Hallo Heinz,
da diese Fragen auch bei einigen Personen eine Rolle spielen, die Eingang
in meine Forschungsgebiete gefunden haben, gebe ich meine bisherigen
Erkenntnisse hierzu weiter. Allerdings sind diese nicht in vollem Umfang
wissenschaftlich abgesichert, sondern eher als richtungsweisend
anzusehen. Vielleicht fühlt sich ein anderer Listenteilnehmer, der sich
besser auskennt, zur Ergänzung oder Korrektur meiner Ausführungen
aufgefordert.
Warum sind bei dem Bräutigam nicht die Namen der Eltern und deren Wohnort
genannt?
In Klingenthal im Vogtland habe ich bei mehreren Personen dieses Problem
verbunden damit, dass auch noch das den Eintragungen vorausgehende KB
vernichtet ist, weil das Pfarrhaus niederbrannte. Chroniken berichten, in
diesem Pfarrhaus habe ein solches Durcheinander geherrscht, das in
verwahrlosten Betten ein rasch sich ausbreitendes Feuer entstehen
konnte und das Pfarrhaus wegen der unübersichtlichen Lage nicht zu retten
war. Auch an anderen Stellen wird auf eine unordentliche Amtsführung des
Pfarrers hingewiesen, der danach bald supendiert worden ist.
Ich führe die fehlenden Eintragungen der Eltern des Bräutigams auf
Nachlässigkeiten oder Unkenntnis bzgl. der kirchlichen Vorschriften
dieses Pfarrers zurück.
Denkbar wäre auch eine ungeklärte fremde (nicht unbedingt unbekannte)
Herkunft des Bräutigams, falls hier in Gommern im KB ein Einzelfall vorliegt.
Warum ohne Cermonien?
Ergänzungen in den KB-Einträgen wie ohne Zeremonien, in der Stille, als
Gefallene oder als Ausfällige waren Umschreibungen für folgendes [aus:
Zedlers Großem Vollständigen Universallexikon, Leipzig 1732]:
Rescript 1658. Wenn Braut und Bräutigam sich vor der Trauung mit einander
fleischlich einlassen, soll die Weibes=Person mit verdecktem Haupt und
ohne Spiel zur Kirche gehen, Kirchen.Ordn. Ehe-Sachen tit. von Str. der
Unzucht Ehe-Ordn. c.4. Rescript 1698,
selten vielleicht auch:
Bey einem stummen Menschen lässet man zu, daß die Trauung in geheim, und
ohne öffentlichen Kirchgang geschehe.
Ebd. Rescript 1658.
Seht ihr eine Chance bei solchen Gegebenheiten die Eltern zu finden?
Vielleicht.
Eine oft hilfreiche Möglichkeit ist die Auswertung der Patenschaften der
Kinder, in der Hoffnung, dass ein naher Verwandter (Bruder, Schwester des
Bräutigams) Pate war.
Gibt es Ortschroniken von Gommern und/oder Aken (Ziehe?).
Der Name TUVE ist selten. Er kommt auch in Dänemark vor.
Zu Gommern müsste es doch auch weltliche Unterlagen geben. Die von
Alemanns hatten ihr Zentrum in Magdeburg.
Dort gibt es die:
AG Genealogie Magdeburg
Thiemstr. 7
39104 Magdeburg
Viel Glück bei der Suche.