Liebe Freunde,
liebe Liste,
ich habe mir die Einträge zu Steimel bei Hömberg angesehen und einen Teil der ST v. Binolen deshalb noch einmal überarbeitet. Hömberg irrt zwar bei der Zuordnung des Ludwig v. Binolen als Vater der Geschwister Heinrich, Berta und Hermann, nennt aber darüber hinaus auch wichtige Quellen. Ich glaube mittlerweile, dass das Gut Steimel ein wichtiger Schlüssel zu Lösung der Herkunft der Agnes v. Binolen, Ehefrau des Evert v. Thülen ist!
Der älteste v. Binolen auf Steimel ist Hermann zu Hachen. Hömberg nennt dabei Hermann d. Ä. zu Hachen 1350.
1354 soll Lambert v. Steimel zu Steimel nach Angabe des Johann v.d. Berswordt " annua sua suorumque bona hereditaria in Steimell" an Henricus de Binolen verkauft haben.
Halten wir also fest: Heinrich v. Binolen, Sohn des Hermann d. Ä. , ist der erste Namensträger zu Steimel. Von ihm müssen alle Besitzer abstammen.
Dann schweigen sich die Quellen leider bis zum Ende des 14. Jahrhundert aus und Hennecke v. Binolen wird als Lehnsträger des untersten Hofes erwähnt. Wenn es also einen untersten Hof gibt, muss es auch einen obersten gegeben haben und - vorausgesetzt 1354 gab es nur einen Hof Steimel, muss später eine Teilung desselben stattgefunden haben.
1394 verkauft Hennecke v. Bynolen dem Kl. Weddinghausen Eigentum und Lehnware des Gutes zu Menyckhausen, das Johann Rode van Heyrke von ihm zu Lehen trug und dem Kl. Weddinghausen verkauft hat. Siegler: Hennecke v. Binolen und Ludewich sein Sohn, Herr Cord de Wrede Ritter und Godert sein Sohn, Hinrich und Hermann Brüder v. Binolen, Hermann v. Binolen anders geheyten Vlakerian.
In dieser Urkunde wird deutlich, dass Ludwig der Sohn des Hennecke/Johann ist. Weiter muss es noch irgendeine verwandtschaftliche Verbindung zu den Brüdern Heinrich und Hermann geben und zu Hermann gt. Vlakerian.
Hömberg führt weiter an, dass Hermann und Heinrich die Söhne des Ludwigs seien. Das kann aber nicht stimmen, denn in der Urk. des Klosters Oelinghausen von 1410 steht: Lodewyck von Binolen verkauft mit Zustimmung seiner Frau Aliken, seiner Kinder Johann, Gretken und Wolten - mehr Kinder hat er zur Zeit nicht - mit Willen seines Onkels Hinrik v. Binolen.....
Damit können Hermann und Heinrich nicht die Söhne Ludwigs sein. Sie haben 1398 noch eine Schwester Berta, Heinrich ist mit einer Kunne verheiratet und hat zwei Kinder Margarethe und Hermann, und dieser Hermann ist nach Hömberg 1429 als Lehnsträger von Steimel erwähnt.
Da 1398 nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder Hermann und Margrethe erwähnt sind und diese scheinbar 1409 großjährig/erwachsen, bzw. 1414 verheiratet sind, muss der Geburtszeitraum für Hermann d. J. bei ca. 1375/90 und der von Heinrich, Berta und Hermann mit ungefähr 1350/60 angegeben werden. Damit können sie unmöglich Ludwigs Kinder sein. Aber sie können Kinder von Hermann d. Ä. und Gudas Sohn Heinrich sein, der ca. 1310/20 geboren sein muss und 1348-50 erwähnt wurde. Dann könnte Steimel von ihm an die Geschwister Heinrich, Hermann und Berta gelangt sein.
Hermann d. J und Ludgard haben eine Tochter Kunigunde 1466, anschließend ist Cord v. Thülen der Besitzer v. Steimel.
Doch wie passen jetzt Hennecke/Johann und seine Söhne Ludwig und Heinrich in die Stammfolge? Johann/Hennecke ist um 1350/60 geboren worden, dann könnte er ebenfalls von Heinrich v. Binolen zu Hachen gezeugt sein, vielleicht ist er auch mit Bertas und Hermanns Bruder Heinrich identisch?. Dies würde auch erklären, wieso Hennecke und sein Sohn Ludwig sich im Besitz des Untersten Hof zu Steimel befanden. Gleichzeitig würde dies aber bedeuten, dass Hennecke nicht der Sohn Luberts und Cunigunde Overstolz sein kann. .
