Submitter-Kennzeichen zur Dokumentation der Datenherkunft

Hallo Herr von Restorff,
der Autor, der die Ergebnisse "übernehmen" will, hat nun aber leider nicht die Information, wer in welcher Reihenfolge was an dem Ereignis geändert hat. Sollte neben CHAN auch SUBM für den Datensatz gepflegt sein (was schon selten ist), weiß er nur, wer überhaupt irgendwo am Datensatz zuletzt was geändert hat, und wann das war. Außerdem liegt ihm der Eintrag von A bezüglich des (ungefähren) Geburtsdatums schon gar nicht mehr vor, da B das mit dem exakten Geburtsdatum überschrieben hat. Alternativ könnte man natürlich zwei getrennte Geburtsereignisse anlegen, mit jedem Datenstand eins. Der Standard erlaubt da beliebig viele Geburtsereignisse pro Person (aber nicht jedes Programm hat das im Funktionsumfang...).
Hat also im Beispiel mit der Geburt und den zwei verschiedenen Bearbeitern des Kirchenbuches und der Zivilregister nun ein dritter Bearbeiter C anschließend den Sterbeeintrag aus einer Zeitung eingearbeitet, wäre die Information über A und B entweder verloren. Oder, wenn jeder Bearbeiter seine Spur per SUBM hinterlässt, wäre nur noch erkennbar, dass A, B und C an dem Datensatz gearbeitet haben und wann zuletzt daran gearbeitet wurde. Der GEDCOM-Standard erlaubt beliebig viele SUBM Einträge in jedem Personen- und Familiendatensatz, das wäre also machbar. Wer da aber was bearbeitet hat, ist so nicht nachvollziehbar. Und welche Programme im Ereignis nicht nur einen, sondern beliebig viele SUBM per Datensatz unterstützen, wäre wohl auch erst einmal zu prüfen.
Wenn man über die explizit im Standard definierten Strukturen dokumentieren will, wer da was bearbeitet hat, müsste wohl bei jeder Bearbeitung jede eingegebene / geänderte Stelle entweder mit einem Quellenhinweis oder einer Bemerkung in dem ohnehin erwünschten Quellenzitat oder mit einer Bemerkung versehen werden. Diese Art der Verfolgung würde schnell dazu führen, dass mehr "Rückverfolgungsdaten" als genealogische Daten in einer GEDCOM stehen.

Der Aufwand für eine so detailliert dokumentierte Urheberschaft der Daten ist also enorm - insbesondere bei der immer häufiger auftretenden Form der Teamarbeit, dass also nicht mehr ein Forscher für sich alleine eine komplette Genealogie erstellt (dann würde ja auch der SUBM im HEADer der GEDCOM-Datei reichen), sondern dass mehrere gemeinsam permanent an einem Datenbestand mitwirken. Darauf ist der GEDCOM-Standard nicht ausgerichtet. Online-Teamarbeit hatten die Macher des Standards nicht im Visier. Nur ein Beispiel für meine etwas provokative Aussage, dass dieser Standard hoffnungslos veraltet ist. Zu der stehe ich weiterhin, auch wenn derzeit nichts besseres zur Verfügung steht. Der Bedarf an grundlegenden Korrekturen / Ergänzungen am Standard ist sehr hoch!

Viele Grüße
Albert (Emmerich)