[Sudeten.bms-l] Rosa, Rohse aus Frankenstein

Liebe Mitleser, lieber Jürgen !

Es freut mich, daß ich in der Sudeten-Liste endlich einmal einen vielleicht
nicht ganz unsinnigen Beitrag leisten kann:

Die Kirchenbücher von Frankenstein in Schlesien sind von 1715 bis 1910/1920
vefilmt, ältere Bücher waren schon im Jahre 1902 leider nicht erhalten
geblieben.

Soeben habe ich im ältesten Taufbuch der Stadt Frankenstein in Schlesien ein
wenig gelättert:
Ein Züchnermeister Christoph ROSE, verheiratet mit Elisabeth, hat drei
Kinder taufen lassen:
Maria Elisabeth Roße * 2.1.1716 in Frankenstein,
Johann Heinrich Rose * 19.7.1718 in Frankenstein,
Johann Christoph Rose * 12.4.1721 in Frankenstein.

In Frankenstein war es üblich, dem eigentlichen Rufnamen Johann
voranzustellen.
Der Bürger und Züchnermeister Johann Christoph ROSE stirbt am 21.7.1726 in
Frankenstein, leider ohne Altersangabe, aber dafür mit 4 Kerzen.
Die vier Kerzen deuten auf eine durchschnittliche soziale Stellung hin,
Zechmeister oder Ratsmitglieder wurden mit 6 oder 8 Kerzen bestattet, das
"gewöhnliche Volk" mit zwei Kerzen.

Es gibt zeitgleich noch mehrere weitere Züchner mit dem auf den ersten Blick
verwechselungsfähigen Familiennamen Rößner/Rösner - sogar ein Paar Christoph
Rößner oo Elisabeth - aufgrund des Taufpaten- und Trauzeugenvergleiches
dürften diese Familien jedoch nichts mit ROSE zu tun haben.

Ob nun der 1721 in Frankenstein in Schlesien geborene Johann Christoph ROSE
mit dem Bräutigam von 1751 in Moletein in Mähren ident sein könnte, bedarf
freilich noch weiterer Abklärungen, offenbar scheint er aber nicht schon als
Kleinkind in Frankenstein verstorben zu sein. Mit dem weiteren Schicksal der
Züchnerfamilie ROSE in Frankenstein habe ich mich nicht befaßt.

Jedenfalls scheint mir mein Hinweis ja nicht von vorneherein ganz abwegig zu
sein, sodaß sich weitere Mühen beim Durcharbeiten der ziemlich umfangreichen
Kirchenbücher von Frankenstein eventuell lohnen könnten.

Der Familienname ROSE ist in der Frankensteiner Gegend eher selten, kommt
aber vereinzelt schon um 1700 an mehreren Orten vor, auch in der
benachbarten Grafschaft Glatz.

Herzliche Grüße
Christoph (Fitzek)