Zwar gibt es noch eine andere Möglichkeit: Hermann d. J. und seine Frau Margarethe, beide ebenfalls zu Hachen geschrieben, haben sowohl einen Sohn Heinrich, als auch einen Sohn Ludwig!!! Und letzterer ist genau in dem Alter, wo er Richmodis v. Lyskirchen hätte heiraten können und dann würde die ST wieder passen. Denn irgendwo stimmt es mich unbehaglich Spiessen und all den anderen zu unterstellen, sie hätten in ihren Tafeln unsauber recherchiert. Wenn so viele die rheinische Linie anführen, muss doch irgend etwas dran sein, oder? Doch jetzt kommt das ABER:
Ich unterstelle jetzt einmal, dass Hermann d. J. bei Hömberg gemeint ist mit dem Eintrag 1350 und , dass dessen Sohn Heinrich Steimel 1354 gekauft hat, dann kann eigentlich nicht Ludwig im Mitbesitz des Gutes gewesen sein, da es ja nur Heinrich gekauft hat. Dann können auch alle Erben nicht von Heinrichs Brüdern sondern nur von ihm selbst stammen!!.
Zwar wird im Lehsregister der Grafen v. Arnsberg nur Hermann de Binolen iunior mit einem Lehn gt. Kovoth bei Hachen erwähnt. Allerdings ist es bei Seibertz abgedruckt und findet sich unter 1280-85 wieder, dann kann eigentlich keiner der beiden Hermanns damit gemeint sein, sondern eher ihr Großvater Hermann!!!
Heinrich d. Ä. hingegen besiegelt 1350 eine Hachener Urkunde, das kann also bedeuten, dass er auch Burgmann dort war und dass er der Vater des Heinrichs war, der 1354 Steimel kaufte und 1382 als Knappe mit den Burglehn in Hachen belehnt wurde, welches schon sein Vater Hermann innehatte..
Also müssen wir uns an Heinrich, den Sohn Hermanns d. Ä. und der Guda halten.
VI.
Kinder Hermanns d. Ä. & Gudas
1. Heinrich, *1310/20, 1348-1350 zu Steimel
2. Johann, *1310/20, 1348
3. Wilhelm, *1310/20, 1348-1365
4. Hermann, *1310/20, 1348-1372, Richter zu Werl?
VII.
Kinder Heinrichs zu Steimel
1. Hermann, *ca. 1345/60, 1398
2. Berta, *1345/60, 1398
3. Heinrich, *1345/60, 1387, 1387-1398-1408-1410, zu Steimel & Kunne
4.?Johann/Hennecke, *ca. 1350/60, 1385-1400, zu Steimel, Unterster Hof
Hennecke v. Binolen könnte ein Halbbruder aus einen anderen Ehe sein oder aus irgend einem Grund nicht in dieser Urkunde von 1398 genannt worden sein als ihr Bruder, denn wenn Heinrich der Onkel des Ludwigs war, hätte er bei einem gemeinsamen Besitzverkauf natürlich auch seine Zustimmung geben können und müssen.
VIII.
Kinder Hermanns & Kunnes
1. Hermann, *1360/80, 1398-1429,
2. Grete, *1360/80, 1398 (identisch mit Agnes, der Ehefrau des Evert v. Thülen???)
IX
Kinder Hermanns v. Binolen
1. Hermann, *1375/85, 1409-1441, zu Steimel & Lodhgerd
X.
Kind Hermanns?
1.Kunigunde, 1466 zu Steimel
IX.
Kinder Johanns/Henneckes
1. Ludwig, *1365/75, 1394-1426 & Alike/Heilike v. Wicheln (sie war
nicht die erste Erbin zu Wicheln, ihr Bruder Hennecke v. Wicheln wurde
1411 mit Wicheln belehnt und wird 1412 noch einmal erwähnt, &1412
Kunigunde v. Helden zu Frielentrop, der nächste Herr zu Wicheln ist
dann Friedrich v. Thülen, wahrscheinlich hat dessen Mutter Agnes v.
Binolen das Gut von ihrem vermutlichen Bruder Ludwig v. Binolen, dem
Ehemann der Alike v. Wicheln geerbt, nachdem er, seine Frau und seine
Kinder verstorben waren.)
2. Agnes, *1365/75, 1410, Erbin v. Steimel du Wicheln? & Evert v.
Thülen zu Wicheln, 1382-1428 (sie kann auch Tochter von Hermann und Kunne und damit mit Grete identisch sein)
Kinder:
a) Cord v. Tülen, * 1390/1400, Geistlich 1410-+1428,
b) Heinrich v.Tülen, *1390/1400, 1410 - +vor 1428
c) Friedrich v. Thülen, 1410-1414-1466, zu Wicheln
d) Belia v. Thülen
e) Bate v. Thülen
f) Cunne v. Thülen
X.
Kinder Ludwigs & Heilikes v. Wicheln
1. Johann, *1390/1400, 1410
2. Gretken, *1390/1400, 1410
3. Wolten, *1390/1400, 1410
X: Sohn Friedrich v. Thülen
1. Cord, wurde 1466 mit dem Hof Steimel belehnt, jedoch unter Vorbehalt der Leibzucht Kunigundes v. Binolen. Er ist wohl der Cord v. Thülen, der 1474 als Erbe Hermanns v. Binolen genannt ist.
Viele Grüße
Frank Stupp