Hallo nach l�ngerer Abwesenheit,
noch immer bin ich nicht �ber einen bestimmten toten Punkt hinweggekommen,
obwohl die Kirchenb�cher vorhanden sind.
Da wird im Januar 1805 ein Vorfahr Johann Friedrich Conrad HABENICHT in dem
winzigen Ort Salzburg bei Lauenstein geboren. In der Geburtseintragung im
Kirchenbuch Lauenstein ist als Vater Conrad HABENICHT und als Mutter Marie
WARNEKE angegeben. So weit ist ja alles normal. Jetzt steht aber beim Vater
"Ehebrecher (Stupator) von der Salzburg" und bei der Mutter "Ehebrecherin
(Stupata) von der Salzburg", d.h. das Kind ist ausserhalb der Ehe geboren
worden. Es kann nur so sein, dass der Vater im �rtchen Salzburg mit einer
anderen Frau verheiratet war und die Mutter ledig war und in Salzburg
wohnte. Der Ort ist ja nur winzig und hat vielleicht ein Dutzend H�uschen,
die von Salzburger Exulanten gebaut wurden. Tats�chlich gibt es das
Bauernhaus der Habenicht noch heute (gegen�ber der dortigen Gastwirtschaft).
Es gab jedoch zu dieser Zeit nur diese eine Familie Habenicht auf der
Salzburg und der einzige, zeugungsf�hige Mann, der Ehemann und Besitzer, war
seit 1784 mit Marie Charlotte Braukmann verheiratet. Der hie� aber nicht
"Conrad" sondern "Johann Christoph". Jetzt geht es lustig weiter mit dem
Vornamenproblem. Die Marie Warneke gab es n�mlich auch nicht auf der
Salzburg. Es gab nur eine Ilse Sophie Warneke, die mit 38 Jahren 1811 auf
der Salzburg starb. Und jetzt wird es ganz schlimm, denn im Sterbeeintrag
der Witwe des Johann Christoph Habenicht, der Marie Charlotte Braukmann,
steht 1817 doch tats�chlich der Vorname "Ilse Sophie", also der der Warneke.
Das sieht doch so aus, als h�tte man im Jahre 1805 anstelle des richtigen
Vornamens der Warneke den der Ehefrau und 1817 anstelle des richtigen
Vornamens der Ehefrau den der Warneke eingetragen! Das Letztere ist ja
erwiesen, die Verwechslung 1805 bei der Geburt geht jedoch nur daraus
hervor, dass keine "Marie" Warneke auf der Salzburg bekannt war. Es w�re
theoretisch jedoch denkbar, dass eine Marie Warneke nur ganz kurzzeitig dort
wohnte, d.h. ich habe an dieser Stelle �berhaupt keine Sicherheit, zumal es
im benachbarten Coppenbr�gge tats�chlich eine Marie Warneke gab, die
freilich bei der Geburt 1805 bereits 44 Jahre alt gewesen w�re.
Weiterhin steht aber fest, dass das unehelich geborene Kind Johann Friedrich
Conrad HABENICHT den kleinen Bauerhof auf der Salzburg �bernommen hat.
Jetzt ein paar Fragen an diejenigen, denen so was �hnliches schon mal
begegnet ist.
1. Ich habe immer bei unehelichen Geburten gefunden, dass der Familienname
der Mutter im KB eingetragen wurde. Hier nicht! Wenn der Vater seinen
unehelichen Sohn anerkannt hat, wurde der dann tats�chlich nach dem
Familiennamen des Vaters benannt, obwohl der Vater mit einer anderen Frau
verheiratet war? Gab es schon so was wie eine Adoption um 1800 und wo wurde
das dann schriftlich festgehalten?
2. Der uneheliche Sohn erbte Haus und Hof. Freilich waren die ehelichen
m�nnlichen Nachkommen bereits gestorben. Muss aber so eine Vererbung nicht
auch irgendwo schriftlich abgelegt worden sein? Wenn, dann wohl nur in
Coppenbr�gge.
3. Hat jemand noch eine Idee, wie ich die offensichtlich verwechselten
Vornamen richtigstellen kann? Die Eintragungen des damaligen Pfarrers in
Lauenstein sind in einer ganz schlechten Handschrift und wie erlebt, nicht
fehlerfrei geschrieben, und zudem ausserordentlich knapp gehalten. Ausserdem
fehlt im Kirchenbuchamt Hannover im Sterbebuch das Jahr 1808, sodass ja just
in diesem Jahr eine Marie Warneke, so es sie gegeben hat, h�tte sterben
k�nnen!
Ich bitte wegen der langen Email um Entschuldigung, aber k�rzer ist mir die
Darstellung des Problems nicht gelungen.
Mit besten Gr��en
Bernd G�rtz