Strassburg

Ich habe mehrere Fragen zu Strassburg, von dem ich davon ausgehe, dass es das in Westpreussen ist. Dort fand eine Eheschlie�ung statt, bei der der Mann aus dem Kreis Osterode und die Braut aus Th�ringen stammte.

1. Welche milit�rischen Einheiten waren dort 1913 stationiert?

2. Was ist ein Wigafeldwebel, wobei es (durch Wortvergleich) auch Migafeldwebel heissen kann?

3. Wurden solche Trauungen (neben dem Sta) in kirchlichen oder milit�rischen B�chern notiert?

4. Existieren diese Milit�rb�cher noch?

Danke f�r die Hilfe.

Einen sch�nen 4. Advent
Ellen

Zu Frage 2: Ich habe gerade zum Adressbuch von Gumbinnen 1895 die Seiten des
Militärs vor mir liegen, alles in Fraktur oder ähnlich gedruckt. Dort gab es
jede Menge Vice-Feldwebel. Könnte das Schriftbild das auch hergeben?
Gruß - Martin K.

Hallo Martin,
nach dem ersten Buchstaben ist eindeutig iga zu lesen. Für mich kommen nur als Anfangsbuchstabe M, W evt. noch L in Frage.

Findest du in diesem Adressbuch KOESLING (mit Schreibvarianten), HOFER, SCHÖNAU, NORGEL, LETTAU vor?

Danke für deine Hilfe.

Grüße
Ellen
-------- Original-Nachricht --------

Ellen!

Das Strasburg in Westpreussen schreibt sich mit zwei "S" eins vor dem "t" und EINS hinter dem "a"…..
Strasburg in Westpreussen war die größte Siedlung westlich des Ural mit 1910: 7591 Einwohnern <ohne Soldaten>
Wenn ich als Thüringerin mir eine Arbeit suchen müsste, wäre diese "Grossstadt" ganz sicher meine 7592.Wahl gewesen.

Bei Soldatens galt vor dem I.Weltkrieg eine heimatnahe Verwendung nur für Wehrpflichtige. Die Besseren konnten sich nach der Wehrpflicht auf vier besser auf acht Jahre ….
<die Zeit rechnete unter Einschluss der Wehrpflichtzeit> verpflichten <"kapitulieren">
DANN galt allerdings das Gesetz der Nachfrage und man befand sich plötzlich auf der Eisenbahn zum neuen Standort…..
Erst nach 8 jähriger Dienstzeit <s.o.> konnte man "Vize" <Felwebel oder Wachtmeister> werden und durfte dann 12 Jahr dienen.

Ich hab noch mal den Kaiser befragt…. er kannte auch keinen Dienstgrad mit "iga" wohl aber einen Sütterlin Buchstaben "z" mit Unterstrich, der dann wie ein "g" aussah.

In Strasburg lag 1913 das III.Bataillon des Kulmer Infanterie Regiment 141. Das Regiment <mit Kirchenbuch> waere in Graudenz.

Ernst

Hallo Ernst,
danke für deine hilfreichen Informationen. Ich werde gleich morgen ins Militärarchiv nach Freiburg fahren. Vielleicht habe sie da noch einige zusätzlichen Informationen.

Kannst du mir auch sagen, welche Funktion so ein Vizefeldwebel hatte? War das ein Adjudant eines Feldwebels?

Sorry, ich war glücklich, dass mein Vater heil und gesund aus der Kriegsgefangenschaft gekommen ist. Das Thema Krieg habe ich gerne in meinem Leben ausgeblendet.

Grüße aus dem Schwarzwald
Ellen

-------- Original-Nachricht --------

Es gab in einer Kompanie EINEN Feldwebel <das war der Spiess <Hauptfeldwebel, Kompaniefeldwebel vom Dienstgrad war er Oberfeldwebel> und viele Vizefeldwebel, die Funktioner, stellv. Zugführer und Gruppenführer waren. Nach dem ersten Weltkrieg wurde daraus der Feldwebel….

Ernst

Wieder etwas dazu gelernt. Danke Ernst.

Wünsche dir noch einen schönen Abend
Ellen
-------- Original-Nachricht --------

Liebe Frau Kösling,

das Garnisonkirchenbuch von Strasburg / WPr. ist im Geheimen Staatsarchiv in
Berlin Dahlem. Taufen 1887-1917, Trauungen, Todesfälle 1888 - 1919.
Vermutlich haben die Mormonen auch einen Film davon, das kann man unter
www.familysearch.org herausfinden.

Mit freundlichen Grüßen
Hans-Christoph Surkau

Lieber Herr Surkau,
recht herzlichen Dank für Ihren Hinweis.

Mit freundlichen Grüßen
Ellen Koesling
-------- Original-Nachricht --------

Vizefeldwebel (fr�her auch Vice-Feldwebel geschrieben) war ein Dienstgrad in der kaiserlichen Armee und zwar der niedrigste Dienstgrad in der Gruppe der Unteroffiziere mit Portepee. Die Vizefeldwebel unterteilten sich wieder karrierem��ig (als bef�higter Aufsteiger aus der Gruppe der Unteroffiziere ohne Portepee oder als einj�hrig-freiwilliger Offiziersanw�rter). Vizefeldwebel konnten auch zum Dienst als Zugf�hrer (gemeinhin die Aufgabe einfacher Offiziere) herangezogen werden.

Rolf-Peter