Stettiner Maler bis 1637 im Stettiner Bürgerbuch

Hallo Listenmitglieder,

in den "Monatsblätter. Herausgegeben von der Gesellschaft für Pommersche
Geschichte und Altertumskunde.", No. 3., März 1911, Seite 41-43,
wurden Daten aus dem Bürgerbuch über Stettiner Maler veröffentlicht.

Nachfolgend der komplette Text dieser Veröffentlichung:

"Stettiner Maler.
In den früher (Monatsbl. 1910, S. 87-90) veröffentlichten Mitteilungen über
pommersche Hofmaler ist bereits wiederholt bas Stettiner Bürgerbuch benutzt
worden. Es enthält die Namen der zu Bürgerrecht aufgenommenen Stettiner aus
den Jahren 1422 bis 1809. Unter diesen befindet sich eine nicht geringe Zahl
von solchen, die als Maler bezeichnet find. Gewiß waren die meisten von
ihnen keine Künstler, sondern Stuben- und Hausmaler, aber trotzdem mag es
nicht ohne einiges Interesse sein, diese Männer bis 1637 zusammenzustellen,
von denen doch, wie wir wissen, auch manche sich künstlerisch betätigt
haben. Es folgen hier chronologisch die Namen:

1431 Hans Dobbin, pictor.
1468 Czone Gronenberch, ein Molre.
         Hans Gronenberch, de Meler.
1489 Clawes Dametz, ein Maler.
1527 Berndt Rubaw, ein Maler.
         Hans Venediger, ein Maler.
1529 Meister Jürgen, Maler.
1532 Pawel Schultz, ein Maler.
1538 Hans Winter, ein Maler.
1541 Merten Schening, Maler (vgl. Monatsbl. 1910, S. 87).
1564 Heinrich Hesse, ein Maler.
1570 Christoffer Schreiber, von Melldorf im Ditmarschen, ein Maler
         (vgl. S. 90).
         ("Meister Christoph, der fürstliche Maler" wird im Dezember
         1575 in einer Urkunde als Zeuge erwähnt.
         Stett. Archiv P. I, Tit. 131, Nr. 11b.)
1571 Thomas Neeter, von Wittenherg, m. g. H. Maler (vgl. S. 88).
1576 David Redtel, aus Torgaw, ein Maler, die Zeit m. g. H. Hofmaler
        (vgl. S. 88).
1578 Antonius Steinkeller, filius civis, ein Maler.
1590 Heinrich Kodthe, von Zelle, ein Maler (vgl. S. 90).
1595 M. David Lange, von Dresen, Maler (vgl. S. 90).
1596 Matthias Neter, filius civis, Thomae Neter
         F. Hofmalers Sohn (vgl. S. 89).
         Michael Schulz, von Stettin, filius civis, ein Maler.
1602 Febr. 2. Johan Walfarth, ein Maler, von Antwerpen bürtig aus Brabant.
1604 Aug. 19. Pancratius Reinike, von Sorow, ein Maler
         (ist nach Friedeborns Verzeichnis am 8. November 1610 gestorben).
1605 Mz 20. Andreas Birchholtz, filius civis, ein Maler.
1607 Juli 19. Joachim Koepke, von Wollin, ein Maler.
1608 Juli 29. Martin Westfahl, filius civis, Maler.
         Aug. 9. Benedictus Dreyer, filius civis, Maler.
1609 Juni 15. Martinus Rettel, filius civis, Maler (vgl. S. 88).
1613 Sept. 10. Johannes Leonisius, F. Stettinischer
         Conterfeyer, von Hilligenhof in Holstein bürtig (vgl. S. 90).
1618 Dez. 31. Lorenz Jagow, von Stargard, Maler.
1619 Jan. 13. Balzer Lübbers, von Lübeck, Maler.
         (Er ist nach dem Begräbnisregister der Marienkirche am 1
         5. Mai 1621 begraben, "welcher ao. 1621 am 11. Mai in
         der Gollnoschen Kirche im Brande zu Tode gefallen".)
1619 Febr. 12. Christof Reichard, von Jüstro, Maler.
         Febr. 19. Felix Kothe, filius civis, ein Maler.
1623 Sept. 12. David Tamme, filius civis, Maler.
1626 Jan. 2. Joachim Schumacher, filius civis, ein Maler.
         Juni 23. Hans Heinrich Reist, von Zürich, Maler.
1629 Febr. 6. Jacob Hünicke, von Königsperg, ein Maler.

Die älteste erhaltene Rolle des Amtes der Maler ist am 9. April 1619 vom
Rate und am 27. Oktober vom Herzoge bestätigt. Die Zunft wird von 11
Meistern gebildet, einer ihrer Alterleute war damals Heinrich Kohte.
Die Forderungen, die in der Gilderolle inbezug auf Lehrzeit u. a. gestellt
werden, sind im Vergleich zu denen anderer Zünfte ziemlich hoch; man
verlangte z. B. eine Lehrzeit von 6 Jahren (vgl. Blümcke in den Balt.
Studien XXXIV, S. 138). Neben den Amtsmeistern gab es immer auch
"Freimaler", die, ohne der Zunft anzugehören, von den Herzogen eine
Konzession zur Arbeit erhalten hatten. Natürlich erhob sich hierüber
oft arger Streit.
Stett. Archiv, P. I, Tit. 133. N. 64). M.
W."

Die Ergänzungen in den Monatsblätter von 1910, Seite 87-90, liegen mir
nicht vor. Ich habe auch keine weiterem Informationen über das Stettiner
Bürgerbuch aus den Jahren 1422 bis 1809.

MfG
Andreas