In meiner Vorfahrenliste habe ich einen Viehhändler Johan Wilhelm Jarck, Uetersen, gest. vor 1765. Über den möchte ich gerne mehr wissen.
Nach einem Vortrag über die Viehzucht auf den Weideflächen am Limfjord und an den westdänischen Fjorden ist mir klar geworden, dass der Viehexport vom Königreich Dänemark nach Hamburg im 18. Jh. wesentlich in den Händen holsteinischer Bauern lag. Umschlagsplätze waren die Märkte in [Tondern,] Husum und Altona. Im 18. Jh. lag der dänische Teil des Handels noch in den Händen dänischer Gutsbesitzer, nach den landwirtschaftlichen Reformen um 1788 erwirtschafteten westdänische Bauern beträchtliche Vermögen an diesem Wirtschaftszweig.
Der Vortrag hinterliess keinen Zweifel, dass die Quellenlage schwierig ist.
Aber vielleicht lassen sich aus dem Gesamtwissen der FamNord'ler doch ein paar Ideen finden, wie man durch eine evt. Registrierung an Informationen über Viehhändler in/um Uetersen am Anfang des 18. Jh.s herankommt. Mussten die Viehhändler Marktsteuern bezahlen? Mussten die Viehtreiber Abgaben zahlen, um die Herde über fremdes Land treiben zu dürfen? Wurden an der Stadtgrenze von Hamburg Zoll bezahlt? usw.
Immer mal ganz interessant was aus der direkten Heimat , Altona zu h�ren.
Wir Altonaer habe nat�rlich ein Wappen mit einem offenen Tor welches auf
Aufgeschlossenheit deutet , das Hamburger Tor ...
Steuern an de Hamburger Grenze ? Ich glaube es kaum das die D�nen,
Holsteiner oder Schleswiger Zoll bezahlten. Der Viehmarkt ist auf der
Altonaer Seite gewesen, auf Privatpl�tzen an der Bleicherstra�e, s�dlich
vom Pferdemarkt. Die Schlachter haben dann das Vieh gekauft, nach Hamburg
eingef�hrt und vor Ort get�tete. Zoll ? M�glich aber nur von den
Hamburgern.
Die Altonaer Grenze verlief westlich vom Bismarckdenkmal n�rdlich. Das
Zollhaus existiert noch . Es ist am Millerntor, dem Ostende der Reeperbahn.
Altona hatte Stadtrecht seit dem 23 August 1664 und durch das Stadtrecht
erhielt es Stapel-, Zoll- und Gewerbeprivilegien und wurde dadurch der erste
Freihafen in Europa.
. Uwe-Karsten Krickhahn
Medicine Hat, Alberta
Canada
www.kartenmeister.com
Nat�rlich wurde ein Zoll erhoben, ein Wegezoll, nicht zu verwechseln mit dem
heutigen Wertzoll. Eine U-Bahn-Station hei�t heute noch Ochsenzoll, heute in
Norderstedt.
Ein beliebter Rastplatz war die Gegend um Jeverstedt, wo sich auch der
Ochsenweg teilte;der n�rdl. Weg f�hrte �ber Segeberg nach Hamburg
(Ochsenzoll), der s�dl. �ber Bad Bramstedt nach Wedel, wo auch zur
hann�verschen Seite �ber die Elbe �bergesetzt wurde.
Bei Jevenstedt wurde je nach Zustand der Tiere eine mehrw�chige Rast
eingelegt damit die Viecher sich erholen und noch etwas Fett anfressen
konnten, bevor sie auf den Markt kamen.
Da bis zu 50.000 Tiere getrieben wurden, kann ich mir nicht vorstellen, dass
die ortsans�ssigen Bauern keine Entsch�digung verlangten, zumal der
sogenannte Weg oft mehrere 100 m breit war.
