Steppuhn

Klaus Stuhrmann schrieb:

Guten Tag Frau Berkemeyer,

Als Mitleser verfolge ich aufmerksam alle Hinweise zu dem Namen "Steppuhn". Mein Alturgrossvater ist Gottlieb Steppuhn ( VII Generation ) geb. circa 1800

vermutlich in Liebstadt Kr. Mohrungen. Den Film Trauungen in Schlitt habe ich gerade bestellt und werde mich bei Ihnen melden sofern sich neue

Hinweise ergeben.

MfG

Klaus Stuhrmann

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Guten Morgen Herr Stuhrmann,
wenn Sie auf dem Film etwas finden w�rden, das w�re gro�artig.
Meine Oma ist 1900 geboren. Da man damals ja erst mit 21 Jahren vollj�hrig war, kann die Trauung mit Hubertus Steppuhn fr�hestens im Jahr 1921 stattgefunden haben.
Ich werde gespannt auf Ihre Nachricht warten.
Liebe Gr��e
Regina Berkemeyer

Guten Tag,

Der Name Steppuhn kommt bereits im Jahre 1852 in Elbing vor. Vielleicht
hat jemand zu diesen Steppuhns Verbindungen.

Beste Grüße

Günter Mauter

Guten Morgen liebe Listenteilnehmer,

zu obigem FN habe ich in meinen Unterlagen folgendes gefunden:

1. Im Jahre 1999 bekam ich von der Uni Leipzig nachstehende Deutung:

Der Name Steppuhn ist eine litauische Ableitungsform vom Rufnamen Stephan.

Die litauische Endung -u(h)n kennzeich�net die Abstammung und Zugeh�rigkeit zum Vater.
Dabei ist dieses Suffix eher selten. H�ufiger wird die Endung -eitis bei patronymischen
Kurzformen im Litauischen verwandt.
Im Deutschen wird dies durch die genitivisch erstarrte Endung -s erkennbar gemacht,
z.B. Peters oder Petersen (= 'Sohn des Peter').<<

2. In einem Aufsatz [1] schreibt Superintendent DOSKOCIL ( Ev. Kirche in Labiau )

"Unser besonderes Interesse wendet sich den altpreu�ischen Familiennamen zu.

Die Pruzzen oder Preu�en waren keine Slaven, sondern Westbalten.
Ihre Sprache hat um 1600 aufgeh�rt. Aber ihre Namen sind noch erhalten und verbreitet.

Eine Gruppe hie� Geduhn, Banduhn, Rappuhn, Anksuhn, Maruhn, Thorn oder Potritt,
Tolkmit ( der Dolmetscher ) usw."<<

Hallo,
Der Name Steppuhn u.ä. leitet sich kaum von Stephan ab. Prußisch "steipata" ist eine quellige, sumpfige Gegend. Die Endungen -un, -uhn sind prußisch. Also ursprügliche Schreibweise Steyp-un/ Steipun.

Georg Gerullis:
- Steypata, Stoypota (1331), Sumpf im Samland.
- Steypes/ Steypts (1305), Ort im Samland.

Übringens ist die Schreibweise Pruzzen mit zz falsch. Wenn man sich 33 tiefer gestellt denkt (wie das Sütterlin-z), dann war das die mitelalterliche Schreibweise für ß/ ss/ sz:
- Pru33en (Prussen), e33en (essen), Wa33er (Wasser). Heute schreibt auch niemand ezzen oder Wazzer.

Die baltischen Sprachen sind weich. Das z wird wie unser stimmhaftes s in summen/ sausen gesprochen. Das s wie unser scharfes ß oder ss wie in fassen.

Die Prußen waren in der Tat keine Slaven sondern wie die Kuren Westbalten.

Beate

"Horst Warthun" <horst.warthun@gmx.net> schrieb:

Genau Beate,

das "mittelalterliche" sogenannte geschw�nzte z wurde - alleine f�r sich
stehend oder verdoppelt (die Verdoppelung folgte bestimmten Schreibregeln,
die hier nicht diskutiert werden m�ssen) - wie unser stimmloses s (also im
heutigen Deutsch das Schluss-s, ss oder �) gesprochen. Ein "normales" z
klang ts und ein s war stimmhaft (im Hochdeutschen sind heute alle
anlautenden s stimmhaft, im Englischen �brigens immer stimmlos). Was uns
allerdings heute an deutschen Texten �lterer Sprachstufen pr�sentiert wird,
ist nicht immer eine getreue Wiedergabe des Originals, sondern meist in dem
beschriebenen Sinne bearbeitet. In den Originalhandschriften gehen
geschw�nztes z und normales z oftmals munter durcheinander. Man darf sich
also nicht wundern, wenn man in Dokumenten "Abweichungen" von der "Regel"
findet.

Rolf-Peter

Hallo Rolf-Peter,
danke erstmal für das Wort "geschwänztes z". Das kannte ich noch nicht.
Ich fand die Fussnoten bei der Lektüre der Bücher von Mortensen immer spannend, weil da die Schreibweisen bunt durcheinander gingen. Manchmal bekam ich nur dann Sinn hinein, wenn ich es mir selbst laut vorlas.
Beate

"Perrey" <pcperrey@t-online.de> schrieb: