"Untertöne" in der ow-preussen-Liste

Auszugsweise aus den Grundsätzen des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes
verkündet auf der 20. Internationalen Rotkreuz-Konferenz in Wien 1965:
(nachzulesen auf: www.drk.de/voelkerrecht/grundsaetze.html)

Menschlichkeit
Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ... bemüht sich in ihrer
nationalen und internationalen Tätigkeit, menschliches Leiden überall und
jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und Gesundheit
zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert
gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften
Frieden unter den Völkern.

Unparteilichkeit
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität,
Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist
einzig bemüht , den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den
dringensten Fällen den Vorrang zu geben.

Universalität
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend. In ihr haben alle
Nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu helfen.

In einer am 16.8.2002 in diese Liste gestellten Mail wird vor dem an den
zitierten Statuten ausgerichteten Handeln des Deutschen Roten Kreuzes gewarnt
(!?) und seine Hilfe in/für Südosteuropa als "Schweinerei" bezeichnet. Ich
möchte mich auf den humanitären und genealogischen Aspekt beschränken und
verzichte hier auf die - selbstredende - politische Bewertung dieser Mail vom
16.8., bitte aber bei zukünftigen Beiträgen dieser Art zu bedenken, dass die
Listenbeiträge öffentlich und jedermann, d.h. u.a. natürlich auch dem
Verfassungsschutz, zugänglich sind.

Es ist bemerkenswert, dass eine derartige Äußerung ausgerechnet in eine Liste
gestellt werden kann, die den Anspruch hat, die eigene Abstammung und
Herkunft aus einem von osteuropäischen Ethnien bevölkerten Landstrich zu
erhellen, ohne - von drei Mails abgesehen - entschiedenen Widerspruch bei den
zahlreichen Listenmitgliedern (einige hundert) auszulösen. Derjenige, der
sich gegen solche "Ergüsse" verwahrt hat, wurde im Team als "oberlehrerhaft"
abgekanzelt.

Es dürfte unstrittig sein, dass die meisten der ehemaligen Bewohner des
Einwanderungslandes Ostpreußen - auf die letzten Generationen bezogen - auf
ein europaweites, vornehmlich aber osteuropäisches (slawisches und
baltisches) Gemisch von Vorfahren zurückgehen. Vor diesem Hintergrund könnte
sich mancher die Frage stellen, welcher Geist über dieser Liste schweben mag.

Wolfgang Brozio