Hallo Frau Becker-Stötzel,
Man wurde nicht in Kolchosen "verschleppt", sondern gezwungen, dort zu
arbeiten, weil man sowieso aus seiner Wohnung, seinem Haus
herausgeworfen wurde - oder auf einem dieser Märsche im Land unterwegs
war. Die Wohnungen wurden von Polen bzw. Russen eingenommen. Und wer
nicht arbeitete, bekam auch kein Essen. Also musste man sowieso irgendwo
arbeiten, und die meiste Arbeit gab es auf den Kolchosen, wohin man dann
also eingesammelt und mitgenommen wurde.
Unterlagen dürften Sie wohl kaum in Moskau erwarten, denn wäre Ihre
Großmutter eine "Politische" gewesen, wäre sie nach Russland
_verschleppt_ worden, und dann hätte es wohl auch eine Akte über sie
gegeben.
Das Gut im Samland heißt übrigens Pomehnen.
Th. Salein