Strelitzer Familienakten

Liebe Listenteilnehmer,

la�t mich bitte nochmal meinen Standpunkt verdeutlichen.
Ich hatte meine mail schon abgesandt, als ich die Nachricht von Frau Zaage las.
  
Unbestritten ist, da� die Akten im Einzelfall wesentliche Hilfe bieten k�nnen
und �ber manche L�cke in den Kirchenb�chern hinweghelfen k�nnen. Au�erdem
verdeutlichen sie Teile des Umfeldes, in dem unsere Vorfahren lebten. Aber das
"Findbuch" unterst�tzt in keiner Weise die Arbeit der Genealogen, au�er den
Hinweis, da� es zu diesem Familiennamen irgendwelche Archivalien gibt.
Von einem Findbuch erwarte ich aber mehr. Sicher ist ein Findbuch keine Akte,
aber in einem "normalen" Findbuch erfahre ich als Benutzer, in wessen
Dienstdurchf�hrung (in welcher Beh�rde) die betreffende Akte entstanden ist,
erfahre also, was ich inhaltlich von der Akte erwarten kann, welche Laufzeit sie
umfa�t und kann einsch�tzen, ob die Akte f�r meine Belange relevant sein kann
oder nicht.
Wenn im "Findbuch" zu den Familienakten wenigstens stehen w�rde, wo die
betreffenden Familien wann lebten, k�nnte jeder, auf dessen Vorfahren diese
Angaben nicht zutreffen, sehen, da� er auf eine Durchsicht der Akte verzichten
kann. Im positiven Fall kann er davon ausgehen, da� eine Auswertung der Akte
n�tzlich sein kann.

La�t mich als Beispiel eine Akte aus dem Bestand "Nachla� Lisch" im
Landeshauptarchiv wahllos anf�hren:

450 [Signatur]
[Aktentitel]: Korrespondenz [von Georg Christian Friedrich Lisch] mit der
Gro�herzoglichen Regierung und Dr. med. H�rcher aus Sch�nberg �ber die Kur der
Tochter Caroline 1843

Das ist doch eine Aussage, mit der der Benutzer etwas anfangen kann.

Stellt euch vor, der Aktentitel w�rde lauten: Lisch
Und stellt Euch bitte weiter vor, da� nach der Ver�ffentlichung des Findbuches
sich alle Leute, die einen Lisch einen Vorfahren nennen, auf das
Landeshauptarchiv st�rzen und um Auswertung dieser Akte "Lisch" bitten. Die
meisten Anfrager w�rden bitter entt�uscht werden, weil sie wohl anhand des
Findbuches etwas anderes (mehr ?) erwartet hatten.
Es wird eine Erwartungshaltung aufgebaut, die die Akten inhaltlich kaum erf�llen
werden.
Die Frage nach den Kosten f�r die Auswertung verkneife ich mir an dieser Stelle.
Das ist Sache des Anfragers / Benutzers und des Landeshauptarchivs. Ich kann mir
aber vorstellen, da� mancher f�r ein Ergebnis zu bezahlen hat, da� in
entt�uschen wird.

Lieber Peter, Du glaubst doch nicht im Ernst, da� auch nur eine Planstelle
im Landeshauptarchiv geschaffen w�rde - selbst wenn t�glich 50 derartige
Anfragen eingingen.

Ich verstehe deshalb nicht, wie die Liste den Genealogen helfen soll. Sicher
k�nnen die Benutzer eine Akte gezielt vorbestellen. Ich bin aber sicher, da� der
bearbeitende Archivar dennoch zun�chst ans Findbuch geht, um die �bermittelten
Angaben zu pr�fen. Ich w�rde jedenfalls so verfahren.

Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, warum ich gegen eine Publizierung des
Findbuches bin. Das aber ist letztlich eine Entscheidung des Landeshauptarchiv.

Mit besten Gr��en

Karl-Heinz Steinbruch

P.S. Es wurde ein zweites Findbuch erw�hnt. In der Tat gibt es ein Pendant zum
Bestand Mecklenburg-Schweriner Familienakten. Dieser Bestand gilt aber komplett
als Kriegsverlust. Es wurden zwar nach dem Krieg mit neuen Informationen einige
wenige neue Akten angelegt, insgesamt bleibt dieser Schweriner Bestand aber bis
heute nicht einmal ein Torso.