Hallo zusammen,
nachdem ich darauf hingewiesen wurde, dass ich in dieser Liste besser aufgehoben bin, schreibe ich nun hier.
Anmerkung: alles evangelisch.
Bei meinen Forschungen zu den Vorfahren meines Vaters bin ich wieder in Biberach an der Riß gelandet, dazu mehr in einer anderen Email nächste Woche.
Aktuell stehe ich aber vor einem Problem.
Am 30. August 1700 heiratet der Posamentierer Reinhold KNÖPPEL die Anna Barbara SCHEFFELT/ SCHEFFALT;/SCHÖFFELT
Der Vater der Braut ist angegeben mit Georg SCHEFFELT, des Raths u. Stadtaischer in Biberach
Im Stadtarchiv Biberach gibt es einen Brief aus dem Hospitalarchiv von 1699, darin wird ein Stadtaischer Joh. Georg SCHÖFFELT erwähnt.
Mein Problem ist, dass ich zwar einen Geburtseintrag zu einer Anna Barbara SCHEFFELT 1672 gefunden habe, dort ist der Vater Johann Georg SCHEFFELT als Weber angegeben und die Mutter ist Apollonia MENZLER
Weitere Anna Barbara SCHEFFELT, die passen könnten finde ich nicht finden, oder ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Anna Barbara muss um 1770/1780 geboren worden sein, da sie 1713 noch ein Kind gebar.
Ist es möglich, dass ein Weber zu einem Stadtaischer wird?
Da es in Biberach nur so von Johann/Georg SCHEFFELTS wimmelt, wäre es schon wichtig den richtigen zu finden
Viele Grüße
Uwe (HAASE)
Hallo Uwe
nachdem ich das "evangelisch" erst jetzt gelesen habe, habe ich selbst mal nachgesehen.
Am 28.10.1687 wird dem Paar Scheffelt/Menzler eine Tochter Anna Maria geboren, im Taufeintrag lese ich Stattayscher.
Also in 15 Jahren vom Weber zum Stadtaischer.
Vielleicht gibt es noch weitere Geburtseinträge aus denen man den Zeitpunkt des Aufstieges entnehmen kann ?
Gruesse
Manuela (Bassler)
Vielen Dank Manuela,
jetzt kann ich die richtige Linie weiter erforschen.
Ich schaue mir auf jeden Fall die anderen Geburten noch an.
Da ich noch viele andere direkte Vorfahren in Biberach erforschen muss, hatte ich die Scheffalt meiner väterlichen Linie erstmal zurückgestellt.
Zu den Biberacher Scheffalts aus meiner mütterlichen Linie kommt die Tage nochmal eine Frage.
viele Grüße
Uwe (Haase)
Hallo Uwe,
halte die Augen auch auf die Schreibweisen Scheffolt, Scheffold, auch mit einem f, sowie Schevolt und Schevold auf. Das sind weitere Schreibweisen, die mir zumindest in der Umgebung von Biberach aufgefallen sind.
Der Vater deines Reinhold Knöpel (Knepel, Knöpell) war wohl Friedrich Knepel, Gerichtsverwanter in der churfüsrstlichen residenz-, see-, und handelsstatt Königsberg in Preüssen, so jedenfalls die Quellenedition des Biberacher Bürgerbuchs 1601 bis 1700, heraus gegeben von Kurt Diemer, ISBN 978-3-86142-452-9, Seite 753. In der selben Schrift wird in einem Anhang auf Seite 823 eine Apollonia Mentzler genannt, die am 22. November 1666 einen Hanns Georg Scheffold evangelisch heiratet. Sie stammt nicht aus Biberach, sondern aus Urlau bei Leutkirch. Ob sie katholisch oder evangelisch geboren wurde, geht aus dieser Literaturstelle nicht hervor.
Viel Erfolg und beste Grüße
Micha
Hallo Michael,
danke für deine Erläuterungen.
Zur Namensvarianten Scheffold kommt wohl auch noch Schönfeld, die sich um 1600 herum von Scheffold in Schönfeld umbenannt haben sollen.
Das die Familie Knepel (Knöppel) aus Königsberg stammt, entnahm ich der Heirsturkunde von Reinhard Knöppel mit Anna Barbara Scheffelt. Nun habe ich noch eine Bestätigung von dir bekommen.
Lohnt sich das Bürgerbuch von Biberach? Mittlerweile habe ich nahezu 20 direkte Vorfahrenfamilien in Biberach . Da dürfte wohl so einiges drinnen stehen.
Wie vorhin schon mal privat geschrieben, hat meine Familie seit über 200 Jahren nichts mehr mit Biberach "zu tun", trotzdem treffen sich dort die Vorfahren meiner Mutter (geb. in Polen) mit der meines Vaters (geb. in Hamburg)
Die mütterliche Linie verabschiedet sich aus Biberach mit der Hochzeit 1688 der Catharina Elisabeth Wogau verw. Späth nach Leonberg.
Die väterliche Linie endet mit dem Umzug 1736 des Kürschners und später Schulmeisters Johann Christoph Uebele *1710 von Biberach nach Friesau in Thüringen, der Sohn zieht weiter nach Mecklenburg.
Ich habe in keiner anderen Stadt eine solch eine hohe Konzentration von direkten Vofahren als in Biberach.
Da die Fam. Wogau nicht aus Biberach stammt, ist die Linie meiner Mutter recht kurz: Funk, Lay, Reich, Wogau
Die Namen meiner direkten väterlichen Vorfahren sind: Scheffelt, Wiedemann, Uebele, Menzler, Knecht, Stecher, Halder/Haller, Müller, Dollinger, Altensteig, Weller, Brendle, Herlin, Steigmüller, Heberle, Scherb
mit freundlichen Grüßen
Uwe
Hallo Uwe,
für das Biberacher Bürgerbuch gibt es zwei Quelleneditionen. Einmal die von Gerhart Nebinger aus dem Jahr 1969 für den Zeitraum von 1490 bis 1600. Das ist ein schmales Bändchen mit etwa 130 Seiten. Etwa vor drei oder vier Wochen habe ich mit dem Stadtarchiv Biberach telefoniert und einen Eintrag in diesem Bändchen nachgefragt. Der Zeitraum dieses Büchleins scheint per Datenbank abfragbar zu sein. Trotzdem bleiben das nur Knochen und das Fleisch dazu muss in anderen Archivalien gesucht werden (Urbarien, Steuerlisten, Strafen, und im Idealfall Heiratsabreden). Leider scheint das Buch keine ISBN zu haben.
Die zweite Edition von 1601 bis 1700 ist die von Kurt Diemer aus der Reihe "Documenta Suevica" aus dem Jahr 2008. Im Gegensatz zu Nebinger sind teilweise Fragmente aus den Ratsprotokollen abgedruckt. Dennoch benötigen für die Basics der biographischen Daten die Kirchenbücher, sowie die weiter oben genannten Quellen für das Fleisch an den Knochen. Die meisten Deiner Namen sind in den Büchern jedenfalls enthalten.
Wenn Du mit den evangelischen Kirchenbüchern nicht weiter kommst, solltest Du daran denken, dass Biberach nach dem Augsburger Religionsfrieden eine paritätische Stadt war. Evangelische und Katholische benutzten für ihre Gottesdienste auch die gleiche Kirche. Ein Blick in die katholischen Bücher könnte hilfreich sein.
Ich glaube schon, dass sich die Bücher lohnen. Meine Verbindungen in die Reichsstadt sind wesentlich dünner als Deine und ich habe die Bücher. Das erste gibt es meines Wissens nur noch antiquarisch. Ob das zweite noch über den Buchhandel beschaffbar ist oder ob Du den Verlag anschreiben musst, weiß ich gerade auch nicht: -> OEW
Da Anhänge hier wohl nicht funktionieren, schicke ich Dir ein paar Bilder privat.
Bleibt noch, eine gute Nacht zu wünschen
Micha