Übersetzungshilfe - polnischer Text

Liebe Listenfreunde,

wer könnte mir diesen polnischen Text übersetzen und hätte evtl.
auch gleich eine Antwort dafür ? Vielen Dank !!

Winfried (Schön)

"Winfried Schön" <mailto:wima.schoen@onlinehome.de> schrieb:

Liebe Listenfreunde,

wer könnte mir diesen polnischen Text übersetzen und hätte evtl.
auch gleich eine Antwort dafür ? Vielen Dank !!

Winfried (Schön)

Lieber Jürgen (Czerner)

vielen Dank für Deine professionelle Übersetzung!
Freystadt war die Kreisstadt im Reg.Bezirk Liegnitz.
Wer hätte zu dieser Frage eine Antwort für mich bzw. die polnische
Bibliothekarin?

Grüße an alle von

Winfried (Schön)

Hallo Freunde.
Ich habe die Anfrage einer Polnischen Bibliothekarin nochmal neu formuliert.

Wer hat Informationen über den Verbleib der Glocke aus dem Feystadter
Schloss? > Freystadt (Kreisstadt)
Meine bis jetzt gefundenen Informationen über Glocken aus Schlesien
stehen auf meiner HP > ( http://wimawabu.de/5485.html )
"Heimatglocken", - "Tragödie der deutschen Kirchenglocken".

Winfried (Schön)

Hallo Winfried,

ich hatte mich mal äher mit den Glocken im Kreis Schweidnitz befasst.

Der unermüdliche Johannes Grünewald(†) hat sich in der Einführung zu
seinem Aufsatz "Zur Geschichte der Glocken im Kreis Goldberg" grundlegend
mit der Geschichte der Glocken in Schlesien beschäftigt. Zur Geschichte
der Glocken im Kreis Schweidnitz hat Dr. Leonard Radler(†) in seinem
Aufsatz "Beiträge zur Geschichte der Glocken im Kreis Schweidnitz" dieses
Thema speziell auf den Kreis Schweidnitz bezogen ausführlich behandelt.

Hintergund:

Hermann Göring gab mit der Verordnung vom 15. März 1940 "Zur Durchführung
des Vierjahresplanes über die Erfassung von Nichteisenmetallen" in
Verbindung mit den "Richtlinien für die geschichtliche und künstlerische
Bewertung der Glocken" den Auftrag die Kirchenglocken des gesamten
Reichsgebietes zu inventarisieren.

In der "Vorläufigen Richtlinie über die Erfassung der Bronzeglocken"
wurden diese in die 4 Klassen A, B, C, und D gruppiert, "wobei die meisten
Glocken in die Gruppe A zu gruppieren sind und sofort zur Einschmelzung
kämen!" Kreishandwerksmeister wurden mit der Durchführung des Gesetzes
über die Ablieferung der Kirchenglocken" im Bezirk beauftragt. Sie hatte
das letzte Wort zu sprechen, welche Glocken bleiben und welche abgeliefert
werden. Die B und C Glocken wurden im wesentlichen in das Glockenlager
Hamburg gebracht. Jede einzelne Glocke erhielt eine dreiteilige Kenn- und
Leitzahl. Jede Kirche durfte grundsätzlich nur eine einzige Glocke
behalten; das ganze übrige Geläut war abzuliefern. Gruppe A enthielt alle
Glocken, die nach dem Jahr 1800 gegossen waren. Diese waren sofort
abzunehmen, einzuliefern und zum Einschmelzen nach Hamburg zu schicken.
Kategorie B und C waren Glocken mit Altertumswert und Glocken von
künstlerischem Wert. Sie wurden zwar ebenfalls von den Türmen genommen,
aber nicht sofort zum Einschmelzen verfrachtet, sondern bis auf Abruf in
einem eigens dafür eingerichteten Glocken-Sammeldepot verwahrt. Die
Kategorie D war ausschließlich für Glocken von höchstem Alter und
unersetzlichem Kunstwert vorgesehen.

