Hallo Karl,
es wäre besser gewesen, Du hättest Dich vorher genau informiert.
Nachstehend die Hinweise zu den Kirchbuchduplikaten von Höxter im
Personenstandsarchiv in Detmold. Ich kann die Prozentzahl von Bernhard
Brümmer nicht bewerten, aber Deine Aussage, dass es in Höxter erst nach dem
2. Weltkrieg einen erheblichen Anteil von evangelischen Christen gab, diese
Aussage wäre noch detailliert zu überprüfen. Zumindest gab es im 19. Jhdt in
Höxter schon zwei evangelische Kirchen (St. Kilian und St. Petri), das zeugt
zumindest schon von einem nicht unerheblichen Umfang evangelischer Christen
in Höxter.
Die Bestände des Nordrhein-Westfälischen Personenstandsarchivs
Westfalen-Lippe bis 1874/75
Höxter (D)
Z (luth) Sankt Kilian GAHT 1808-1814
Z (luth) Sankt Petri GAHT 1808-1814
Z (kath) GAHT 1808-1813
luth GHT 1815-1874
kath GHT 1815-1874
Juden (Z) GAHT 1808-1812
(PfB) GHT 1815-1822
(LR) GHT 1815-1847
(LR, GB Beverungen) GHT 1828-1847
(LR, GB Brakel) GHT 1828-1847
(LR, GB Nieheim) GHT 1828-1847
GB GHT 1847-1874
M 1710-1809
M 1762-1936
Diese Übersicht kann übrigens im Internet von der Abteilung OWL des LAV NRW
heruntergeladen werden:
http://www.archive.nrw.de/lav/abteilungen/ostwestfalen_lippe/BilderKartenLog
osDateien/Dateien/Best__nde_Kurz__bersicht_PA_Westfalen-Lippe.pdf
Herzlichen Gruß aus Detmold
Hans-Dieter
Hibbeln
Hallo Hans-Dieter,
ich hatte ja - als geb�rtiger "Kreisangeh�riger" - nur Zweifel angemeldet, die sollten erlaubt sein.
Ich habe hier zuf�llig gerade die Ergebnissse der Volksz�hlung 1950 liegen - also schon MIT Vertriebenen. Landkreis H�xter (also: Stadt und Landgemeinden) = 96.230 EW, davon 73.635 Katholen, macht 76,5 Prozent. Von den 21.540 Evangelen stammten demnach immerhin 10.908 aus dem Osten, Berlin und der SBZ, also mehr als die H�lfte. Von einer Hochburg der Evangelen kann also, bezogen auf den Gesamtkreis NICHT die Rede sein - im Gegenteil.
Davon, dass der Anteil in der Stadt selbst h�her war/ist, lasse ich mich gern �berzeugen; uf den D�rfern allerdings waren Protestanten selbst in der 1960-ern noch "Exoten". Dass in einem urbanen Umfeld mehr "Durchmischung" stattfand/-findet, ist ja - Stichwort "Stadtluft macht frei" - im �brigen auch eine allgemeine Beobachtung.
Um R�ckfragen zu vermeiden: Die Volksz�hlung f�r 1950 ist nicht so ausf�hrlich publiziert worden wie vorherige in Weimarer und NS-Zeit. Von dem Band f�r NRW hatte ich mir gemeindebezogen aufgeschl�sselte Daten erhofft, diese stehen aber nur f�r Gro�st�dte drin.
Viele Gr��e
Karl
Hallo Karl
Höxter war für die übrigen Kreisbewohner(die Katholiken) einer evangelische Stadt.Und die Eingemeindungen der Dörfer des Corveyer Landes in die Stadt Höxter hat den Anteil der Evangelischen schrumpfen lassen.Mal abgesehen von der Randlage an der Weser waren die Kreisangehörigen doch eher nach Paderborn ausgerichtet.
Bernhard
Hallo Bernhard,
oder nach Detmold - je nach Lage des Ortes im Kreis ... Wobei bez�glich der Lipper wohl keine Diskussion �ber die Religion aufkommen d�rfte. - Zwischen Lippe und (Ost-)Westfalen verl�uft bis heute die dort so genannte "Wildschweingrenze" - die eine konfessionelle, aber auch eine der Mentalit�t ist.
Ich denke, Ruth hat Ihre Infos erhalten, damit k�nnen wir den Thread ja schlie�en.
Viele Gr��e, Karl
Hallo Karl,
was bedeutet die sogenannte Wildschweingrenze genau ? Ich bin selber in Ostwestfalen (genau gesagt im Moochenland) geboren, höre aber diesen Begriff erstmalig.
Grüsse aus Bayern
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Juergen,
Lippe ist reformiert, der Kreis Hoexter katholisch.
Gruss!
Uta (Haertling)
Hallo Hans-J�rgen,
ich wei�, Du hast mir ja schon mal zu B�kendorf geholfen ... Aber Beverungen ist ja schon fast Hessen und hat mit Lippe wenig am Hut.
Die W-Grenze d�rfte wohl auch was mit der Geografie zu tun haben. Lippe ist viel bergiger, damit auch waldreicher, damit dann auch wohl wildschweinreicher. Fr�her war Lippe ein Armenhaus (wiederum auch stark bedingt durch die Geografie), daher mag auch dies eine Rolle gespielt haben. Die mentalen Unterschiede haben sich ansonsten bis heute erhalten, bei zwei D�rfern, die nur wenige KM �ber die Grenze hinweg auseinander liegen, kann das v�llig unterschiedlich sein. Merkt man z.B. am Karneval: Im Kreis H�xter in vielen Orten ausgiebig gefeiert, f�hrt man �ber die Grenze, ist "tote Hose" und Rosenmontag ein normaler Arbeitstag. Die Lipper - zumindest einige - sind diesbzgl. etwas neidisch auf die katholische "Feierkultur" - ihre S�nden k�nnen die ja nachher beichten ... 
Viele Gr��e
Karl
Hallo Karl,
danke für die Info zu W-Grenze. So lernt "Mann" nie aus, aber ich kann fast
alles bestätigen, nur
die Stadt Beverungen selber liegt direkt an der Grenze zu Niedersachsen. Nur
die Weser liegt dazwischen.
An der Grenze zu Hessen liegen einige der eingemeindete Orte wie
z.B.Herstelle oder Würgassen. Stadt Beverungen selber nicht.
Deshalb liegt Beverungen im Dreiländereck.
Ob Beverungen selber früher einen eigenen Karnevalverein hatte, daran kann
ich mich nicht mehr so genau erinnern.
Den Karneval in Beverungen den in kenne, hat sich in Lauenförde
(Niedersachsen) gebildet. Der erste Umzug bestand aus drei Traktoren mit
etwas Fussvolk
die von Lauenförde über die Weserbrücke durch Beverungen gezogen sind. Mit
den Jahren ist er dann immer größer geworden
und entsprechend wurde gefeiert.
So genug abgeschweift, sonst meckert die Liste... 
Viele Grüsse und eine schöne Woche
Hans-Jürgen