Suche nach Heinz HOFFMANN geb. 1936 vermutlich Tomaschow

Guten Abend in die Runde, wer kann hier helfen?

   Oben genanntes Kind kam waehrend des Krieges als Pflegekind ins
   Sudetenland.
   Nach dem Krieg (vermutlich Sommer 1945) gibt es ein tschechisches
   Dokument, dort steht:*26.1.1936 in Warschau.
   Zu diesem Zeitpunkt lebt Heinz noch bei seiner Pflegemutter.
   Bei der Vertreibung der Pflegefamilie im Sommer 1946 ist er nicht bei
   ihr.

   Nach einer tschech. polizeilichen Meldebestaetigung vom 27.3.1946
   befindet sich Heinrich HOFFMAN im Kinderheim des fuer den Wohnort
   zustaendigen Kreises.
   Auf diesem Schreiben ist weiter angegeben, dass er am 26.1.1936 in
   Tomaszow Maz. geboren und dorthin am 27.11.1946 abgereist sei, und zwar
   in die Rolandstr. 7.

   Beim ITS Arolsen findet sich ein amerik. Kindersuchdienst-Dokument mit
   Stempel vom 29.8.1947, in dem Heinrich HOFFMANN *26.1.1936 wieder mit
   dem tschech. Wohnort aufgefuehrt ist.

   Entweder wurde Heinz nach Tomaszow gebracht und wieder zurueck ins
   tschech. Kinderheim (aus welchen Gruenden auch immer) und dann ein Jahr
   spaeter unter amerik. Begleitung nach Deutschland (?)
   - oder aber der Stempel von 1947 wurde zu einem spaeteren Zeitpunkt auf
   der Suchdienst-Liste ueber unbegleitete Kinder in der Tschechei
   hinzugefuegt und Heinz verblieb in Tomaszow.

   Das Schicksal des Heinz beschaeftigt die Familie bis heute.
   Was ist aus ihm geworden?
   Anfragen sind u.a. an das Bundesarchiv Lichterfelde gestellt, jedoch
   noch ohne Rueckmeldung.

   Haben die "Tomaszow-Forscher" unter euch evtl. Zugang zu den Geburten
   1936?

   Mich hat auch die konkrete Adresse in Tomaszow beschaeftigt. Die
   Rolanda 7 ist heute die Hallera 7 - nach googleMaps ein brachliegendes
   Grundstueck, das wohl frueher bebaut war.
   Unter dieser Adresse (Rolandstr. 7) wohnte (mind. ab 1934) Stanislaw
   WLOSTOWSKI (*1895 +1942 Dachau!).

   Gruss!
   Beate

Guten Abend Beate.

Nach meiner Liste sind die Geburten als "Taufen 1935 - 1938" in der MOB in Herne, als "gesperrt" vermerkt, verfügbar.
Ich kann versuchen, bei meinem nächsten Besuch dort um Einsicht in diesen Band zu bitten, war aber gerade gestern dort und habe einen nächsten Termin noch nicht konkret geplant.
Nach meinem bisherigen Eindruck vermute ich bei der geschilderten Lage, dass ein Zugang zum gesperrten Buch möglich ist.

Gruß
Manfred

Guten Abend in die Runde!

   Im August fragte ich hier in der Liste nach dem Verbleib von Heinz
   HOFFMANN, der waehrend des Krieges als Pflegekind ins Sudetenland kam
   und 1946 in einem tschechischen Kinderheim von der Pflegemutter
   zurueckgelassen werden musste.

   Inzwischen hat sich sein Schicksal aufgeklaert:

   Heinrich/Heinz/Henryk HOFMANN wurde 1936 in Tomaszow Maz. geboren - als
   Kind einer polnischen Mutter und eines deutschstaemmigen Vaters - und
   kath. getauft,
   Als der Vater einen Antrag auf Aufnahme in die Volksliste stellte,
   lebten die Eltern schon getrennt.
   Der Vater sorgte offenbar dafuer, dass das Kind der Mutter genommen
   wurde, um es "deutsch" erziehen zu lassen. Heinz kam in diverse
   Kinderheime und schiesslich 1944 zur Pflegefamilie.
   Nach dem Krieg wurde das "polnische" Kind von der Pflegemutter
   getrennt, in einem tschechischen Kinderheim abgegeben und von dort
   Ende 1946 nach Tomaszow zur Mutter gebracht.
   Ueber den Verbleib des Vaters ist nichts bekannt.
   Heinz, nun Henryk, lebte in Tomaszow bis zu seinem Tod vor 10 Jahren;
   er war verheiratet und hatte zwei Kinder.
   Die Dame, die ihn suchte, hat inzwischen regen Kontakt mit seiner
   Tochter.

   Zur Aufklaerung beigetragen haben die Familienforscher in Tschechien,
   die u.a. das Kinderheim dort ausfindig machten. Dieses existiert noch
   und es fanden sich auch Unterlagen zum gesuchten Kind.
   Ueber Facebook (Alt Tomaszow) - Dank an Wlodek aus Lodz! - kam der
   Kontakt zur Tochter zustande, Stefan Balzer und Irmgard ergaenzten
   Familiendaten, und schliesslich meldete sich auch noch das ITS Arolsen
   mit dem Ergebnis einer ausfuehrlichen Recherche. Aus
   Datenschutzgruenden habe ich mich in meiner Beschreibung des Schcksals
   von Heinz H. auf das Wesentliche beschraenkt.

   Gruss!
   Beate

Liebe Beate,

wow! Da bekommt man ja Gänsehaut! Und man wünscht sich, dass das Ganze schon früher hätte geklärt werden können! Tolle Arbeit von euch allen!
Liebe Grüße
Uta

Danke für die Rückmeldung.
Ein seltenes Ereignis. Auch in dieser internationalen Zusammenarbeit.

Sehr interessant und gibt zu denken.
Günther

Użytkownik "Beate Jungnick via Mittelpolen-L" <mittelpolen-l@genealogy.net> napisał(a):

Hallo Beate,

danke für die Rückmeldung, seeehr interessant, und wie schön das sich Familien wieder gefunden haben!

Da sieht man mal was man Zusammen alles hinbekommt.

Viele Grüße
Anja