das ev. Kirchenarchiv Leipzig gab uns ein Rätsel auf. Es nannte einen Ort
"Driatozzynie", in welchem ein Vorfahre bei einem Schloß - oder Gutsherr
beschäftigt gewesen sein soll. Nun riet ich herum indem ich immer andere
Schreibweisen ins Internet schickte und kam schließlich auf "Driatoszyn".
Diesen Ort gab es zumindest 1910 tatsächlich. (Er ist zufällig bei einer
Person, die nichts mit uns zu tun hat, auf einer Lagerliste 1945 als
Geburtsort genannt, sonst wird dieser Ort niergendwo erwähnt.)
Hat jemand von Ihnen eine Ahnung, wo dieser -sicher winzige- Ort gelegen
hat ?
Womöglich in Posen od. war es nur ein Schloß- oder Gutsbezirk (?) Auf keiner
alten Karte ( 19.Jahrh.) fand ich ihn.
Es wäre für uns von Relevanz, weil in Leipzig -Mitte 19. Jahrhundert- diese
Vorfahren BORSCHER laut Archivaussage nicht weiter zurückzuverfolgen sind.
Wüßte ich, wo der Ort lag, könnte ich feststellen, welche Kirche zuständig
war; evtl. bekam der Vorfahre, der später wieder in Leipzig als Privatier
wohnte, dort Kinder, die irgendwann heirateten und dabei den Geburtsort der
Eltern angaben.
In Leipzig trug der "eilige" Pfarrer bei der Heirat noch nicht einmal ein,
wo die Eltern wohnten oder geboren worden waren.
Es würde mich sehr freuen, wenn uns jemand einen Hinweis auf diesen Ort
geben könnte.
dann sieht das doch so aus, als wenn der gemeinte Ort bei Tschenstochau (poln. Czestochowa) ist.
Könnte der Name des Ortes auch Dzialoszyn gewesen sein, denn dieser Ort befindet sich nördlich von Tchenstochau. Działoszyn – Wikipedia
Auch ich tippe auf Dzialoszyn (in der polnischen Schreibweise hat das l einen Querstrich, sieht also aus wie t, und die Endung nie ist eine Beugeform).
Das Schloss dort wurde im 19. Jhdt. von der adligen Familie Mecinski bewohnt, der Garten großzügig mit Weinberg angelegt.
Das im 20. Jhdt. ziemlich verfallene Anwesen wurde anscheinend vor in den letzten Jahren renoviert:
Hallo Charlotte,
ich tippe auf Radoszyn, das es allerdings gleich deifach gab bzw. gibt:
1. das Dorf Radoshin [pol. Radoszyn] in der Ukraine, ca. 20 km osö. von Kowel
2. die Brandenburgische Kleinstadt Rentschen [polnisch Radoszyn], etwa 10 km ssw. von Schwiebus (Neumark)
3. die Militärvorstadt Friedrichstadt der Festung Neiße [polnisch Nysa-Radoszyn] im oberschlesischen Regierungsbezirk
Oppeln (vor 1816 Regierungsbezirk Breslau).
Da es sich offenbar um einen älteren Text handelt, würde ich dem wolhynischen Radoshin (polnisch gromada Radoszyn, gmina Hołoby, powiat Kowel, województwo wołyńskie) den Vorzug geben. In der Lagerliste von 1945 könnte das zum Bau des "Ostwalls" gegründete "Tiborlager" [Cibórz] bei Rentschen gemeint sein.