Hallo Klaus, hallo Liste,
Beide Kirchen haben in Breslau Zentralarchive f�r ihre �lteren
Best�nde angelegt, und zwar die kath. um 1897 und die ev. um 1934. Die
kath. B�cher haben den Krieg in Breslau fast unbeschadet �berstanden,
die ev. - es waren etwa 900 B�cher - wurden von dt. Truppen bei einer
Sprengung vernichtet.
f�r die evangelischen Kirchenb�cher meinst Du sicherlich das Evang.
Centralarchiv der Kirchenprovinz Schlesien in Breslau. Das ALLE
evang. Kirchenb�cher vernichtet sind, stimmt nicht ganz. Im heutigen
Staatsarchiv dort liegen einige, die erhalten sind. Es gibt im
Staatsarchiv auch ein Findbuch, m�glicherweise das Originalbuch aus
dem Evang. Centralarchiv. Zu diesem Thema habe ich folgendes
zusammengetragen:
�ber das Evang. Centralarchiv der Kirchenprovinz Schlesien in Breslau
Anschrift: 1934 (-1937) Schweidnitzer Stadtgraben 29, 1941 Breslau
XVI, Parkstr. 1-3 (Telefon 41838), in einem Haus (Eigent�mer
Provinzial-Synodal-Verband Kirchenprovinz Schlesien, Schlossplatz 8)
mit der Evang. Centralbibliothek, der Evang. Kirchenbuchstelle, der
Evang. Kirchenmusikschule der Kirchenprovinz Schlesien und dem Johann-
Hess-Institut.
Am 14.2.1934 wurde das Evangelische Centralarchiv f�r die
Kirchenprovinz Schlesien als provinzialkirchliches Institut in
Breslau gegr�ndet. 1934 wies der Breslauer Bischof Dr. Schwarz die
evangelischen Pr�pste an, die vor 1800 abgeschlossenen Kirchenb�cher
dem Evangelischen Zentralarchiv zu �bergeben. So gab das Evangelische
Konsistorium der Kirchenprovinz Schlesien am 10.4.1934 einen Erla�
heraus, der eine zun�chst freiwillige Abgabe der Kirchenb�cher und
zwar derjenigen vor dem Jahre 1800, in begr�ndeten Ausnahmef�llen
auch nach dem Jahre 1800, den Gemeinden empfahl. Es haben damals 71
Gemeinden mit 543 Kirchenb�chern davon Gebrauch gemacht. Bestand am
1. Juni 1934: s. unten Am 25.7.1936 ging das Evangelische
Konsistorium der Kirchenprovinz Schlesien einen Schritt weiter, indem
es mit dem ausschlie�lichem Zweck der archivalischen Pflege, die
Ablieferung der Kirchenb�cher vor dem Jahre 1740 an das Evangelische
Centralarchiv den evang. Kirchengemeinden nahelegte. Im Archiv befand
sich bereits 1937 der gr��te Teil der evangelischen Kirchenb�cher
Schlesiens bis 1800. Seit 1935 wurde durch die Reichsstelle f�r
Sippenforschung in Breslau im Di�zesanarchiv und im Ev. Centralarchiv
begonnen, die �ltesten und alten Kirchenb�cher zu verfilmen. Diese
Filme sollen sich in der Gen. Zentralstelle in Leipzig befinden.
Gem�� Verf�gung des kommissarischen Vorstehers des Oberkirchenrats in
Berlin, Dr. Werner, vom Mai 1938 erhielt die Kirchenbuchstelle
autonome Rechte. 1944 wurden Best�nde nach Kamenz (Kr. Frankenstein),
Naumburg am Queis (Kr. Bunzlau) und nach Pilgramsdorf bei Goldberg
(Kr. L�ben) ausgelagert. Infolge der Kriegshandlungen wurde 1945 die
Mehrzahl der Kirchenb�cher vernichtet. Nach dem Krieg �bernahm das
Staatsarchiv Breslau Kirchenb�cher von 96 evangelischen Gemeinden
(von insgesamt 913 nach dem Stand von 1938).
