Unbekannte alte Berufsbezeichnungen

"Wolf-Dieter Sebastian" <wolfdieter.sebastian@web.de> schrieb:
  
Hallo Wolf-Dieter Sebastian,

folgende Erklärungen habe ich gefunden:

1.) Herling

Nach Gottschald:
HERLING: HERILUNC, nach den Harlungen der Dietrichsage.

"Hegelingen, Harlungen oder Heruler" ist ein Geschlecht aus der Dietrichsage, aus der auch Eckart (Eckhart) stammt.

Bei Google 2x Herling von frühneuhochdeutsch = "unreife Traube" = unreifer Mensch.

Im Buch von Siegmund A. Wolf "Jiddisches Wörterbuch":
herling m. unreife Traube (mhd. herling m.) - her'lin'g a; herlung b.

Als Berufsname kann HERLING nur von Heringer = Fischhändler abgeleitet sein. Davon auch der FN HERING. Wahrscheinlich wurde das "l" nur eingeschoben um den Fischgeruch zu entfernen.

2.) Pastoratslante

nichts gefunden, vielleicht soll es Pastoratsleute sein.

3.) Verlehnsmann

Aus der "GERHOLZ-KARTEI" Verein für Familienforschung e. V. Lübeck:

Verlehnsmann
Reimer, Geschichte des Aukrugs, Husum 1913 S. 83. Altenteiler. Mens.: Verlehnt = eigentlich "das Verliehene", "das Altenteil" "Verlehnsmann = Bauer, der auf dem Altenteil sitzt.)

4.) Colonist

Auch aus der Gerholz-Kartei:

Kolonist
Miller S. 106 usw.: "Gräber, Kolonist in Skompe, Amt Culmsee." Staß.-St.: Ansiedler. Im 18. Jh. wurden in Westdeutschland usw. Ansiedler für Ost- u. (nach 1772) für Westpreußen geworben, in Kolonien bzw. Etablissements angesiedelt. (Ausführl. bei Miller.).

Viele Grüße

Heinz (Muhsal)