Überraschungen bei der Vorstellung des Buches über die 200-jährige
Geschichte der Pfarrei St. Mauritius Alsweiler
Nach jahrelangen Vorarbeiten ist es jetzt soweit: Bei einem Historischen
Nachmittag soll in einer Woche, am Sonntag, dem 13. November, das neue Buch „Die
Kirche im Dorf“ vorgestellt werden, das zum 200-jährigen Jubiläum der
Gründung der Pfarrei St. Mauritius Alsweiler vom Verein für Heimatkunde Alsweiler
herausgegeben wird. Es behandelt in bisher nicht gekannter Ausführlichkeit die
Geschichte der Pfarrei sowie den Werdegang aller kirchlichen Vereine im Ort.
Auf 264 Seiten enthält das Werk außerdem die Biographien sämtlicher Pfarrer
und Ordensangehörigen sowie etliche persönliche Erinnerungen an das
kirchliche Leben in früherer Zeit. Nicht zuletzt vermitteln zahlreiche historische
Fotos sowie Karten und Zeichnungen ein anschauliches, sehr vielfältiges Bild
des religiösen Lebens in Alsweiler während der vergangenen zwei Jahrhunderte.
Die Vorstellung des Buches ist für Sonntag, den 13. November, um 16:00 Uhr,
im Katholischen Pfarrheim in Alsweiler vorgesehen. Dazu sind alle Dorfbewohner
und auch alle anderen Interessenten herzlich eingeladen, der Eintritt ist
frei.
Bei dieser Veranstaltung gibt es einen einmaligen Sonderrabatt: das Buch
wird dort für 17 Euro verkauft, danach wird es 20 Euro kosten. Für 17 Euro wird
das Buch auch an alle Personen abgegeben, die das Werk jetzt vorbestellen.
Dies ist telefonisch möglich bei Armin Neis (06853-1438), Peter Ohlmann (3130),
Paul Schäfer (922433) und Herbert Schmidt (5182).
Bei der Vorstellung im Pfarrheim können die Zuschauer eine Premiere
besonderer Art erleben: Schauspieler des Theater- und Karnevalsvereins Alsweilers
werden in historischen Kostümen mehrere Szenen aus der Gründungsphase der
Pfarrei nachspielen, die in bisher nicht bekannten Urkunden festgehalten sind.
Diese Dokumente hatte der Verein für Heimatkunde Alsweiler im staatlichen Archiv
in Metz durch die freundschaftliche Hilfe des renommierten Historikers
Johannes Naumann aus Thalexweiler ausfindig gemacht und veröffentlicht sie nun
erstmals in dem neuen Buch. Bei dieser Reise in die Zeit um 1805 sollen die
Vorgeschichte der Pfarreigründung sowie die Auseinandersetzungen zwischen
Alsweiler und Winterbacher Pfarrangehörigen um den Bau der heutigen
Pfarrkirche1829-31 wieder lebendig werden. Winterbach gehörte ebenso wie Wallesweilerhof mehr
als 100 Jahre lang zur Pfarrei Alsweiler, gemeinsam waren die Dörfer zuvor
über etliche Jahrhunderte der Abtei und Pfarrei Tholey zugeordnet.
Die Zeit von 1805 bis 2005 schildert Raimund Kirz, ein langjähriger Pionier
der örtlichen Geschichtsschreibung in Alsweiler, nun in großer Detailtreue
und Ausführlichkeit. Er stützt sich dabei auf Dokumente aus dem Alsweiler
Pfarrarchiv, dem Tholeyer Abteiarchiv und dem Trierer Bistumsarchiv sowie auf
Materialien aus den Archiven in St. Wendel, Koblenz, Coburg und Metz. Vier
Jahrzehnte unermüdlicher Heimatforschung fließen in dieses umfangreiche Werk ein,
und auf die Leser warten etliche Neuigkeiten: einer der Alsweiler Pastöre
wurde aus dem Beichtstuhl heraus verhaftet, ein anderer unterschrieb einen
Protestbrief an Adolf Hitler. Auch Bismarck, Napoleon, Papst Pius VII. und Johannes
Hoffmann kommen in der Pfarrgeschichte vor.
Außerdem enthält das Buch interessante neue Forschungsergebnisse von
Johannes Naumann über die heute nicht mehr existierende Kirche St. Johannes in
Tholey, die vor der Pfarreigründung die Pfarrkirche der Bewohner von Alsweiler und
Winterbach war. Professor Dr. Wolfgang Seibrich, Kirchenhistoriker in Trier,
steckt mit einem Abriss der Geschichte des Bistums Trier den historischen
Rahmen ab, vor dem sich die Pfarrei Alsweiler entwickelte. Und Pastor Leo
Hofmann stellt in einem ausführlichen Essay die fundamentalen Auswirkungen des
Zweiten Vatikanischen Konzils auf das Leben der Pfarrgemeinden sowie die heutigen
Krisenerscheinungen und Strukturveränderungen im Pfarrleben dar.
Insgesamt haben mehr als zwei Dutzend Autoren an dem Werk mitgewirkt, um
unter anderem die Geschichte sämtlicher katholischer Vereine darzustellen, so
etwa der St.-Barbara-Bruderschaft, des Kirchenchors, der Katholischen
Frauengemeinschaft oder der „katholischen Jugend“. Besondere Akzente setzen auch die
persönlichen Kindheitserinnerungen von Rosemarie Schmidt sowie die mit großem
Forscherfleiß von Ruth-Marie Böffel recherchierten Biographien sämtlicher
Ordensangehörigen aus Alsweiler. In diesem Sinne sei das Buch „eine große
Gemeinschaftsleistung in bester Alsweiler Tradition“, heißt es in einem Vorwort.
Der außerordentlich günstige Preis konnte nur gehalten werden, weil der
Verein für Heimatkunde bei dieser Publikation durch Spenden der Kreissparkasse
St. Wendel, der Saarland Sporttoto-GmbH sowie von Frau Magdalena Theobald
unterstützt wurde.