Liebe Listenmitglieder,
da der "arme" Sütterlin immer wieder dafür herhalten muss, Synonym für die
so genannte "deutsche" oder "Kurrentschrift" verwendet zu werden, hierzu
einige Informationen:
"Sütterlinschrift, von dem Zeichenlehrer Ludwig Sütterlin (1865 bis 1917)
1911 unter Berücksichtigung künstler. Und prakt. Gesichtspunkte geschaffene
Schreibschrift für deutsche und lat. Alphabete; seit 1930 in allen deutschen
Schulen eingeführt."
So der Eintrag in dem "Das kluge Alphabet. Konversations-Lexikon in zehn
Bänden. Berlin 1935."
Sütterlin hat also sowohl eine Schreibschriftvariante für die "deutsche" als
auch eine für die "lateinische" Schrift entworfen.
Zu der deutschen Schrift gehörte als Druckschrift die Frakturschrift, zu der
lateinischen Schrift dementsprechend die Times oder Helvetica/Arial
(serifenbetonte bzw. serifenlose Buchstaben). Zu den Fraktur- oder
"gebrochenen" Schriften zählte aus die so genannte "Schwabacher Schrift".
Diese ebenso wie die deutsche Schreibschrift und die Sütterlinschrift wurden
1941 offiziell in Deutschland verboten, da man diese Schriften als jüdisch
bezeichnete.
Kurz gesagt, nahezu alle Schriftstücke, die vor 1911 geschrieben wurden,
wurden in der "deutschen Schrift" oder "Kurrentschrift" geschrieben.
Mit freundlichen Grüßen
Helmut (Bernert)
Mail: helmut.bernert@t-online.de