Unbekannter Ausdruck

Hallo liebe Mitforscher,

ich habe ein Zitat aus einem alten Sch�ffenbuch
gefunden, das ich leider nicht verstehe: "Der Knecht,
der geradebrachtet wart von dem Voite ..."
Kann sich jemand etwas unter "geradebrachtet"
vorstellen?

Viele Gr��e
Petra Foede

Es k�nnte von der Strafe herkommen:
Radebrechen, Glieder auf dem Rad brechen !!!
Bilder: im Internet suchen.

RADEBRECHEN
http://www.isinhofer.de/html/aussterbende_worter.html
Kam auf im 16. Jahrhundert, stammt vom mittelniederdeutschen bzw. vom
mittelniederl�ndischen "radebraken". Die �ltere Bedeutung von "radebrechen"
ist die Bezeichnung einer Hinrichtungsart, des R�derns.

"er radebrecht (nicht: radebricht), er radebrechte (nicht: radebrach),
er hat geradebrecht. Das Wort geht ins finstere Mittelalter zurück, als
Übeltäter für ihre Vergehen noch aufs Rad gebunden wurden (daher auch:
gerädert), wo man ihnen dann alle Knochen brach. In späteren
Jahrhunderten erlangte es die Bedeutung "quälen", und seit dem 17.
Jahrhundert bezeichnet "radebrechen" das Schinden einer Sprache"

http://lominet.de/archiv/lexikon/html/lexikon_q-r.html
Woher stammt "radebrechen"?
Aus der Zeit der mittelalterlichen Folter. Damals wurden zum Beispiel Diebe
auf ein Rad geflochten. Anschlie�end brach ihnen der Folterknecht die
Glieder. Das h�rte sich f�r die Umstehenden so grausam an, das "radebrechen"
sprichw�rtlich wurde. Wenn ein Mensch eine Sprache besonders schlecht
spricht, kann das so klingen, als wollte er seinem Zuh�rer mit seinen Worten
foltern.

Das klingt so, als ob der Knecht ein Jahr nicht pflu:gt oder saet,
weil sein Land brach liegt (3Felder-Wirtschaft?)

Hallo!

petra foede schrieb:

Hallo liebe Mitforscher,

ich habe ein Zitat aus einem alten Sch�ffenbuch
gefunden, das ich leider nicht verstehe: "Der Knecht,
der geradebrachtet wart von dem Voite ..."
Kann sich jemand etwas unter "geradebrachtet"
vorstellen?

Wie einige Mitschreiber schon bemerkten, geht es hier wohl um das Brechen der Knochen _bevor_ man einen Hinzurichtenden auf das Rad "flechtet". Im Einzelnen ging es darum, einen verurteilten T�ter zu t�ten (meist durch Erw�rgen, K�pfen, H�ngen...) und ihn dann mit zerst�rtem K�rper zur Schau zu stellen, quasi als Strafversch�rfung.

Mit der Folter (wie von jemand erw�hnt) hat das alles wohl nicht viel zu tun, da gab es andere, subtilere Methoden, bei dem der Delinquent f�r die eigentliche Hinrichtung (Leibstrafe, Halsstrafe) am Leben blieb.

Wie grausam der Mensch doch sein kann...

Zu all dem passt, dass hier der wohl reuige S�nder sein Restverm�gen (das nach Bezahlung des Henkers �brig blieb) einem guten Zweck gestiftet hat.

Beste Gr��e

J.