Die vielen guten Antworten haben mich überrascht und sehr gefreut.
Vielen Dank
Das Buch von Bryan Sykes über " Eva und Adam" werde ich mir in unserer
Stadtbibliothek ausleihen, bin schon gespannt darauf.
Nahe Verwandtschaft oder gar Inzucht scheiden als Ursache aus: der Vater
war ein "Zugereister", auch den Rhesusfaktor halte ich nicht für
wahrscheinlich, denn der 2. und der 8 Sohn werden lebend geboren und auch
erwachsen, da die Geburten kurz aufeinander folgen, können dazwischen
eigentlich keine Abgänge oder Fehlgeburten gelegen haben. Diese 6
Totgeburten werden alle unter "Totgeborene Knaben" ins Taufbuch eingetragen,
ob sie allerdings wirklich nach 9 Monaten geboren wurden oder etwas früher,
steht nun leider nicht dabei, auch nicht, ob sie während oder vor der Geburt
gestorben sind, wahrscheinlich vorher, denn eine Nottaufe findet ja nicht
statt.
Kindbettfieber kann nicht die Ursache sein, dann wäre ja die Mutter
gestorben, diese Kinder haben häufig überlebt, außerden wurden sie als
Tagelöhnerkinder sicherlich nicht in einer Entbindungsanstalt, sondern zu
Hause unter Mithilfe einer Nachbarin oder Hebamme geboren
Die Mutter stirbt aber erst 1831 mit 52 Jahren an der " Brustkrankheit"
wahrscheinlich Tbc, also 13 Jahre nach der letzten Geburt.
Die Ursachen der Totgeburten müssen aber doch in ihr gelegen haben, denn der
Vater und Witwer heiratet noch im gleichen Jahr eine Witwe mit 3
Kleinkindern und bekommt mit ihr nochmal 6 Kinder, die alle erwachsen
werden, darunter auch ein Zwillingspärchen (Junge und Mädchen), meinen
Urgroßvater.
Grüße aus Osnabrück
Almut Völker
Hallo Frau Völker,
anbei noch ein interessanter Text, der die Lösung bringen könnte:
"Rhesus-Unverträglichkeit
Bei rund 85% der Menschen ist das Blut Rhesus-positiv (RH+): Es enthält den
sogenannten Rhesusfaktor, ein spezielles Protein, dass an der Oberfläche der
roten Blutkörperchen haftet. Bei etwa 15% aller Menschen ist dieser
Rhesusfaktor nicht vorhanden, sie sind Rhesus-negativ (RH-). Normalerweise
hat das fehlen dieses Proteins keine negativen Auswirkungen auf den
Organismus. Bei Blutübertragungen oder Schwangerschaften kann es allerdings
zu ernsthaften Problemen kommen. Bekommt eine Frau mit Rhesus-negativem Blut
ein Kind von einem Rhesus-positiven Mann, kann das Blut des Kindes
Rhesus-positiv oder Rhesus-negativ werden. Ist das Blut des Kindes
rhesus-positiv, bilden sich im Körper der Schwangeren Abwehrstoffe gegen das
Blut des Kindes. In einer erneuten Schwangerschaft gelangen diese
Abwehrstoffe über die Plazenta in den fötalen Blutkreislauf und können
vorausgesetzt, dass das zweite Kind ebenfalls Rhesus-positiv ist die roten
Blutkörperchen zerstören und das Kind schädigen bzw. absterben lassen.
Frühzeitig erkannt ist die Blutunverträglichkeit heutzutage kein ernsthaftes
Problem mehr. Die Rhesus-negative Mutter wird während der 28. bis 30.
Schwangerschaftswoche (aber auch nach einer Fehlgeburt und nach einem
Schwangerschaftsabbruch) mit einem speziellen Serum geimpft. Dieses
sogenannte Anti-D-Globulin besteht aus Antikörpern, die sich gegen den
RH-Faktor richten. Das Serum vernichtet alle fötalen RH+-Zellen im
Blutkreislauf der Mutter, bevor das mütterliche Immunsystem Abwehrstoffe
gegen RH+ bildet. Stimmt der Rhesusfaktor mit dem des Kindes überein, treten
keine Schwierigkeiten auf."
Gruß
Anke Reinholdt