Suche nach dem Ort Szirgupönen

Hallo,

ich suche die bis 1945 g�ltige Bezeichnung des Dorfes Szirgup�nen, Kreis
Gumbinnen. In einem Ortsbuch von 1928 habe ich dieses Dorf noch unter der
genannten Schreibweise gefunden, sp�ter nicht mehr.

Ist jemanden bekannt, ob es f�r diesen Ort noch die Kirchenb�cher gibt oder
die Standesamtsunterlagen. Ich konnte bisher nur feststellen, da� die
Kirchenb�cher von 1800-1874 vorhanden sind, ben�tige aber die B�cher aus der
Zeit bis 1945.

Schon im voraus vielen Dank

und viele Gr��e von Alexander

Guten Tag,

Szirgupönen wurde 1938 in "Amtshagen" umbenannt.

Mit freundlichen Grüßen aus dem schönen Münsterland
Hans-Christoph Surkau

Sehr geehrter Herr Scholz (?),

zu Ihren Fragen kann ich leider nichts beitragen, wohl aber zur Historie von Szirgup�nen. In meinen Unterlagen konnte ich folgendes finden:

Die meisten Domainen�mter und Kammer�mter entstanden in den litauischen �mtern, in der Zeit als das Deputationskollegium der K�nigsberger Kammer in Gumbinnen arbeitete.
1724/36 Neben den �lteren Althof Insterburg Georgenburg, Saalau, Jurgaitschen und Kiauten entstanden in jener Zeit noch im Insterburger Kreise:
Brakup�nen, Szirgup�nen, Kattenau, Budreitschen, Dantzkemen, G�ritten, Bredauen, Forst-amt Nassauen, Waldaukarse, Stutamt Trakehnen, Matlischkemen, Maggunischken, K�nigs-herz, Wendera, Dinglauken, Buylin, Plicken, Stannakschen, Gaurischkemen, Jurgaitschen, Gedwallen. Das Amt Wandlaken entstand aus den adlig Wandlaikschen G�tern, im Erbamte.

1824, Durch Kabinetsorder vom 12.4.1823 wurde das Kirchspiel Szirgup�nen welches 1818 mit 2661 Seelen und 333 Feuerstellen zum Kreise Stallup�nen gewiesen war, demselben abgenommen und zum Kreise Gumbinnen gelegt. Diese �nderung kam jedoch erst mit 1.1.1824 zur Ausf�hrung.

Friedrich Wilhelm I. setzte durch Reskript vom 6. M�rz 1725 einen Erzpriester ein der den Namen Probst f�hren sollte und seinen Sitz in Stallup�nen hatte, der erste hie� Gabriel Engel, Pfarrer zu Zitten. Unter seiner Inspektion standen Bilderweitschen, Pillup�nen, Mehlkemen, Zittkemen, Goldap, Klesgowen, Szatienen und Podzohnen (Wilhelmsberg). Diese Inspektion ist sp�ter durch Gumbinnen, wo dann die Erzpriester ihren Sitz nahmen, Szirgup�nen, Gerwischkemen und Dubeningken erweitert.

In Gumbinnen waren 1798-1806 zwei Domainen Justiz�mter. In den ihnen zugewiesenen �mtern traten mannigfache Ver�nderungen ein. Zu ihnen geh�rten aber die �mter Brakup�nen, Gr�nweitschen, Kussen, Stannaitschen, Szirgup�nen, Bredauen, Nassauen, Tollmingkemen, Waldaukadel. Von 1801 an auch noch Budup�nen und Kattenau. Ab 1806 auch noch Stannaitschen. Justizamtm�nner waren 1798 bis 1801 Klemm und 1798 bis 1803 Neumann. 1803/06 Mejo und 1806 Jordan.

Die Pissa kommt aus dem Wystiter See, nach Melkemen und Danzkemen, Szirgup�nen, Gumbinnen. Oberhalb Norutschatschen nimmt sie die Rominte auf, die Rodup, auch die Dobub und Zirpup, die Narpe. An M�hlen treibt sie die bei Baibeln, Melkemen, Milluhnen, Pakalnischken, Zirgup�nen, Gumbinnen und Gerwiszkemen. In fr�heren Zeiten soll die Gumbinner M�hle oberhalb der Stadt nach Norutschatschen hin gestanden haben. Durch den Aufstau unterhalb der Stadt, wird ein Teil derselben durch R�ckstau �berschwemmt. Dagegen wurden 1771 die Schutzd�mme in der Stadt angelegt. Bei Zirgup�nen vereinigt sie sich mit der Angerapp.