Rund 80.000 Glocken wurden so von der deutschen Rüstungsindustrie zu
Waffen und Munition verarbeitet. Es waren dies 47.000 Glocken aus dem
ehemaligen Reichsgebiet und 33.000 aus den besetzten Gebieten in Belgien,
Frankreich, Holland, Italien, Polen, der Tschechei und Ungarn. Die meisten
Glocken wurden aber erst 1942 eingezogen.

Die höherwertigen der Stufe A wurden sofort eingeschmolzen. Die Glocken
der minderwertigeren Stufe C konnten bis Kriegsende noch nicht alle
verwertet werden und somit überlebte eine nicht geringe Anzahl der 1942
beschlagnahmten Glocken. Diese wurden auf einem zentralen
Glockensammelplatz in Hamburg und Lünen bei Dortmund - damals zynisch
"Glockenfriedhof" genannt - wieder aufgefunden. Von den dort rund 14.000
erhalten gebliebenen deutschen Glocken stammten 1.200 (andere Quellen
sagen 1.300) aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten. Ähnlich der
Bewohner, welche nach Kriegsende 1945 aus ihrer ostdeutschen Heimat
vertrieben wurden, so waren auch diese Restglocken nun heimatlos geworden.
Sie wurden im Jahre 1951 dann den Diözesen und Landeskirchen überlassen.

Für die konkrete Glockensuche sollte man das "Jahrbuch für Schlesische
Kirchengeschichte" und das "Archiv für Schlesische Kirchengeschichte"
sichten, ob dort nicht kreisgebundene Artikel zu diesem Thema abgedruckt
sind.

Nach dem Deutschen Glockenarchiv habe ich lange gesucht, kein Witz. Es ist
heute Bestandteil des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg. Man
bekommt dort Auskunft und Kopien. Hatte mir sehr weiter geholfen.

Germanisches Nationalmuseum
Deutsches Glockenarchiv
PF 119580
90105 Nürnberg

Literatur:

GRÜNEWALD, Johannes "Zur Geschichte der Glocken im Kreis Goldberg" in
Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte, Teil 1 in Nr. 71(1991), Teil 2
in Nr. 73(1993), Teil 3 in Nr. 75(1995)

GRUNDMANN, Günther "Glocken läuteten über Schlesien" in SCHLESIEN Heft II
1961

RADLER, Leonard Dr. "Beiträge zur Geschichte der Glocken im Kreis
Schweidnitz" in Archiv für Schlesische Kirchengeschichte Nr. 39(1981)
Seiten 218-255

SAUERMANN, Ernst "Die deutschen Glocken und ihr Schicksal im Krieg"
hier auch weitere Literaturangaben zu Glocken (allgemein)
(Da muss ich aber erstmal schauen wo der Artikel erschienen war.)

Hoffe geholfen zu haben.

und tschuess...
                ...Volker

Guten Abend Volker,

für Deine Ausführungen danke ich Dir sehr herzlich.
Selber befasse ich mich nicht vordergründig mit Glocken, aber es ist
immer wieder
interessant, in welche speziellen "Kanäle" man so hineinrutscht.
Ich kann ja Deine Ausführen mal an die Polin weiterleiten??
Ich glaube es wird sehr schwer werden über *diese* spezielle Glocke
_jetzt_ noch etwas zu erfahren.

Viele Grüße aus BW von

Winfried (Schön)

Hallo Winfried, hallo Wolfgang,

Ich kann ja Deine Ausführen mal an die Polin weiterleiten??

Na klar.

Ich glaube es wird sehr schwer werden über *diese*
spezielle Glocke _jetzt_ noch etwas zu erfahren.

Eigentlich nicht. Das Glockenarchiv hat Listen welche Glocken abgenommen
wurden und sie haben zum Teil noch die Katalogisierung der Glocken. Also
je erfasste Glocke eine Karteikarte, oft mit Foto. Natürlich nicht für
alle Glocken. Sie wissen aber auch welche Glocken erhalten sind.

Über das Glockenarchiv sollte man, mit etwas Glück, erfahren können ob
genau diese Glocke überlebt hat.

Für den Kreis Schweidnitz habe ich diese Daten, soweit sie erhalten
geblieben sind. Wie es bei anderen Kreisen aussieht weiß ich nicht.

und tschuess...
                ...Volker