Sehr geehrter Herr Thon, gerade noch rechtzeitig zu Weihnachten dürfen wir Ihren Wunsch nach der Wortherkunft des Nürnberger Stadtteils Thon erfüllen. Der ehemalige Vorort ist nach einem Flurnamen benannt, der auf das mittelhochdeutsche tan = Tannenwald, Nadelwald zurückgeht. Der nürnbergische Dialekt verdunkelt üblicherweise den langen Vokal a zu o (z.B. Mann wird zu Mooh), dies lässt sich hier an der Urkundenreihe belegen: 1352 ze dem Tan, 1383 in Tan, 1504 zum Thon, danach nur noch Thon.
Mit freundlichen Grüßen und ein friedvolles Fest Walter Gebhardt -------------------------------
Stadtarchiv Nürnberg/Bibliothek Marientorgraben 8 90402 Nürnberg
Zitat 2 Subject: TÖNNIS - ANTONIUS - THON
Aus dem "Stammbaum der Familie Thöne" von Dr. J. und Dr. W. Thöne, Ostern 1927, zitiere ich:
A. Allgemeines über das Geschlecht THÖNE
Norddeutsch, genauer niedersächsisch, ist unser Name, wie schon sein ältestes Vorkommen zeigt. THÖNE, früher auch THOENE, TÖNE, TÖHNE, DÖHNE, THONE, TONE, und in noch älterer Zeit THEUNE, TOYNE, THUINE, THUNE und ähnlich (und in der Mehrzahl entsprechend THÖNEN, THONEN, THUNEN usw) geschriebn, bedeutet nämlich so viel wie "Z a u n" , das im Niedersächsischen "Tun" oder "Tiun" heißt. Der Name bezeichnet also den Mann von dem Hofe mit dem Zaune (das E am Ende ist nur die Endung des 3. Falles). Zusammen mit "Tun" hängt das englische Wort "town" (tohn gesprochen) und das keltische Wort "dunon", das zB noch in dem lateinischen Namen Noviodunum vorkommt und Befestigung oder Stadt bedeutet. Die ältesten Städte waren nämlich mit Wall und Zaun umgeben. In diesem Sinne kommt der Name THÖNE schon im 9. Jahrhundert als Ortsbezeichnung vor, zB in "Thiunum" (östlich von Lingen a. d. Ems), in in "Tune" und "Thunum" 886 am Fuße des Ebersteines bei Holzminden a. d. Weser, in "Thune" i. d. Senne bei Paderborn und endlich 1164 in "Tuinen" bei Soest. Bei Lüchtringen a. d. Weser steht eine "Toneburg", um 1315 vom Kloster Corvey erbaut und jetzt dem Herzoge v. Ratibor gehörig.
Als Personenname erscheint THÖNE zuerst 1164 bei dem Ritter Wegolin von TUINEN (dem genannten Orte bei Soest) und 1253 bei dem Ratsherren Walthelm von THONE in Kassel. Deutlicher sieht man die Bedeutung "Zaun" an dem Namen Hermann von dem DTONE 1396 in Warburg und dem Namen Bartold by dem THUNE.
Nichts zu tun hat er dagegen mit Namen wie TÖNNES, THÖNNISSEN u. a., die von dem lateinischen Namen ANTONIUS kommen und erst viel später, nämlich in der sogen. Renaissancezeit, in Deutschland auftauchen.