Landkammerrat Wilken war 1723 kassiert; Eckard wurde 1740 zu Gumbinnen verhaftet usw. So war unter anderem der Geheime Rat von L�wersprung zu Szirgup�nen angeklagt (1727) k�nigliche Untertanen zu Diensten auf seinen Privatg�tern gebraucht und auch sonst gegen die k�niglichen Bestimmungen gefehlt zu haben. Der K�nig forderte hier�ber von der Kommission (die 1727 unter dem General von Blankensen zur Untersuchung aller Klagen aus Litauen eingesetzt war) Bericht. Dieser ergab die Schuld des L�wersprung und der K�nig verf�gte: L�wersprung soll geschlossen nach Berlin gebracht werden alle seine Habseligkeit soll in sequester genommen werden und soll eine administrative auf Szurgupehn und �brige seiner G�ter gesetzt werden.- �ber den schlie�lichen Verlauf geben die Akten keinen Nachweis. Im weiteren Verlauf der Untersuchungen ergibt sich die Schuld des Kammerrats von Schlubhuth in K�nigsberg, der Gelder die f�r die Kolonisten bestimmt waren hinter sich behalten hatte. Der K�nig hatte bei Leib- und Lebensstrafe verboten, in Litauen keinem Preu�en von Geburt ein Gut zur Administration anzuvertrauen. Das General Denatorium fragte nun an, ob das auch von dem Amte Szirgup�nen gelten sollte? Dort sei der von L�lh�fel, ein Deutscher, Hauptp�chter, habe aber den Amtmann Tarrach, einen Preu�en "bei der Rezeptur und Aufsicht auf der Wirtschaft der b�uerlichen Untertanen substituiert". Der K�nig beschiedet selbst: "L�lh�ffel ist gut, aber Tarrach tauget nit, ist ein Erz-Vogel, der die Schweizer und deutschen traktiert wie die Hunde, dass wo Tarrach nit verkommt f�r alle verlaufen m�ssen, Haus und Hof stehen lassen da� es nicht auszuhalten". Tarrach wurde darauf durch einen anderen Beamten in Szirgup�nen ersetzt.

Aus der Kabinets-Order an den Geheimen Rat von Blumental, Berlin 31.8.1735 ----da� der Generalp�chter zu Szirgup�nen, Augustin, die Untertanen ein wenig zu scharf angreifet, ist an dem, und habt Ihr also darauf zu sehen, damit solches nicht zu weit gehe. Der Litauische Beamte Dafali taugt nicht, und k�nnt Ihr solchen nur gelegentlich abschaffen, wenn keine Besserung von ihm zu hoffen. Das Amt Jurgaitschen betreffend, so lasse es dar�ber auf Eure Einsicht und Pflicht ankommen, da� wenn Ihr findet, da� solches im Ackerbau und der Viehzucht zu sehr angeschlagen, Ihr einen neuen Aufschlag davon nach seinem wahren Betrag machet, und solches zur Approbation einsendet. Meiner Meinung nach aber, finde Ich den Acker so wohlfeil als es nur m�glich ist angeschlagen, und ist das �bliche bei diesem Amte, da� von Anfang her noch kein rechter Bauer darauf gewesen, denn auch Maasmann kein sonderlicher Wirt und bei seinen Haushaltungen schon hier zu Lande nicht zu recht kommen k�nnen

Der letzte Sandes von Hoffmann wurde am 9.1.1794 zu Pieraginen geboren. Sein Vater Ritt-meister Johann Leopold Sandes von Hoffmann erkaufte 1796 Reussen bei Angerburg, ver-kaufte es aber noch in dem selben Jahre an den Oberamtmann Heinrich Gottlieb von Sanden aus Szirgup�nen.

Am 18. Januar 1884 verschied zu Wedern Louis von Neumann Besitzer von Wedern, Szirgup�nen und Kowalken, Mitglied des Herrenhauses. Mit ihm erlosch der Stamm des 1840 geadelten Amtsrat von Neumann zu Szirgup�nen, da er als einziger Sohn seines Vaters keinen Sohn hinterlie�. Er war mit einer Tochter des Medizinalrates Albers aus Gumbinnen verheiratet und erreichte ein Alter von einigen siebenzig Jahren. Er hinterlie� nur zwei T�chter, von denen eine an Major von Sch�nfeld verm�hlt war, der bald nach und in Folge des Krieges von 1871/72 starb.

Ich hoffe Ihnen damit etwas zur Bereicherung Ihrer Ahnenliste beigetragen zu haben.

Ihr

Amtshagen (Siegerl�nder "Hinkel")
Weitere Ortsbezeichnungen / Schreibweisen:
Szyrguuupen, Sziergup�hnen, Szirgupoenen, Szyrguppen, Szurkuppen,
Szirgup�hnen, Szirgupoehnen, Szirgup�nen, Schirgup�nen
Heutige russische Bezeichnung: Dalneje
Kreis: Gumbinnen
Kirchspiel: Gumbinnen
Regierungsbezirk: Gumbinnen
siehe:
www.ahnenforschung-hinkel.de/
http://www.ahnenforschung-hinkel.de/hinkel/ortsverzeichnis_ostpreussen.htm