Ich habe eine Frage zum Staatsarchiv in Breslau: Dort lagern wohl Kirchenbücher, die ich einsehen möchte. Sind diese Bücher verfilmt? Kann man sie nur vor Ort einsehen oder kann man sie bestellen/ausleihen? Wo meldet man sich an? Wo bekommt man die entsprechenden Film-Nr.? Spricht man dort deutsch? Wer ist der Ansprechpartner für die Abwicklung vor Ort (also, dass z.B. der Film dann auch dort ist etc.)?
Danke für entsprechende Hilfestellung
Eckhard Jentsch
hallo,
ich war zwei mal in diesem archiv. hier meine eindr�cke, die sicher von
anderen kollegen noch erg�nzt werden k�nnen:
Hallo Eckhard,
dies sind meine Erfahrungen mit dem Archiv:
Die email-Adresse des Breslauer Archives ist
wroclaw@ap.wroc.pl
Du kannst in deutsch schreiben. Eine R�ckantwort
kann schriftlich 6 Wochen dauern.
Vielleicht bekommst Du per email schneller eine
Antwort. Vielleicht gen�gt auch ein Anruf.
Tel. 004871-3288101. Ohne Vorank�ndigung war ich
noch nicht im Archiv.
Frau Sokolowska spricht am Besten Deutsch und ist
am Besten vormittags ab 09:30 Uhr zu erreichen.
Bei meinem letzten Besuch waren einige �ltere Standesamtunterlagen
verfilmt. Vielleicht gibt es auch verfilmte Kirchenb�cher.
Auch ich warte immer noch darauf, dass die hochwassergesch�digten
Amtsgerichtsunterlagen wieder einsehbar sein werden. Der Hochwasserschaden
datiert aus den Jahren 1996 oder 1998. Es tut sich leider nichts.
Beste Gr��e,
Thomas Oszinda
Namenssuche in den Kreisen Adelnau, Gro�-Wartenberg, Oels und Schildberg:
BARTNIK, KRUPA, KRUPPA, OSCENDA, OSCINDA, OSTENDA, OSTINDA, OSCINDA,
OSZINDA, OSCZENDA, OSZCZENDA
http://hometown.aol.de/oszinda2/Neumittelwalde
-----Urspr�ngliche Nachricht-----
Hallo Eckard
Die Damen dort sprechen Deutsch.
Die evang. B�cher sind kaum verfilmt.
Man bekommt also das Original.
Kopien werden von alten B�chern kaum noch angefertigt, sie werden gescant
und ausgedruckt.
Es gibt ein Verzeichnis der evang. Kirchenb�cher, au�er dem Hefter auch ein
gr�nes B�ch, wo z.B. auch die Breslauer Kirchenb�cher verzeichnet sind.
Man sollte die B�cher fr�h 9.00 bestellen, denn ab 13.00 Uhr werden keine
B�cher mehr aus dem Archiv in den Lesesaal gebracht.
Viele Gr��e
Andreas
arichter@poczta.onet.pl
Hallo Namensvetter Eckhard,
zwar war ich zuletzt vor 2 Jahren im Staatsarchiv in Breslau, aber so weit
mir bekannt, hat sich nichts wesentliches ge�ndert. Ich h�nge Dir einfach
mal meinen Bericht von damals an, der - wie ich meine - Deine Fragen
beantwortet.
Gruss aus Wuppertal
Eckhard (* 1940 in Breslau)
eckhard-klepka@versanet.de
Heute Abend wird der zweite Teil der Reisereportage "Im Schlesischen
Himmelreich" gesendet. ZDF 20.15 Uhr
Uta
Liebe Listenteilnehmer,
eine Frage an die Mediziner unter uns. Als Todesursache wird im 18. Jh. sehr häufig Altersschnupfen angegeben. Das es sich um eine Symptombeschreibung einer Erkrankung der Atmungsorgane handelt ist nahe liegend. Ist die Todesursache mit heutigen Begriffen trotzdem genauer einzugrenzen. Im gleichen Zeitraum werden Lungenlähmung, Lungensucht/kurzer Atem und Brustfieber durchaus auch genannt.
Zusätzlich verstehe ich den Begriff für die Todesursachen Nervenfieber für Typus (Salmonella typhi, Bakterien aus der Gruppe Enterobacteriacas)überhaupt nicht. Was wurde denn früher unter Nerven verstanden?
Bin gespannt
Ulrich Ilchmann
"Ulrich Ilchmann" <Ulrich.Ilchmann@t-online.de> schrieb:
Liebe Listenteilnehmer,
eine Frage an die Mediziner unter uns. Als Todesursache wird im 18. Jh. sehr häufig Altersschnupfen angegeben. Das es sich um eine Symptombeschreibung einer Erkrankung der Atmungsorgane handelt ist nahe liegend. Ist die Todesursache mit heutigen Begriffen trotzdem genauer einzugrenzen. Im gleichen Zeitraum werden Lungenlähmung, Lungensucht/kurzer Atem und Brustfieber durchaus auch genannt.
Zusätzlich verstehe ich den Begriff für die Todesursachen Nervenfieber für Typus (Salmonella typhi, Bakterien aus der Gruppe Enterobacteriacas)überhaupt nicht. Was wurde denn früher unter Nerven verstanden?
