ich suche weitere Informationen und nach dem Verbleib bzw. der Herkunft des Wundarztes Friedrich Ernst Heinrich BÜSCH. Er war verheiratet (um oder vor 1857) mit Johanna Magdalena Dorothea TECHEL. Büsch war etwa von 1857-1864 Amtswundarzt auf der Insel Poel und verzog dann offenbar wieder aufs Festland.
Ich freue mich über jeden Hinweis.
Hat jemand (mal abgesehen von Regimentslisten) Quellenerfahrungen bei der Spurensuche nach Teilnehmern der Befreiungskriege 1813/15, insbesondere der Strelitzschen C-Husaren?
Mir liegt eine Liste mit c. 50 Familiennamen (darunter REINHOLD I, II, III; DILL I, II; KOCH I, II etc.) vor, die anscheinend Mitglieder der Neubrandenburger Mariengemeinde waren und 1815 durch Namensaufschrift auf einer Ehrenfahne [Kriegsverlust 1945] sekund�r �berliefert sind. --- Welche Chancen habe ich, noch dichter an deren Biographien heran zu kommen oder wenigstens sie zu individualisieren? Die meisten der Erw�hnten blieben undekoriert, nur etwa 1/10 davon sind als Kriegsopfer bekannt; die �brigen sind offenbar mehr oder weniger bejahrt verstorben.
Sind jemandem in sp�teren Kirchenbucheintr�gen Hinweise auf dergleichen "Helden" begegnet, die in ihrer Zeit h�chstverehrt waren? Haben Past. so etwas vermerkt?
Hallo Peter,
ich habe selbst einen Teilnehmer an den Befreiungskriegen unter meinen
Vorfahren. Er nahm aber in preußischen Diensten daran teil indem er um 1809
in das preußische Infanterie Regiment 9 eintrat. Zuvor war er aber in der
mecklenburgischen Armee. Friedrich Görtz war Unteroffizier und wurde sogar
mit dem EK I ausgezeichnet. Bis jetzt ist mir unklar, wie er vom
mecklenburgischen Inf. Regt. nach dem Gefecht von Damgarten zu den Preußen
kam. Er scheint nicht desertiert zu sein.
Jetzt zur Frage, wo man die Teilnehmer an den Befreiungskriegen dokumentiert
hat. In Preußen wurden die Ordensträger in den Amtsblättern veröffentlicht.
Ähnliches ist mir von Mecklenburg nicht bekannt. Jedoch haben die Heimatorte
in ihren Kirchen Tafeln mit den Namen der Krieger angebracht. So ist es auch
in meinem Fall. In der Kirche von Neukalen ist eine Tafel u. a. mit dem
Namen Friedrich Gertz, die nach einigen Jahren vom Boden geholt und
restauriert wurde und nun wieder am alten Platz hängt. Mein Tipp also, sich
nach solchen Tafeln in den Heimatorten erkundigen.
Beste Grüße
Bernd (Görtz)
Namenslisten meckl. Ordenstr�ger finden sich immer wieder in patriotischen Schriften �ber die Befreiungskriege 1813/15 und die Rolle der Mecklenburger dabei (BEHM, VITENSE u.v.a.m.) bzw. in der ordensgeschichtlichen Literatur (v.a. in der mit Landesbezug). Ob sie auch in regierungsamtlichen Publikationen vorkommen, wei� ich nicht (dergleichen zeitnahe Quellen f�r MST sind von hier aus kaum erreichbar). Allerdings wurden die meisten relevanten Orden, darunter v.a. das Eiserne Kreuz bzw. Anwartschaften darauf von ausl�ndischen M�chten (hier: Preu�en) verliehen, waren also f�r regierungsamtliche Schriften beider meckl. Teilstaaten eigentlich irrelevant. Die Sekund�rliteratur dazu ist in Detailangaben eher unzuverl�ssig (da wird so mancher, der mit den Schwerinschen im Feld war, recht gro�z�gig zum L�tzower J�ger gemacht).
Die von Dir angesprochenen Tafeln in den Kirchen sind in ihrer Detailfreudigkeit sehr unterschiedlich. In MST hat man fast den Eindruck, als wenn eine "von oben" verordnete Heldenehrung f�r gleichlautende Namenstafeln in etlichen Kirchen gesorgt hat, auf denen stets nur alle Gefallenen aus MST (oder aus der Herrschaft Stargard?) verzeichnet sind. Dergleichen Ehrentafeln in MSC sehen deutlich anders aus, nehmen in der Tat auf die jeweilige Gemeinde oder die betreffende Parochie bezug und enthalten mitunter sp�ter erg�nzte Sterbedaten und bisweilen sogar Reste originaler Ordensb�nder ihrer Tr�ger. Ich sah in MSC allerdings auch schon undifferenzierte Tafeln f�r den Gesamtzeitraum Ru�landfeldzug+Befreiungskriege.
