Hallo Wilhelm Thiele,
vor Jahren habe ich zu einer Familie Treue recherchiert, die seit dem
Dreißigjährigen Krieg das Lehnschulzenamt in Breganz, Kreis Storkow inne
hatte. Ein Sohn des Lehnschulzen - Christoph - war auch Soldat. Ein Brief
von ihm, den ich aber nicht entziffern konnte, stammt aus Berlin vom 28.
Jan. 1737, darin ging es um Erbstreitigkeiten. Quelle: Brandenburgisches
LHA, Pr. Br. Rep 7 Nr. 224, Amt Storkow, III. Einzelne Ortschaften [Film],
unter Breganz, Blatt 5.
Herr Treue (inzwischen verstorben) besaß eine Wappen-Abbildung, die von
einer Familie Treue aus dem Raum Bamberg stammte. Dort gab es im 18.
Jahrhundert einen Apotheker bzw. Arzt Christoph Jacob Treu, geb. 1695 in
Lauf, verstorben 1769. Er hinterließ 34.000 Bücher, die heute in der
Universität Erlangen sein sollen. Er hat das Wappen gestiftet. Eine
Verbindung zu dem Lehnschulzen in Streganz konnte nicht festgestellt werden.
Außerdem hielt sich in der Familie die Sage, dass der Vorfahr aus der
Prignitz eingewandert sei. Dazu fand ich:
So sind die Treues in der Prignitz dort bereits um 1597, denn im
Landreiterbericht von 1652 sind folgende Angaben zu finden:
28. Rühstedt: 1 Dienstjunge Peter Treue aus Abbendorf bürtig, 12 Jahr (bei
Michel Fettin);
30. Gnevsdorf: Hüfner Peter Trey, daselbst geb., 55 Jahr (also * um 1597), 1
Sohn 5 Jahr;
31. Abbendorf: Kossät Jochim Treue, Leutenant, hieselbst geboren, 50 Jahr, 1
Sohn 6 Jahr, 1 Knecht aus dem Sachsenland.
Quelle: Johannes Schultze, die Prignitz und ihre Bevölkerung nach dem
dreißigjährigen Kriege. Perleberg 1928.
Prignitz-Kataster 1686-1687:
S. 420: in Legde eine unbesetzte Hufe, vormals Claus Treyer;
S. 423: in Appendorf Friederich Treuer, 1 Hufe, 15 Scheffel Winteraussaat, 1
Wispel Sommeraussaat. Beide Orte gehören den von Saldern.
Das wären also drei Richtungen, in denen Sie forschen könnten. Viel Erfolg
wünscht
Gisela Langfeldt