"Andrea Kindelberger" <andrea@kindelberger.de> schrieb:
Herr Heyden und alle anderen,
bin gerade beim Eintragen ihrer Hübner-Personen. Dabei fällt mir der
Name Heft um 1700 in Dübsow auf.
Ich kannte den Namen bisher nur aus der Schweiz!Sicher können Namen an verschiedenen Stellen entstehen, aber um 1700
sind viele Schweizer aus der Berner, Züricher und Baseler Gegend aus
religiösen Gründen (Täufer und Mennoniten) "geflüchtet".
Immer wieder gibt es Hinweise auch Richtung Pommern, weil evangelisch.
Hallo Andrea,
nach Bahlow ist HEFT, HEFT(L)ER, ein oberdeutscher und schlesischer Name: der Spangenmacher (mhd. heftel >Spange<). Nicze HEFTELER 1372 Breslau, Peter HEFFT 1449 Görlitz, Cl. HEFTELIN 1419 Elsaß.
Bei Linnartz "Unsere Familiennamen" Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt:
HEFTEL, obd. Vkf., Heftler = Hefter, zu Heftel, Haftnadel, Häkchen.
HEF(F)TER, Heftner = 1. Messergriffmacher, zu HEFT, Griff, 2. Haftel-, Häftel-macher.
Im DUDEN "Familiennamen" auch:
HEFTER: Herkunftsname zu dem Ortsnamen HEFT (Bayern).
Ähnliche Erklärungen gibt es auch in anderen Namenbüchern.
Bei Adolf Socin "Mittelhochdeutsches Namenbuch" nach oberrheinischen Quellen des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts (überwiegend Baseler Gegend), habe ich den Namen nicht gefunden.
Bei einzelnem Auftreten muß man die Möglichkeit einer anderen ("falschen") Schreibweise eines Namens berücksichtigen. Zum Beispiel kommt im Kreis Stolp der Name "HÖFT" häufig vor. Ö un E liegen bei Schreib- und Sprechweise nicht weit auseinander.
Viele Grüße
Heinz (Muhsal)