Von den legend�ren strelitzschen C-Husaren (die nat�rlich auch ins preu�ische Heer eingegliedert waren) sind bisher knapp ein Drittel der Namen von Mannschaft und Offizierschor bekannt. Von einem gro�en Teil davon wei� man inzwischen kaum mehr als den Geschlechtsnamen. Ich bin schon sehr gespannt, wie und was man beim 200j�hr. Jubil�um in wenigen Jahren feiern wird. Vielleicht kann man ja K�RNER ausgraben, plastinieren und dann mit einem Sonderzug zur Schau stellen?!?
Ich habe eine Abschrift vom den Erinnerungen Mecklenburg Strelitzischen Husaren Regiments
Feldzug im Jahre 1813
vom freiwilligen Jäger-Corps
von Friedrich Richter auf Klein Dratow
Friedrich Richter war mein Ur-Ur-Ur Großvater
Auch habe ich eine Kopie vom 25jähringen Jubelfestes
des ehemaligen Mecklenburg- Strelitzischen Husaren Regiment.
Hallo Frau Hines,
gibt es in der Abschrift einen Hinweis auf ein Kriegstagebuch geschrieben von Johann Friedrich Saefkow, der Mitglied des freiwilligen J�gerkorps gewesen ist?
Oder gibt es Hinweise auf diesen Mann?
Ich bin auf der Suche nach diesem Kriegstagebuch, da dieser Saefkow einer meiner Ahnenfamilien angeh�rt.
Im Heimatbuch des Kreises Neustrelitz wird in einem Aufsatz �ber den Befreiungskampf von Napoleon von Paul Wolter aus diesem Tagebuch mehrfach zitiert.
der Erinnerungsbericht von Johann Friedrich SAEFKOW ist 1866 als Print erschienen u.d.T. "Erinnerungen an meine Erlebnisse in den Freiheitskr iegen der Jahre 1813-1814 im damaligen vaterl�ndischen Husaren-Regimente" (Neustrelitz : Hellwig, 1866). Ich fand davon bisher nur ein einziges Belegst�ck in der Pr�senzsammlung des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz (Signatur: 1358).
Hast Du irgendwelche biogr. Details f�r SAEFKOW und/oder sein Familienumfeld?
l�se meine Urkundensammlung auf und habe noch folgende Dokumente an
zubieten.
Fam. WEIGEL, FRANKE aus Hamburg 1876 - 1936, 8 Sterbeurkunden, 2
Geburtsurkunden
Fam. PAUL, HAAR aus Hamburg, 1875 - 1877, 1 Heiratsurkunde, 1 Geburtsurkunde
ADAM aus Heidelberg 1919, 1 Geburtsurkunde
KROLL RICHARDT aus Heidelberg 1944, Bescheinigung der Eheschlie�ung
KRAMER geb.DELIUS aus Brandenburg/Havel 1943, 1 Sterbeurkunde
SCHMIDT aus Burgau 1912, 1 Sterbeschein
FISCHER, ROHRER aus M�nchen, geb. in Reinach Schweiz 1911, 1 Sterbeurkunde
Eine weitere Urkunde aus 1832 (Geburtsschein) habe ich unter dem Link
Hallo Peter,
vielen herzlichen Dank f�r den Hinweis! Ich werde mich an das Karbe-Wagner Archiv wenden zur Einsicht.
"Hast Du irgendwelche biogr. Details f�r SAEFKOW und/oder sein Familienumfeld? "
Johann Friedrich Saefkow ist Teil einer Familie, deren Stammvater Christian Sevekow ist (geb. um 1660, Fischer in Biesenthal, gestorben 1716). Ich kenne etliche hundert Nachfahren dieses Stammvaters. Zu diesen geh�rt unter anderen auch Anton Saefkow, welcher als Widerstandsk�mpfer 1944 von den Nazis hingerichtet wurde. Noch heute sind verschiedene �ffentliche Pl�tze und Einrichtungen in Berlin nach ihm benannt.
Johann Friedrich Saefkow, geb. 7.8.1780 in F�rstensee bei Strelitz, erster Sohn von Johann Friedrich Saefkow (Pachtfischer in F�rstensee) und Maria Elisabeth Horn. Mir sind keine weiteren Details bekannt von ihm, ich wei� bisher nicht, wo er nach den Befreiungskriegen gelebt hat, ob er geheiratet hat und wo er gestorben ist.
