Hallo Almut !
Ich habe Deine Anfrage von meiner Frau weitergeleitet bekommen und
hätte da eine Idee. Es gibt zwei faszinierende Bücher über Humangenetik,
die sich mit der Entwicklung des Menschen aus Sicht des Genetikers beschäftigen
und daraus dann eine Genealogie und Wanderungsgeschichte der verschiedenen
Menschen-"Rassen" im Verlauf der gesamten Menschheitsgeschichte erstellt.
Verfasser : Bryan Sykes, Titel : Die sieben Töchter Evas (1.Teil) und Keine Zuku
nft für Adam (2.Teil). Beide Bücher sind auch für Nicht-Fachleute äußerst
spannend und gut lesbar geschrieben. Ich habe sie geschenkt bekommen und sie
haben mich zwei Wochen lang richtig in Atem gehalten. Die Investition lohnt
sich wirklich !!
Nun aber zu Deiner Frage :
In "Keine Zukunft für Adam" erklärt der Verfasser, dass es offenbar einen
verdeckten "Geschlechterkampf" bei der Entwicklung des Embyos während der
Schwangerschaft gibt. Ohne jetzt auf Einzelheiten eingehen zu wollen (selber
lesen !!) liegt das Grundproblem darin, dass bei zahlreichen Frauen die DNA der
Mutter während der 9 Monate Schwangerschaft abtestet, welches Geschlecht der
Fötus hat. Und dann kommt der Angriff aus dem Hinterhalt, indem bei manchen
Frauen das "fremde" (also männliche) Geschlecht abgestoßen wird, so dass sie
vorzugsweise Mädchen gebären. Diese Abstoßung wird offenbar durch jede
weitere männliche Geburt stärker aktiviert, da die männliche DNA des Kindes den
Organismus der Mutter dazu anstößt, eine Art Antikörper gegen das "fremde"
Geschlecht zu bilden.
Das Risiko einer männlichen Fehlgeburt ist anfangs also relativ klein, aber
schon der zweite männliche Fötus ist dann bereits einer zielgenauen Abwehr
ausgesetzt. Folge : Es gibt sehr viele Familien, in denen ein älterer Bruder
mehrere jüngere Schwestern hat. Dagegen ist die Kombination ältere Schwester
- jüngere Brüder signifikant kleiner.
Und nun geh' los und kauf' Dir die Bücher. Es sind wirklich zwei "Knaller" !
Schöne Grüße aus dem verregneten Norden bei Kiel !
Jürgen Laudi (_jurgenlaud@aol.com_ (mailto:jurgenlaud@aol.com) )
Hallo,
Bei großer Kindersterblichkeit ist in meiner Datenbank folgendes
auffällig: entweder sind die Eheleute sehr nahe verwandt (z. B.
überleben bei Cousins von 13 Kindern nur zwei) oder die Leute sind
schlecht ernährte Bauern, die auch noch in anderen hygienischen
Umständen leben als wir heutzutage (Todesursache häufig Tuberkulose
oder Typhus).
Liebe Grüße
Christel Schultz-Edwards