In einer eMail vom 27.07.03 17:30:41 (MEZ) - Mitteleurop. Sommerzeit schreibt
Hannelore.Heiderich@t-online.de:
Kann mir jemand nähere Angaben zu den gesuchten Vorfahren oder zu den
Orten machen?
Hallo Hannelore,
willkommen in der NSL. :-))))
Übrigens, die drei von Dir genannten Orte liegen alle im ehemaligen Kreesi
Münsterberg.
Bei den Ortsbeschreibungen kann ich helfen, bei den Namen nicht, da ich kath.
Ahnen suche.
Heinzendorf:
Aus den Beiträgen zur Beschreibung Schlesien von F.A. Zimmermann Band 4 von
1785:
19. Heinzendorf solches besaß 1479 Hans von Reibniz auf Kaubiz; nach der Zeit
kam dieser Ort nebst Deutsch-Neudorf an die von Räder, da es denn 1571 Hans
von Räder auf Heinersdorf und Schönau an Christoph von Sebottendorf verkaufte.
Dessen Nachfolger Karl von Sebottendorf überließ es 1602 an Kaspar von Mezradt
und Klingelsdorf, 1630 besaß es Margarethe Zedlizin, geb. von Mezradtin. 1680
kaufte dasselbe der Freiherr von Zerotin zu Schön-Johnsdorf, wobey es auch
geblieben; und als diese Herrschaft verkauft werden mußte, gelante es mit an das
Gestift Heinrichau, welches noch Besitzer dessen ist. Es hat 1 herrschaftlich
Vorwerk, 14 Dreschgärtner, 6 Häusler, 1 Wassermühle, 1 Gemeinhaus und 134
Einwohner.
Aus Der Kreis Münsterberg - Eine Heimatkunde für Schule und Haus 1898:
Name des Ortes: Heinzendorf;
Lage: Westlich von Berzdorf an der Chaussee nach Heinrichau;
Einwohnerzahl von 1895: 185;
Kirche und Schule: kath. Kirche und Schule in Berzdorf - ev. Kirche und
Schule in Kloster Heinrichau;
Standesamt: Berzdorf;
Post: Berzdorf;
Bemerkungen: Der Name bedeutet "Heinrichsdorf".
Aus den Beiträgen zur Beschreibung Schlesien von F.A. Zimmermann Band 4 von
1785:
44. Raatz oder Radestau, in alten Briefen auch Jaworowiz genannt. Herzog
Balko konfirmirte schon 1336 dem Kloster Heinrichau die Obergerichte darüber. Doch
besaß auch noch 1480 Wenzel Bischofsheim Latowsky einen Zins von 10 Mark
allhier, den es an Heinrich von Seidliz zu Teppelwode von 100 Mark Böhm. Gr.
überließ. Nachmals ist dies Dorf immer beym Stifte Heinrichau geblieben, und
besteht aus 1 herrschaftlichen Vorwerk, 6 Dreschgärtnern, 1 Häusler 42 Einwohnern.
Aus Der Kreis Münsterberg - Eine Heimatkunde für Schule und Haus 1898:
Name des Ortes: Raatz;
Lage: Oestlich von Tepliwoda;
Einwohnerzahl von 1895: 101;
Kirche und Schule: kath. Kirche und Schule in Alt-Heinrichau, ev. Kirche und
Schule in Tepliwoda;
Standesamt: Tepliwoda;
Post: Tepliwoda;
Bemerkungen: Raatz = Ahorndorf.
Aus den Beiträgen zur Beschreibung Schlesien von F.A. Zimmermann Band 4 von
1785: Tepliwoda:Töppliwode, dieses große und schöne Dorf ist unstreitig sehr
alt, und hat seinen Namen aus der Slawisch- oder polnischen Sprache erhalten,
indem Tscheppliwoda so viel als warm Wasser bedeutet; daher eilige auf die
Vermuthung gefallen, als wären vor Zeiten warme Quellen oder Bäder gewesen. Da man
aber hiervon in alten Schriften keine Nachricht findet, auch heut zu Tage
weiter keine Spur mehr vorhanden ist, so kan solches mit Gewisheit nicht
behauptet werden.
Das Schoß alhier, so in alten Briefen, auch die gemauerte Veste genannt wird,
mag vor diesem wohl verwahrt gewesen sein. Man sieht noch jezt doppelte
Wälle und Graben von ziemlicher Höhe und Tiefe. Vom Schloß selbst aber stehet noch
ein kleiner Theil nebst einem geraumen Thurme, welcher in neueren Zeiten zur
herrschaftlichen Wohnung zubereitet worden ist. Bey den Hußiteneinfällen
diente es oft zu einem Raubneste; 1443 aber eroberte solches Herzog Wilhelm von
Troppau, Herr zu Münsterberg, mit Hülfe der Breslauer und Bischofs Konrads
Völkern, seit welcher Zeit es wohl größten Theils mag ruinirt worden seyn. Von der
Abendseite gegen Mitternacht sieht man einen Strich mit Waldung bewachsener
Berge, davon der höchste der Kassenberg genannt wird, auf dessen felsigten Höhe
man Rudera von sehr altem Mauerwerk findet; dem Ansehen nach in runder Gestalt;
wovon man muthmaßet, daß allhier vielleicht als in einem Hayn ein heidnischer
Tempel gestanden. Doch es ist auch nicht unwahrscheinlich, daß es nur ein
alter Wachtthurm oder Warte gewesen, in dem man sich auf dieser Spitze sehr weit
umsehen kan.