Kamenz: Kamenz wird am 8./9. Mai 1945 besetzt. Die in das Schlo� von
Kamenz ausgelagerten Best�nde sind wahrscheinlich verloren, da 1945
gro�e Mengen von B�chern im Innenhof von den Russen verbrannt worden
waren. Allerdings sind noch im Januar 1946 M�bel, Gem�lde und
Keramiken mit vielen Lastwagen abtransportiert worden. Danach brannte
das Schlo� aus.
Naumburg am Queis: Am 12. 2. fliehen die Einwohner von Naumburg.
Naumburg wird am 18. Februar 1945 besetzt. In den Nachtstunden des 2.
M�rz werden am Markt zwei Reihen von H�usern von den Russen
angez�ndet.
Pilgramsdorf: (bisher keine Erkenntnisse)
Bestand des Evangelischen Centralarchivs:
am 1.Juni 1934
- Arnsdorf, Kr. Strehlen � 1996/97 vorhanden
- Bankau-Ludwigsdorf
- Brauchitschdorf, Kr. L�ben
- Braunau, Kr. L�ben
- Cosel Oberschlesien, �Reg. v. Satz�
- Dittersbach, Kr. Waldenburg
- Dittersbach-Herzogswaldau, Kr. L�ben
- Eisenberg, Kr. Strehlen
- Falkenberg Oberschlesien
- F�rsten-Ellguth, Kr. Oels
- Gersdorf, Kr. Bunzlau
- Gimmel, Kr. Oels oder Guhrau
- Goldberg, Kr. Goldberg � 1996/97 vorhanden
- Graase Oberschlesien, Kr. Falkenberg
- Gro�burg, Kr. Strehlen
- Grottkau, Kr. Grottkau
- Gr. Hartmannsdorf, Kr. Bunzlau und Mittlau, Kr. Bunzlau
- Harpersdorf, Kr. Goldberg � noch vorhanden
- Heinzenburg, Kr. L�ben
- Herzogswaldau, Kr. L�ben
- Hummel, Kr. L�ben
- J�gerndorf, Kr. Brieg mit Lossen u.a.
- J�gerndorf-Sch�nau, Kr. Brieg
- Kaltwasser
- Gro�-Krichen, Kr. L�ben
- Kunzendorf, Kr. Bolkenhain
- Lerchenborn, Kr. L�ben
- L�ben, Milit�rb�cher, Altstadt
- M�hlatsch�tz, Kr. Oels
- Namslau, Dt. Gemeinde, Poln. Gemeinde
- Neisse Oberschlesien
- Olbendorf, Kr. Strehlen
- Ottmachau, Kr. Grottkau
- Pilgramsdorf, Kr. Goldberg
- Pilgramsdorf, Kr. L�ben
- Postelwitz, Kr. Oels
- Probsthain, Kr. Kr. Goldberg und �aus der Fremde� � noch vorhanden
- Riegersdorf, Kr. Strehlen
- Gr. Rinnersdorf, Kr. L�ben
- R�chlitz/Katzbach, Kr. Goldberg
- Rohnstock, Kr. Bolkenhain
- R�ckenwaldau, Kr. Bunzlau
- Ruppersdorf, Kr. Strehlen
- Schreibendorf, Kr. Strehlen, Steinkirche
- Siegersdorf, Kr. Bunzlau
- Srebnitz
- Stronn, Kr. Oels
- Teifenfurt, Kr. Bunzlau
- Thomaswaldau, Kr. Bunzlau
- Tschirne, Kr. Bunzlau
Im M�rz 1937 wurde der Anfang zu der Zentralisierung der Breslauer
Kirchenb�cher gemacht. Zun�chst werden die Kirchenb�cher von St.
Elisabeth, St. Bernhardin, Elftausend Jungfrauen, St. Salvator und
K�nigin Luise Ged�chtnis von den betreffenden Gemeinden einer
besonderen Abteilung des Evang. Centralarchivs zugef�hrt.
Im Bestand des Staatsarchivs Wroclaw sind die Kirchenb�cher von St.
Elisabeth, St. Berhard, Elftausend Jungfrauen, St. Salvator u.a.
aufgef�hrt.
Mit freundlichem Gru�
Dirk Steindorf-Sabath