Hallo Liste,
Vielleicht vermag mir jemand Auskunft zu geben : Auf Anforderung erhielt
ich eine Kopie der Karteikarte (Best�nde des ehem. Document Center in
Berlin), auf welcher die Mitgliedschaft eines Familienangeh�rigen in der
NSDAP vermerkt ist. Ein Foto aus jener Zeit zeigt das Fam.-mitglied in
SA-Uniform.
Der urspr�ngliche Eintrag bezog sich auf die Ortsgruppe SCHABENAU, Kreis
Guhrau. Eintritt am 1.12.1929, Mitgl.- Nummer 172.711. Dieser Eintrag
ist sp�ter gestrichen worden und mit einem Stempel versehen worden :
Aufnahme ung�ltig lt. R.L ( /Schles.v.25.1.38 = handschriftl. Erg�nzung)
Folglich ist bei dem Wiedereintritt 1937 das "Wieder-" gestrichen und
unter dem Datum v. 01.05.1937 der "Eintritt", jetzt unter der
Mitglieds-Nr. 4.727.493 vermerkt.
Die Fragen nun : Gab es eine pauschale Ung�ltigkeitserkl�rung diverser
Mitgliedschaften (Stempel !!), heisst R.L "Runderlass"?, k�nnte die
Mitgliedschaft in der SA eine Rolle gespielt haben ?
Vielleicht weiss ja jemand etwas �ber die Zeit (als Zeitzeuge?) und kann
diese Vorg�nge zu erkl�ren.
Gruss, Hoffmann-Schoenborn
Hallo Frau/Herr Hoffmann-Schoenborn,
wie dies in der Nazi-Zeit gehandhabt wurde, kann ich Ihnen keine Auskunft
geben. Aber, einen aehnlichen Fall habe ich persoenlich in der DDR-Zeit
erlebt; und die Herrschaftsformen waren ja aehnlich.
Wir waren Lehrlinge in einen VEB (Volkseigener Betrieb), insgesamt 50-60 und
alle FDJ-Mitglieder (Jugendorganisation der SED - Partei). Wir, Lehrlinge im
dritten Jahr, ca. 20 an der Zahl, rebellierten (1957), weil wir in der GST
(Gesellschaft fuer Sport und Technik) nur vormilitaerisch ausgebildet
wurden. Uns wurde der Fuehrerschein versprochen, es wurde aber nur
marschiert und groesstenteil mit der Waffe ausgebildet. Der ueberwiegende
Teil (ca. 90%) trat aus der GST aus. Die Betriebsleitung,
Betriebsparteileitung und die Betriebsgewerkschaftsleitung waren ratlos. Es
zog sich ueber Wochen hin. Auf Betriebversammlungen erhielten wir von der
Belegschaft ein wohlwollendes Schmunzeln.
Als nun unsere GST-Ausweise der Kreisleitung zurueckgegeben werden sollten,
kam eine Delegation der Volksarmee (Major?) und der Partei in den Betrieb
und wir wurden alle einzeln zum Betriebsdirektor in den Sitzungssaal
gerufen. Uns wurde gut zugeredet, man wollte sogar die fehlenden Beitraege
bezahlen und es wurden weitere Versprechungen gemacht. Alle traten in die
GST wieder ein, nur drei Starrkoepfige - darunter ich - nicht. Zwei meiner
Freunde erhielten Hausbesuch vom Ausbildungsleiter. Ich war wohl ein
hoffnungsloser Fall, denn zu uns kam niemand. Als Aufwiegler erhielt ich
dann Bewaehrung und kam in keinem VEB mehr unter, wegen gesellschaftlichen
Verhalten. Daraufhin verliess ich ueber Berlin im Sommer 1957 die DDR.
Vielleicht hilft dieser Bericht etwas weiter. Es hat nichts mit
genealogischen Datensammeln zu tun aber doch mit Deutscher Geschichte.
Herzliche Gruesse aus Upstate New York,
Guenter
wie dies in der Nazi-Zeit gehandhabt wurde, kann ich Ihnen keine Auskunft
geben. Aber, einen aehnlichen Fall habe ich persoenlich in der DDR-Zeit
erlebt; und die Herrschaftsformen waren ja aehnlich.
Wir waren Lehrlinge in einen VEB (Volkseigener Betrieb), insgesamt 50-60
und
alle FDJ-Mitglieder (Jugendorganisation der SED - Partei). Wir, Lehrlinge
im
dritten Jahr, ca. 20 an der Zahl, rebellierten (1957), weil wir in der GST
(Gesellschaft fuer Sport und Technik) nur vormilitaerisch ausgebildet
wurden. Uns wurde der Fuehrerschein versprochen, es wurde aber nur
marschiert und groesstenteil mit der Waffe ausgebildet. Der ueberwiegende
Teil (ca. 90%) trat aus der GST aus. Die Betriebsleitung,
Betriebsparteileitung und die Betriebsgewerkschaftsleitung waren ratlos.
Es
zog sich ueber Wochen hin. Auf Betriebversammlungen erhielten wir von der
Belegschaft ein wohlwollendes Schmunzeln.
Als nun unsere GST-Ausweise der Kreisleitung zurueckgegeben werden
sollten,
kam eine Delegation der Volksarmee (Major?) und der Partei in den Betrieb
und wir wurden alle einzeln zum Betriebsdirektor in den Sitzungssaal
gerufen. Uns wurde gut zugeredet, man wollte sogar die fehlenden Beitraege
bezahlen und es wurden weitere Versprechungen gemacht. Alle traten in die
GST wieder ein, nur drei Starrkoepfige - darunter ich - nicht. Zwei meiner
Freunde erhielten Hausbesuch vom Ausbildungsleiter. Ich war wohl ein
hoffnungsloser Fall, denn zu uns kam niemand. Als Aufwiegler erhielt ich
dann Bewaehrung und kam in keinem VEB mehr unter, wegen gesellschaftlichen
Verhalten. Daraufhin verliess ich ueber Berlin im Sommer 1957 die DDR.
Vielleicht hilft dieser Bericht etwas weiter. Es hat nichts mit
genealogischen Datensammeln zu tun aber doch mit Deutscher Geschichte.
Herzliche Gruesse aus Upstate New York,
Guenter
Hallo G�nter, hallo Liste,
schlagartig ist alles wieder da, alles was man nicht vergessen ,
meist aber einfach nicht st�ndig dran denken will.
Meine Erlebnisse stammen zwar aus etlichen Jahren sp�ter, sind aber
�hnlich gelagert.
Viele Gr��e INGO