Totenkarten - Interessant

Ein herzlicher Gruß in die Listenrunde.

Das mit den *Totenkarten finde ich spannend, hier bei uns in Bayern ist es nach wie vor noch üblich und weit verbreitet, das man die sog. Sterbebildchen drucken lässt. Auch für junge Menschen, man legt sie meistens in das eigene Gebets- und Gesangsbuch um für den verstorbenen mitzubeten. Ausserdem werden sie dann auch in der Kirche der Gemeinde ausgelegt, da kann sich dann jeder eines nehmen, oder es sind vereinzelt Ringbücher ausgelegt, die kann man dann durchblättern. (Dies kenne ich aber eher aus der neueren Zeit)

*Totenkarten, da werde ich mich auch jeden Fall auch weiter informieren, das klingt sehr spannend, ich könnte mir hierbei sehr gut vorstellen, das man das einst ausgehändigt bekam wenn man einen Sterbefall meldete, viell. neben der Sterbeurkunde eine weitere Totenkarte von der Kirche wenn man eine christliche Beerdigung und Messe bestellte und diese Karte dann als kirchliches Dokument erhielt.

Man darf neugierig und gespannt bleiben, ich suche weiterhin die Namen KERN und JANSEN, verfolge über Jahre die Liste aber meine Namen scheinen in Ostpreussen nicht so gesucht zu sein.

Thea

Hallo Thea Jansen sowie weitere Interessierte ! MOIN !

Dieses sind meine Mutmaßungen zum Thema 'Totenkarten',
und wirklich nur Annahmen, weil ich zwar zur älteren Generation
(* Jahrgang 1937) zähle, jedoch kein Flüchtling, Vertriebener oder
Ausgewiesener bin. Folglich fehlt mir die Kenntnis und auch der
Durchblick.

Die Mehrzahl der Flüchtlinge, Ausgewiesenen und Vertriebenen
- 1946 etwa 12 Millionen, d.h. knapp ein Sechstel der Gesamt-
bevölkerung - verteilte sich auf die sowjetische, britische und
amerikanische Zone. Der größte Teil von ihnen lebte "auf dem
flachen Lande".

Allerorten ergriffen Betroffene, die auch in ihrem ursprünglichen
Herkunftsort verantwortliche Funktionen inne hatten, die Initiative
und trugen Familiennamen ihrer Verwandten, Nachbarn und
bisherigen "Mitmenschen aus der Heimat" zusammen, um diese
letztendlich auf landmannschaftlicher Ebene zu Wiedersehens-
treffen z.B. aus Gründen des Zusammenhalts einzuladen.

Zu dem Zweck wurden Karten angelegt. Beispielsweise in
Schleswig-Holstein Gelandete / Gestrandete / Hängengebliebene,
von denen möglicherweise Karten (z.B. in Lübeck) angelegt
wurden, auf denen mehr oder weniger Details aufgeschrieben
und festgehalten wurden. Starb jemand, so wurde das entprechend
vermerkt ... und im Verlauf der Nachkriegsjahre entstanden jene
'Totenkarten'.

So stelle ich mir das vor. Mutmaßungen, Annahmen, Spekulationen.
Aber man muß immer bedenken, daß jene, die noch die Zusammen-
hänge kannten, gar nicht mehr unter uns sind. Wen soll man da
noch fragen ?

Ich bin also ein Ahnungsloser, habe also "keine Ahnung", wäre
aber dankbar, wenn hier jemand mit Sachkenntnis nachhelfen
könnte und würde.

Es hofft, dankt und grüßt

Dieter Sommerfeld, Hamburg