MfG
Peter
Hallo in die Runde,
ich m�chte einiges aus einer Chronik Stellingen/Altona von 1933 zitieren:
Ein Hauptzollamt lag am Anfang der Altonaer Holstenstrasse. Ein Nebenzollamt
am Alsenplatz und ein anderer Nebenzoll in Langenfelde an der Hansastrasse
jetzt Langenfelder Damm. Zollbeamte werden seit 1777, als der Langenfelder
Grenzzoll geschaffen wurde, in den Kirchenb�chern erw�hnt. Die Kieler Str.
wurde durch eine Zollschranke abgesperrt.
Seit dem 17./18. Jahrhundert lief �ber die Chaussee (Kieler Str.) der
Postverkehr, zwischen Hamburg und Kopenhagen bei einst 127 Poststationen,
durch. Bei L�demann kehrten alle 14 Tage 3-5 Planwagen der Barmstedter
Schuster ein, welche zu den Hamburger M�rkten fuhren.
Ich hoffe etwas zum Grenzzoll beigetragen zu haben.
Gr��e aus dem ehemaligen d�nischen Stellingen/Langenfelde
Vielen Dank; mein Viehhändler Jark aus Uetersen liesse sich dann in die Gruppe einstufen, die mit dem Handel über die Elbe zu tun haben könnte. Von anderen FamNordAktiven weiss ich schon, dass es im 18. Jh. südlich der Elbe viele Jark/Jarck gab
Hast du eine Quelle, wissenschaftliche Darstelllungen, Forschernamen u.ä. zu diesem Thema, womit ich mein Wissen verdestigen kann?
Moin Inger, ich habe etwas in der �Zoll- und Steuergeschichte S.-H.�
gefunden, mit einigen Fu�noten, es jetzt aber nur kurz �berflogen. 1611/12
wurden z.B. 52.000 Tiere nach S�den getrieben. Der d�nische Ausfuhrzoll
betrug einen Taler und war der Anla� zu umfangreichem Schmuggel, zumal auch
unterwegs zahlreiche Zollstellen waren, an denen die jeweiligen
Landesherren( Grafen, Herz�ge) ihren Obolus forderten.
Mit freundlichen Gr��en
Peter
Die Chronik lautet:
Wie Stellingen-Langenfelde wurde.
Eine Heimatgabe von Pastor Johann K�hler
erschienen 1933
Ich bin gerade dabei, �ltere emails durchzusehen.
Es ergibt sich, dass ich etwa 20 Jahre nach Erscheinen der obigen Chronik
von Pator K�hler in der Stellinger Kirche durch diesen liebenswerten und
verst�ndnisvollen Pastor konfirmiert wurde, noch bis 1960 in Stellingen
lebte, aber diese Chronik nat�rlich nicht kannte. Nun ist mein Interesse
geweckt. Wo bitte ist das Buch zug�nglich?
die Chronik findest du in der Zentralbibliothek Hamburg.
@ Alle
Für dem Ort Todendorf in Stormarn gibt es auch eine Chronik "Todendorf hat Geschichte" von Susanne Ehtbeck-Pannecke. Habe ich mir gerade per Fernleihe bestellt.
Hallo Peter Teuthorn,
es gibt zwei Chroniken, eine die schon erw�hnte von Pastor Johann K�hler, er
starb Januar 1938, und eine zweite von seinem Sohn Hans K�hler. Diese ist
1967 erschienen. Beide sind von der Kirchengemeinde Stellingen-Langenfelde
herausgegeben worden und gedruckt in der Buchdruckerei Sch�nfeldt. Soweit
mir bekannt ist, gibt es diese Buchdruckerei nicht mehr. Sie war angesiedelt
im Privatweg in Langenfelde.
Beide Chroniken sind in meinem Besitz. Ich denke in der Staatsbibliothek in
Hamburg werden beide vorhanden sein.
Gr��e Wolfgang Kohrs
email: wolfgang@kg-langenfelde.de