In einer eMail vom 22.08.02 12:52:17 (MEZ) - Mitteleurop. Sommerzeit schreibt
salein@web.de:
Das sich dies wieder zu einem der beliebtesten Themen ausweiten muß, dafür
zeichnest Du, Wolfgang Brozio.
Falsch. Dafür zeichnen nach wie vor die Absenderin der Mail, in der Hilfe des
DRK für Flutopfer in Nachbarländern als "Schweinerei" bezeichnet wurde sowie
die "Hurra-Rufer". Die Mail hatte mit ost- und westpreußischer Genealogie
nichts zu tun.
Das war nicht "oberlehrerhaft", denn dann hätte es noch irgendwo Hand und
Fuß gehabt. Das war hysterischer Unfug.
Für andere war es "engagiert vorgetragene" Zivilcourage.
Deine des öfteren schon vorgetragene Tendenz alles Ostpreußische
slawisieren zu wollen,
... wäre historisch nicht korrekt und gibt es nicht - eine Unterstellung. Wie
schon öfter in der Liste mitgeteilt, bilden seit einigen Jahrzehnten Masuren
und Masowien meine "Forschungsschwerpunkte" und somit gebe ich auch
schwerpunktmäßig Hinweise und Tips zu Namen/Familien masurischer,
masowischer, polnischer etc. Herkunft.
gefällt mir gar nicht.
Das glaube ich sofort, speziell nach einem Blick auf Ihre (da wir uns nicht
duzen, bleibe ich bei dem "Sie") Internetseite "Ostpreußen - Eine Seite für
das Recht"
Yahooist Teil der Yahoo Markenfamilie
in der Sie Ihre Vorstellungen mit klaren Formulierungen wie
"Ostpreußen ist ein Teil Deutschlands, ganz ähnlich wie die Pfalz oder
Westfalen oder auch das Elsaß ein Teil Deutschlands sind."
"... von den politischen Führern des jetzigen Deutschlands quasi verkauft
worden ..."
outen.
Du liest vielleicht ein paar zu viele polnische >
"Ideen" über Ostpreußen.
Geht leider nicht mangels Sprachkenntnissen. Ansonsten kommen bei solchen
Ratschlägen schnell Assoziationen an den 10. Mai 1933 auf.
In Ihrer Literaturliste empfehlen Sie wärmstens als auf dem neuesten Stand
der Wissenschaft "Hartmut Bookmann:Ostpreußen und Westpreußen. Deutsche
Geschichte im Osten Europas. Siedler Verlag Berlin 1992" - daraus Zitat S.
73/74:
"Von diesen Archivbeständen wurde Gebrauch gemacht - ... Das war das
Verdienst von Walter Hubatsch, der viele Studierende zur Arbeit an diesen
Materialien anregte, von denen nicht wenige den Nationalismus überwanden, der
ihn selbst geprägt hatte. Im ganzen kann sich die Erforschung des alten
Preußen in den letzten vier Jahrzehnten durchaus sehen lassen. Die großen
Editionen wurden fortgeführt und neue wurden in Angriff genommen - von
deutschen wie von polnischen Historikern, und das gleiche gilt für gelehrte
Monographien. Gesamtdarstellungen wurden allerdings nur von polnischen
Gelehrten vorgelegt. Deutsche Versuche haben zu einem Resultat bisher nicht
geführt. Ohne die Mitarbeit polnischer Historiker werden sie sich nicht
verwirklichen lassen. Aber auch die polnischen Synthesen bedürfen der
Mitarbeit von Historikern der anderen Seite, die inzwischen eine andere Seite
nicht mehr ist. Unter den Kennern der Geschichte ostdeutscher Länder besteht
heute Übereinstimmung darüber, daß es hier der Zusammenarbeit bedarf. Die
deutschen Historiker brauchen die Hilfe derer, die im Lande tätig sind. Die
polnischen Historiker aber sind auf ihre deutschen Kollegen angewiesen, weil
es sich hier um die Geschichte von Ländern handelt, die jahrhundertelang in
die deutsche Geschichte eingebunden waren."
Ich denke, die Positionen sind damit klar und ich werde das Thema mit dieser
Antwort in der Liste beenden.
Wolfgang Brozio