Liebe Listenmitglieder,
meine Anfrage passt vielleicht zum Austausch �ber das Leben auf G�tern.
Mein Urgro�vater wird auf der Trauurkunde Guts- und
Wirtschaftsinspektor genannt, in den Geburtsregistern seiner Kinder
sp�ter aber Tagearbeiter. was bedeutet
diese Bezeichnung genau und was hat man da so verdient?
Viele Gr��e
Kai Kroker
Coswig
Guten Abend,
laut Genwiki ist dieser Begriff ein feineres Wort für Tagelöhner...
Keine Ahnung, was man da verdient hat, wird aber sicher nicht irre viel gewesen sein.
Beste Grüße
Susanne (Jeske)
Hallo Kai Kroker,
Tagearbeiter ist ein sehr weit gefasster Arbeitsbegriff. Auch heute noch gibt es Teilzeitarbeitsverträge, die meist aber nicht nur über Tage oder Wochen laufen. Bei seiner Eheschließung war er Guts- und Wirtschaftsinspektor. Bei der Geburt der Kinder war er vermutlich arbeitslos geworden (vieleicht in der Zeit der deutschen Wirtschaftskrise. Dazu Interessant wäre es zu wissen, wann Dein Urgroßvater gelebt hat und wo.). Aber, er brauchte etwas mehr Geld für die Familie und verdiente sich das durch (unterschiedliche) Arbeiten, für die gerade eben schnell jemand gesucht wurde. Das kann für einen Tag gewesen sein oder auch für mehrere Tage oder sogar Wochen. Eben in keiner Daueranstellung und nicht immer mit einer Beschäftigung, die er sich nach Seinen Wünschen aussuchen konnte. Beispiele sind kurzzeitige Erntearbeiten, Erdarbeiten, Hilfsarbeiten für die man keinen Beruf braucht. Ich würde aus der beruflichen Tätigkeit Deines Urgroßvaters aber schließen, dass er irgendwann z.B. auch als Schreiber in einer Kanzlei aushelfen konnte. - Die Bezahlung wurde meist nach Leistung gewährt. Auch eine Beschäftigung für weitere Tage hing meist von der erbrachten Leistung ab.
Grüße aus Baden,
Armin (Weigt).