Der Pachtfischer Friedrich Saefkow ist einer meiner Vorfahren.
die SAEFKOW-Details (nach meinem ersten Eindruck ein im S�den von MST weit verzweigtes Geschlecht von v.a. Fischern) k�nnten mich auch interessieren. Liegt das Mat. bei Dir in GEDCOM-kompatibler Form vor?
Der hier in Rede stehende C-Husar Johann Friedrich SAEFKOW war sp�ter (vor 1826) Ghzgl. Steuereinnehmer, (seit 1837) Ratsverwandter und B�rger (damit wohl auch Hausbesitzer) und (vielleicht) Maurermeister in Strelitz (Alt). Bei seiner Heirat (10.III.1826 Lapitz) mit Charlotte Sophie Dorothea NEUMANN (*1801), To. des Gutsbesitzers Johann Gottlieb N. auf Lapitz, war er 32 J. alt (= *1794). Es ist also NICHT der von Dir erw�hnte Fischersohn aus F�rstensee!
Saefkows Vater, Daniel Friedrich S. wird 1826 als Ghzgl. Pachtfischer in Feldberg genannt und ist bei Traueintr�gen weiterer Geschwister von S. noch mehrfach belegbar. Diese Angaben zu Saefkows Trauung fand ich beim Paralleleintrag im KirchenB der Heimatgemeinde des Br�utigams in Strelitz (Alt). Interessant ist auch, da� der (wenigstens in dieser Region) ber�hmte Apotheker und Dichter Johann Friedrich BAHRDT (1789-1847) als auch der Pastor in Teschendorf, Friedrich Heinrich JACOBI (1793-1865) Saefkows Schw�ger waren. Letzterer war bekanntlich auch bei den C-Husaren und hat dar�ber in der Ztschr. "Parole" (Berlin) Kriegserinnerungen publiziert, von denen ich aber noch kein Belegst�ck ausgraben konnte. Im "Heimatbuch" werden seine Erinnerungen allerdings als Quelle benann, sollten also vielleicht noch irgendwo auffindbar sein.
Lieber Peter,
danke f�r die Informationen, aber ich mu� ganz klar widersprechen! Du bringst verschiedene Saefkows/Sevekows durcheinander!
Der Steuereinnehmer ist:
Johann Friedrich Theodor Andreas Sevekow, erst Steuereinnehmer in Teschendorf, dann Senator und Ratsverwandter in Alt-Strelitz (geb. 1794). Der ist ein anderer Zweig der Familie. Die von dir genannten Verbindungen zu Bahrdt ("gro�herzoglicher Regierungs- Scribent") und Jacobi kenne ich ebenfalls.
�brigens sein zweiter Sohn, Carl August Friedrich Wilhelm, geb. 1828, war der Erbauer und Betreiber der ersten Gasanstalt in Neustrelitz! Da haben die Beziehungen des Vaters sicher gro�e Hilfe geleistet!
Der Vater von Johann Friedrich Theodor Andreas ist wie du richtig schreibst der Daniel Friedrich, geb. 1759, Pachtfischer der Feldberger Seen in Feldberg. Der Vater von Daniel war Carl Sevekow, geb. 1730, Fischermeister und Amtsfischer in Feldberg . . .
Die Familie Sevekow hat beginnend von 1732 an durchgehend bis 1900 die Pachtfischerei auf den Feldberger Seen betrieben und dort zeitweilig auch andere Fischer ausgebidet. Ich habe alle Pachtvertr�ge in Kopie vorliegen. Von dieser Familie sind dann viele S�hne auch Pachtfischer auf anderen Seen in Meklenburg geworden, wie z.B. in Neustrelitz und F�rstensee. Schon der Stammvater der Familie, Christian Sevekow, geb. ca. 1660, war Fischer.
Der Johann J�ger Friedrich Saefkow, geb. 1780, der das Kriegstagebuch schrieb, ist tats�chlich Sohn des Johann Friedrich Saefkow, geb. ca. 1745, Pachtfischer in F�rstensee von 1764 bis 1795. Dieser wiederum ist der Sohn des Martin Sevekow, geb. 1716, Fischer auf den Weitendorfer Auen (ich wei� nicht genau wo das sein soll) ....
Von diesem Pachtfischer Johann Friedrich Saefkow stammt am Ende auch der genannte Widerstandsk�mpfer Anton Saefow ab.
Ich will die weiteren Zusammenh�nge nicht weiter beleuchten, das w�re reichlich lang. Ich habe diese Familie intensiv recherchiert.