Bin gespannt
Ulrich Ilchmann
Eine exakte medizinische Übersetzung gibt es nicht. Erkrankungen der Atmungsorgane gehörten in der Vergangenheit (und auch heute) zu den häufigsten Todesursachen. Neben der Tuberkulose ("Lungensucht", "Auszehrung" und viele andere Bezeichnungen) kamen alle heutigen Krankheiten früher auch schon vor: Lungenentzündung, Asthma, Herzinfarkt mit akuter Atemnot, Allergien mit Heuschnupfen ("Heufieber") und Asthma usw. Der Begriff "Fieber" wurde seinerzeit nicht in dem uns heute bekannten Zusammenhang verwendet, sondern stand eher allgemein für "Krankheit". Das gleiche galt für "Nerven". Man kannte ja in jener Zeit weder die exakten anatomischen, noch die physiologischen Zusammenhänge. Die Krankheitsnamen orientierten sich deshalb überwiegend an den Symptomen, die eine Krankheit zeigte. Beispiel: "Fallsucht" = Epilepsie.
Die genaue Erklärung, warum "Nervenfieber" für Typhus verwendet wurde kenne ich auch nicht, aber man sah beim Typhus den Durchfall nicht als die eigentliche Krankheitsursache an, sondern eher als Begleitsymptom. Vielleicht sollte mit "Nerven" eher die Lethargie beschrieben werden.
Auch die alten Lexika geben leider keine ganz schlüssige Erklärung.
Dr. Eckhard Jentsch
Eckhard Jentsch schrieb:
Die genaue Erkl�rung, warum "Nervenfieber" f�r Typhus verwendet wurde kenne ich auch nicht, aber man sah beim Typhus den Durchfall nicht als die eigentliche Krankheitsursache an, sondern eher als Begleitsymptom. Vielleicht sollte mit "Nerven" eher die Lethargie beschrieben werden.
zitiert aus njfzs.de (leider ohne Quellenangabe, aus irgendeinem alten Lehrbuch):
"Man unterscheidet gew�hnlich zwei Formen, den Unterleibstyphus und den Flecktyphus, auch Fleckfieber genannt. Den gew�hnlich auftretenden Unterleibstyphus teilt der Sprachgebrauch des Volkes schon von alters her wieder in zwei Krankheitsformen. Die leichtere Form mit geringem fieberhaften Darmleiden wurde mit "Schleimfieber", die schwerere Form dagegen mit starkem Fieber und hochgradiger St�rung des Nervensystems mit "Nervenfieber" bezeichnet.[...] Schon im ersten Stadium kann der Tod erfolgen infolge des heftigen Fiebers und der Gehirnreizung eintreten. Selten ist der Tod im zweiten Stadium, dagegen h�ufig im dritten, zwischen dem neunten und elften Tage, unter Delirien (Sehnenh�pfen, Flockenlesen), Meteorismus (Gasentwicklung im Unterleib, ersch�pfenden Durchf�llen und Blutungen) [...]"
Gr��e aus Hilden,
G�nther B�hm
Guten Tag allerseits,
Vielleicht k�nnte da eine zweckgebundene (Sammel-) Spende zur Restaurierung
Wunder wirken ...
Viele Gr�sse
Susanna
Hallo Susanne
Am Geld wird es wohl kaum liegen.
Da werden von Forschern so viele Kopien beantragt, da� selbst ich vor Ort
1-3 Tage
darauf warten muss.
Eher an der Kapazit�t !
Denn wenn man bedenkt, da� jede Seite einzeln konserviert wird, kann man
sich ausrechnen wie lange es dauern wird.
Ein Buch liegt zwischen 6 Monaten bis zu 18 Monaten in der
Konservierungskammer.
Ich selbst habe mir das mal angesehen, weil ich auf ein Buch 8 Monate
gewartet habe und nicht verstehen konnte das es nach 8 Monaten noch immer
nicht freigegeben war.
Ich habe es dann doch vor der Freigabe einsehen k�nnen.
Das ist nicht zu empfehlen!
Der ganze Lesesaal hat nach Konservierungsmitteln gestunken und mir tr�nten
noch Stunden danach die Augen.( wahrscheinlich auch anderen )
Wobei ich das Buch nur ca.10 Minuten brauchte, da ich die genauen Daten
kannte
und schnell abgeschrieben habe.
Neuer Einband und so beschnitten, das trotzdem alle Daten erhalten waren.
Ich wei� wie es ist wenn man wei� die B�cher sind da, aber trotz mir nur ein
Eintrag daraus fehlt um weiterzukommen mu� ich warten. Ein Geduldspiel !
Das Positive : Die B�cher sind noch da !
Nicht wie viele Tausende f�r immer verloren !
Gr��e aus Schlesien
Andreas ( Richter )
arichter@poczta.onet.pl
Hallo Eckhard und Günther,
schönen Dank für eure Antworten. Der Hinweis von Günther auf die Seite:
war wirklich gut. Ein wunderbarer satirischer, medizinscher Auftritt im Netz. Mit Literaturhinweisen wäre er allerdings noch informativer.
Der Altersschnupfen als Todesursache, wird leider weiterhin unspezifisch bleiben.
MfG
Ulrich Ilchmann