lag - es gibt keine
exakte Eingabe von Name und Vorname(n).
Zwischenfrage: meinst Du mit Auswertung das, was Du z.B. hier ins
GenWiki schreibst?
http://wiki-de.genealogy.net/Grevenbroich/Volkszählung_1890
Wenn dem so ist, und ich spekuliere hier jetzt leider, weil Deine
Angaben eigentlich zu ungenau sind, um eine präzise Auskunft geben zu
können, dann schau bitte mal in das von Dir eingestellte DjVu auf Seite
3:
http://wiki-commons.genealogy.net/images/c/c3/VZ1890-Anweisung.djvu?djvuopts&page=3
Dort ist unter "d) Schlußarbeiten der Zählkommission" Punkt 4. von einer
Ortsliste (G) die Rede, die von der Zählkommission zu erstellen war.
Leider endet das DjVu aber auf Seite 5 bei F "Muster einer ausgefüllten
Kontrolliste", G ist nicht mehr dabei. Das, was Du in oben gen.
GenWiki-Seite eingestellt hast, scheint mir die Ortsliste (G) zu sein.
Die F-Liste war doppelt zu erstellen und einmal einzusenden und sollte
einmal in der Ortsbehörde verbleiben. Ich vermute mal, dass die
eingesandten Listen im HSA-Düsseldorf liegen und die bei der Ortsbehörde
verbliebenen von den zuständigen Archivaren irgendwann kassiert (=
vernichtet) worden sind. Also, den rheinischen Schludrian möchte ich
hier erstmal so nicht stehen lassen 
. . . es sei denn, Du meinst
ganz andere Listen als das, was du derzeit ins GenWiki gestellt hast.
Die Frage ist, wie kann man so etwas in eine vernüftige Datenbank eingeben.
Bei gut geführten Volkszählungen (z.B. Wadersloh) konnte ich die Daten
in unserer Adressbuchdatenbank bei CompGen
einsetzen,
Du meinst das hier - um einen direkten Vergleich zu haben:
http://wiki-de.genealogy.net/Adressbuch_115
bzw. hier in der AB-DB:
http://adressbuecher.genealogy.net/app?component=%24DirectLink_0&page=BookList&service=direct&sp=115
Wenn ich mir die einzelnen Datensätze ansehe, dann sind da aber auch
nicht alle Daten drin, die in der Anweisung (G) gefordert werden:
http://wiki-commons.genealogy.net/images/c/c3/VZ1890-Anweisung.djvu?djvuopts&page=5
Die Spalten 4 bis 9 finde ich dort nicht wieder. Das ist wirklich schade.
...... aber jetzt klappt es hier im rheinischen nicht so recht.
Ich werde in Kürze die Genehmigung zur Offenlegung einiger
digitalisierter Listen bekommen.
Daran wird man die Unzulänglichkeit ersehen könne.
Andererseits sind die Listen doch eine tolle Fundgrube für uns.
Und es ist superwichtig, sie wirklich möglichst komplett zu erfassen,
wenn man sich schon die Mühe macht.
Wat nu ?
Vielleicht kann sich der ein odere andere einmal melden,
dem dise Listen auch schon untergekommen sind.
Mit den späten Listen habe ich noch überhaupt keine Erfahrung. Ich kenne
bisher nur die aus der Franzosenzeit und auch nur aus dem
Regierungsbezirk Aachen. Daher weiß ich, dass die Anweisungen jeweils
von Liste zu Liste anders waren, quasi die zu machenden Angaben jeweils
verschiedenen Fragestellungen gerecht werden mussten. Ich weiß auch,
dass die im HSA Ddorf erhaltenen Listen aus dieser Zeit eines Jahres von
Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlicher Qualität sind.
Und gerade darum weiß ich, dass Deine Frage so pauschal kaum eine
befriedigende Antwort finden kann. Nur bin ich auch der Meinung, dass es
besser wäre, Daten aus Volkszählungen nicht in der AB-DB zu erfassen
sondern in einer eigenen, dafür spezialisierten DB. Aber um sowas
einzurichten, müsste man sich erstmal gründlich ins Thema einarbeiten
und eine Datenbankstruktur entwerfen, die möglichst alle Informationen
aus den Bevölkerungslisten aufnehmen kann mit der Möglichkeit, diese
anschließend auch auszuwerten. Ja, ich weiß, ich schon wieder mit meinen
Ansprüchen. Aber mal ehrlich: wenn man sich die Arbeit schon macht,
warum dann nicht gleich so, dass man vielen Ansprüchen entgegenkommt?
Wir Genealogen können von statistischen Erkenntnissen, die aus solcher
Arbeit gewonnen werden können, auch einiges profitieren.
Für's Erste kann ich nur raten: so (in Excel-Tabellen o. ä.) erfassen,
dass die Daten möglichst komplett erfasst werden und die Reihenfolge
beibehalten bzw. über eine Erfassungs-ID wiederherstellbar machen. Viele
denken nicht daran, dass man, wenn man erstmal umsortiert und die
umsortierte Tabelle abgespeichert hat, man die ursprüngliche Reihenfolge
oftmals nicht wiederherstellen kann. Ich vergebe deswegen grundsätzlich
eine Erfassungsnummer - auch bei Listen, bei denen bereits eine vom
Autor der Liste vergeben wurde (die ich dann ebenfalls mit abschreibe).
Es kommt oft vor, dass eine Nummer überschlagen oder doppelt vergeben wurde.
Soviel für jetzt von mir dazu.
Gruß Marie-Luise (Carl)