Was die Herrn und Besitzer dieses Dorfs anbelangt, so findet man 1322 einen
gewissen Sekeling von Teppelwude, und 1375 einen Konrad von Tepplewode.
Nachgehends hat solches nebst Sackerau einem Ulrich Gotsche gehört, und als dieser
ohne Erben verstorben, fiel es an Herzog Heinrich den ältern, der solches 1476
dem Kunz und Heinrich Seidliz, Gebrüder von Kauerdorf verkaufte, bey welcher
Familie es lange Zeit verblieben. 1502 versetzten Herzog Albrecht und Karl
dasselbe den Kunz und Hertwig Seidlizen aus dem Lehn ins Erbe. Nach der Zeit
verkauften Kasper, Heinrich und Karl, Gebrüder von Seidliz, solches an Wolf von
Rothkirch und Panthen auf Winzenberg, worüber 1583 die Konfirmation erfolgte.
Diese Familie besaß es bis 1683, da Hans Wolfram von Rothkirchs Tochter, Anna
Sophia, den Joachim Sigmund von Seidliz und Ludwigsdorf heurathete, wodurch diese
Güther abermal an die von Seidliz gelangten. Als der letztere 1714 gestorben
war, und ein Creditwesen erfolgte, kaufte solche Karl Anton von Schreivogel,
1557 George von Schweinchen und nach dessen Tode 1767 besitzt dessen Gemalin,
Caroline geb. von Schreivogel, das Guth.
Die Kirche allhier ist zumTheil ein sehr altes Gebäude, und man findet über
einem alten Pfeiler an der Ecke von außen gegen Morgen die Jahrzahl 1312 in
Stein gehauen, darunter aber das Wappen derer von Seidliz, wobey steht: Anno D.ni
M.C.C.C.C.C.XII. Hertwig Seydlicz, welcher vermuthlich ein großer Wohlthäter
dieser Kirche gewesen; sie ward 1653 ebenfalls denen Evangelischen abgenommen,
mußte ihnen aber 1708 restituiret werden. Außer dieser Kirche hat das Dorf 2
herrschaftliche Vorwerker, 1 Predigerhaus, 1 Schulhaus, 46 ganze Bauern, 46
Dreschgärtner, 37 Häusler, 1 Wassermühle, 1 Windmühle, 4 Gemeinhäuser und 897
Einwohner.
Aus Der Kreis Münsterberg - Eine Heimatkunde für Schule und Haus 1898:
Name des Ortes: Tepliwoda;
Lage: Im westlichen Teile des Kreises;
Einwohnerzahl von 1895: 1322;
Kirche und Schule: ev. Kirche und Schule - kath. Kirche und Schule in
Alt-Heinrichau;
Standesamt: Ja;
Post: Postamt III und Telegraphenamt;
Bemerkungen: Altes Herrenhaus mit Wallgraben und Bastionen. Größtes Dorf des
Kreises mit Arzt und Apotheke - Zu T. Gehört Kolonie Sacrau.
Hoffe ein wenig geholfen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen aus Kerpen
Rudolf Andermann
Suche: (katholisch) (Stand 05/03)
ANDERMANN vornehmlich in allen Orten des ehem. Kreis Münsterberg in
Schlesien, dann Kreis Frankenstein; insbesondere vor 1800 in Frömsdorf,
BERGER, Johanna = vor 1841 in Reindörfel, geb. evtl. in Frankenstein
FRANKE, Caspar = um 1789 in Reindörfel, kath.Kirche Münsterberg
HÜMER, Josef = um 1829 in Petershagen vorher Poln.Peterwitz,
kath.Kirche Froemsdorf
JAHN, Johanna = vor 1859 in Deutsch-Neudorf, kath. Kirche Berzdorf
NEUMANN, Anton = um 1805 in Neuhof, kath. Kirche Heinrichau
SCHLESINGER, Franz = vor 1821 Reindörfel, kath. Kirche Münsterberg oder
Schönwalde, Kreis Frankenstein
STRAUCH, Franz = um 1780 in Moschwitz, kath. Kirche Alt-Heinrichau
WEINERT, Anton = um 1856 in Deutsch-Neudorf, kath. Kirche Berzdorf
WELZ, Theresia = vor 1825 im Reumen, kath. Kirche Wiesenthal
alle Orte im früheren Kreis Münsterberg in Schlesien.